
ADAC-Test: E-Autos zeigen starke Winterreichweiten auf der Autobahn
Winterliche Temperaturen und Autobahntempo – einst eine große Herausforderung für Elektroautos. Doch der aktuelle ADAC-Wintertest zeigt, wie weit sich die Elektromobilität entwickelt hat: Viele Fahrzeuge erreichen auch unter winterlichen Bedingungen beeindruckende Reichweiten. Von den 25 getesteten Modellen kamen sieben sogar auf über 400 Kilometer. Der Testsieger schaffte die 582 Kilometer lange Strecke von München nach Berlin ohne Zwischenstopp.
Das bedeutet: Moderne E-Autos sind längst alltagstauglich, auch auf langen Strecken im Winter.
E-Autos trotzen der Kälte: So schlagen sich moderne Modelle auf der Autobahn
Elektroautos benötigen im Winter zwar mehr Energie, da zum Beispiel die Batterie beheizt und der Innenraum gewärmt werden muss. Doch technische Fortschritte wie effiziente Wärmepumpen, optimierte Aerodynamik und gute Batterie-Isolierung sorgen dafür, dass viele aktuelle Modelle auch bei frostigen Bedingungen verlässlich lange Strecken bewältigen.
Besonders positiv: Im ADAC-Test kamen 14 von 25 Modellen auf über 300 Kilometer Reichweite – ein Wert, der für die allermeisten Menschen völlig ausreichend ist.
Sieben Fahrzeuge überschritten sogar die 400-Kilometer-Marke, was unter winterlichen Bedingungen ein sehr starkes Ergebnis ist.
Testbedingungen ADAC Wintertest Reichweite Autobahn
Der ADAC testete die Winterreichweiten von 25 Elektroautos unter standardisierten Bedingungen im ADAC Testlabor-Prüfstand. Als Testgrundlage diente eine simulierte Autobahnfahrt von München nach Berlin auf der A9 mit real aufgezeichneten Steigungen, Gefällestrecken und Verkehrssituationen.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h festgelegt, Tempolimits wurden eingehalten. Staus spielten keine Rolle. Die Fahrzeuge fuhren real mit einem Durchschnittstempo von 111 km/h und benötigten also fünf Stunden und 15 Minuten für die 582 km.
Riesen Winterleistung des Testsiegers
Der große Gewinner des Tests war der Mercedes-Benz EQS 450+. Er bewältigte die gesamte Strecke von 582 Kilometern ohne Zwischenstopp und hatte am Ziel noch 18 Kilometer Reserve. Möglich wird diese Leistung durch eine Kombination aus einem großen 118-kWh-Akku, einer hervorragenden Aerodynamik und einem effizienten Temperaturmanagement.
Auch Fahrzeuge wie der Porsche Taycan Performance Plus (504 km) und der Lucid Air Grand Touring AWD (518 km) kamen mit nur einem Ladestopp weit über die 500-Kilometer-Marke. Das zeigt: Elektromobilität ist längst langstreckentauglich – auch im Winter.
Gute Reichweiten auch ohne Luxuspreise
Nicht nur die Premium-Modelle überzeugten. Der Test zeigte auch, dass es bereits erschwinglichere Alternativen für Vielfahrer gibt:
- Der VW ID.7 Pro S schaffte 436 Kilometer und kostet 58.895 Euro.
- Das Tesla Model 3 (maximale Reichweite) erreichte 423 Kilometer und ist mit 44.990 Euro eine besonders attraktive Option für Pendler und Flottenbetreiber.
- Der NIO ET5 schaffte 421 Kilometer und platzierte sich ebenfalls stark im Mittelfeld.
Diese Fahrzeuge zeigen, dass nicht nur die Oberklasse, sondern auch die Mittelklasse inzwischen praxistaugliche Reichweiten für Langstreckenfahrten bietet – selbst im Winter.
Hier kommt die komplette Liste:
Reichweiten-Rangliste Winterreichweite ADAC
Modell | Test- Reichweite (km) |
WLTP- Reichweite (km) |
Test- Verbrauch (kWh/100 km) |
WLTP- Verbrauch (kWh/100 km) |
Reichweite nach 20 Min. Laden (km) |
---|---|---|---|---|---|
Mercedes-Benz EQS 450+ | 582 | 817 | 20,4 | 16,4 | 304 |
Lucid Air Grand Touring AWD | 518 | 839 | 23,0 | 14,9 | 255 |
Porsche Taycan Perf. Plus | 504 | 667 | 21,4 | 17,4 | 370 |
VW ID.7 PRO S | 436 | 700 | 20,9 | 13,6 | 261 |
Tesla Model 3 MR RWD | 423 | 702 | 21,0 | 12,5 | 207 |
NIO ET 5 LR | 421 | 532 | 22,7 | 20,7 | 239 |
BMW iX xDrive50 | 413 | 633 | 27,4 | 19,5 | 198 |
Audi S e-tron GT | 398 | 605 | 27,1 | 18,2 | 294 |
KIA EV3 81.4 | 350 | 586 | 24,2 | 15,5 | 169 |
Polestar 2 LR SM | 349 | 632 | 25,0 | 15,4 | 193 |
Hyundai IONIQ 6 77.4 RWD | 344 | 614 | 23,8 | 14,3 | 222 |
Lotus Emeya | 335 | 540 | 29,1 | 20,1 | 289 |
Ford Capri ER RWD | 332 | 627 | 24,0 | 13,3 | 178 |
Cupra Born VZ | 325 | 594 | 25,3 | 14,9 | 201 |
XPeng G6 LR | 325 | 570 | 27,7 | 17,5 | 231 |
Skoda Enyaq Coupé 85 | 316 | 566 | 25,7 | 15,7 | 188 |
Nissan Ariya 87 FWD | 314 | 516 | 28,0 | 18,7 | 131 |
Renault Scenic E-Tech 220 | 314 | 594 | 29,8 | 17,7 | 122 |
GWM ORA 07 AWD | 304 | 520 | 26,8 | 17,5 | 104 |
BYD Seal RWD | 294 | 570 | 28,4 | 16,6 | 140 |
Volvo EC40 SM ER | 285 | 569 | 30,3 | 16,6 | 154 |
Genesis GV60 RWD | 278 | 517 | 29,5 | 17,0 | 195 |
Peugeot e-3008 210 | 263 | 518 | 28,5 | 17,1 | 123 |
MG 4 ER | 254 | 520 | 29,8 | 16,5 | 130 |
Toyota BZ4X FWD | 233 | 504 | 25,6 | 14,7 | 126 |
Datenquelle: ADAC
Schnellladen macht lange Fahrten noch komfortabler
Neben der Reichweite spielt die Ladegeschwindigkeit eine wichtige Rolle. Viele Modelle konnten im Test in nur 20 Minuten genug Strom für mehrere hundert Kilometer nachladen. Spitzenreiter war der Porsche Taycan mit 370 Kilometern in nur 20 Minuten. Der Mercedes EQS schaffte in der gleichen Zeit 304 Kilometer.
Das bedeutet, dass eine kurze Pause reicht, um entspannt weiterfahren zu können– natürlich ein enormer Vorteil für Vielfahrer.
Welche Faktoren beeinflussen die Winterreichweite am meisten?
Neben der Batteriekapazität spielen vor allem der Energieverbrauch pro 100 Kilometer und die Effizienz des Temperaturmanagements eine entscheidende Rolle. Fahrzeuge mit guter Aerodynamik, effizientem Antriebsstrang und effektiver Wärmepumpentechnologie können auch bei Kälte bessere Reichweiten erzielen. Zudem beeinflusst die Ladeleistung, also wie schnell Energie nachgeladen werden kann, die Langstreckentauglichkeit erheblich.
Schwächere Modelle: Noch Verbesserungsbedarf
Natürlich schnitten nicht alle Fahrzeuge im Test perfekt ab. Am unteren Ende der Rangliste landete der Toyota BZ4X FWD mit 233 Kilometern Reichweite. Auch der MG 4 ER und der Peugeot e-3008 210 zeigten Schwächen bei der Effizienz und der Ladeleistung.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass es bei einigen Modellen noch Nachholbedarf gibt. Aber selbst die schwächeren Fahrzeuge konnten mindestens zwei Stunden am Stück fahren – ein Wert, der für viele Alltagssituationen ausreicht.
Wie kann man die Reichweite im Winter maximieren?
Um die Reichweite bei kalten Temperaturen zu optimieren, kann man folgende Tipps beherzigen:
- Vorkonditionierung nutzen: Das Vorheizen des Innenraums und der Batterie während des Ladevorgangs spart Energie während der Fahrt.
- Effiziente Fahrweise: Sanftes Beschleunigen und moderates Tempo reduzieren den Energieverbrauch.
- Reifendruck prüfen: Ein korrekter Reifendruck minimiert den Rollwiderstand und verbessert die Effizienz.
- Zusatzverbraucher sparsam einsetzen: Heizung, Sitzheizung und andere elektrische Verbraucher sollten bewusst genutzt werden, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
Fazit: E-Autos sind praxistauglich – auch im Winter
Der ADAC-Test zeigt eindrucksvoll, dass moderne Elektroautos längst keine Schönwetterfahrzeuge mehr sind. Viele Modelle erreichen unter realistischen winterlichen Bedingungen Reichweiten von über 300 oder sogar 400 Kilometern. Die Kombination aus effizienten Antrieben, guten Ladeleistungen und zuverlässiger Technik macht die Elektromobilität heute absolut alltagstauglich – auch auf langen Strecken.
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Simona Marino
Key Account Management
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