Millionenverlust für den ADAC
Die Pleite des ADAC-Partners Landwärme GmbH hat weitreichende finanzielle Konsequenzen für den Automobilclub und zeigt die Probleme des THG-Markts auf. E-Auto-Besitzer, die bisher durch den THG-Bonus eine regelmäßige Einnahmequelle hatten, stehen vor einer schwierigen Situation. Durch den Preisverfall der THG-Quoten und den wahrscheinlich systematischen Betrug im Bereich der Zertifikate rücken lohnende Quotenerlöse in weite Ferne. In diesem Artikel erfährst Du, was hinter der Pleite steckt, welche Auswirkungen sie auf den ADAC und den THG-Markt hat und was 2025 auf uns zukommt.
Der ADAC und die Landwärme GmbH: Ein finanzielles Fiasko
Der ADAC kooperierte eng mit der Landwärme GmbH, um seinen Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, ihre THG-Quoten zu monetarisieren. Mitglieder konnten ihre THG-Quote über den Club beantragen und erhielten dafür eine festgelegte Prämie. Die Landwärme GmbH kaufte die Quoten zu einem fixen Preis auf und verkaufte diese dann weiter an Mineralölunternehmen. Doch dieses System kollabierte, als die Landwärme GmbH Insolvenz anmelden musste. Für den ADAC bedeutet dies ein finanzielles Desaster mit drohenden Verlusten in zweistelliger Millionenhöhe. Dennoch betonte der Club, dass seine Mitglieder keine finanziellen Einbußen erleiden werden, da ihre Verträge direkt mit dem ADAC und nicht mit Landwärme geschlossen wurden.
Ursachen der Insolvenz: Fallende THG-Preise und Betrug
Die Insolvenz der Landwärme GmbH ist keine isolierte Angelegenheit. Der gesamte Markt für THG-Quoten hat in den letzten Jahren drastische Veränderungen erlebt. Die Preise für THG-Zertifikate sind seit 2023 stark gefallen. 2023 zahlte der ADAC E-Auto-Besitzern noch 300 Euro für ihre Quote. Anfang 2024 waren es nur noch 120 Euro, und derzeit sind es nur noch 90 Euro für Mitglieder und 80 Euro für Nichtmitglieder. Der Grund für diesen Verfall liegt unter anderem in systematischem Betrug, der den Markt für THG-Zertifikate destabilisiert hat.
Betrugsfälle: Der Einfluss auf den THG-Markt
Wesentliche Faktoren für den Verfall der THG-Quoten sind Betrugsfälle im Bereich der sogenannten „Upstream Emission Reduction“-Projekte, die als im Ausland befindliche Anlagen gemeldet worden waren, jedoch in Wirklichkeit nicht existierten und bei Biodieselimporten mit falsch deklarierten Inhaltsstoffen. Chinesische Firmen sollen falsch deklarierten Biodiesel in die EU eingeführt haben, der in die Quote einfloss, tatsächlich jedoch nicht den Anforderungen entsprach. Dieser systematische Betrug führte dazu, dass die Nachfrage nach echten THG-Quoten der E-Auto-Besitzer sank, was den Markt weiter unter Druck setzte. Die Landwärme Geschäftsführung machte in diesem Zusammenhang die Politik mitverantwortlich, die es versäumt habe, die Betrugsfälle konsequent zu verfolgen.
Niedrige THG-Quoten und ihre Auswirkungen auf E-Auto-Besitzer
Für E-Auto-Besitzer war die THG-Quote bis vor kurzem eine zuverlässige Einnahmequelle. Doch im Jahr 2024 erhielten sie statt der früheren 250 bis 400 Euro pro Jahr nur noch rund 100 Euro. Der Preisverfall ist jedoch nicht auf eine steigende Zahl von Elektroautos zurückzuführen, sondern auf den drastischen Preisverfall der Zertifikate. Viele Mineralölunternehmen fanden alternative Wege, ihre CO₂-Bilanz zu verbessern, beispielsweise durch den Einsatz von Palmöl statt durch den Kauf von THG-Quoten.
Die Rolle von Palmöl im THG-Markt
Die Beimischung von Palmöl zu Kraftstoffen bei der Quoten-Anrechnung stellt ein weiteres Problem dar. Reine Palmölprodukte werden nicht mehr gefördert, daher nutzen viele Mineralölunternehmen Abfallprodukte wie Frittenfett, das in die THG-Zertifikate einfließt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass statt gebrauchtem Speiseöl frisches Palmöl verwendet wird, das aus China nach Europa importiert wird. Da dieser Missbrauch kaum nachzuweisen ist, bleibt er eine Herausforderung für die EU und die Behörden. Solange diese Problematik nicht gelöst ist, bleibt der THG-Markt weiterhin volatil.
Was passiert 2025 mit der THG-Quote?
Ab 2025 müssen Mineralölunternehmen ihre THG-Quote von derzeit 9,5 auf 10,5 Prozent erhöhen. Dies könnte zu einer steigenden Nachfrage nach THG-Zertifikaten führen, was möglicherweise auch wieder zu einem Preisanstieg führen würde. Allerdings hängt die weitere Entwicklung des THG-Markts stark von politischen Entscheidungen ab, wie beispielsweise dem Umgang mit fossilen Energieträgern im Strommix. Auch der Betrug im Bereich der Zertifikate könnte weiterhin eine Rolle spielen.
Warum der INSTADRIVE THG-Service weiterhin überzeugt
Der INSTADRIVE THG-Service ist von den Problemen, wie sie der ADAC und andere Anbieter erfahren haben, nicht betroffen. Während in Deutschland viele Anbieter Fixpreise für die THG-Quote festgelegt hatten, setzte und setzt INSTADRIVE auf volle Transparenz: Der Erlös aus dem Zertifikateverkauf wird zu 100 % an die Kunden ausgezahlt. DAs allerdings erst nach Verkauf des Zertifikats. Auch wenn der Erlös aufgrund der beschriebenen Marktentwicklungen gesunken ist, hat dies zu keinen finanziellen Einbußen bei INSTADRIVE geführt. Dank dieses Modells kann INSTADRIVE seinen THG-Service weiterhin kostenlos und ohne Einbehaltung einer Provision anbieten. Die Preisentwicklung des THG-Marktes lässt sich von INSTADRIVE nicht beeinflussen, aber hier profitiert der Kunde maximal. Was eingenommen wird, wird ausbezahlt.
Fazit: Der THG-Bonus auf dem Prüfstand
Die THG-Quote war für E-Auto-Besitzer eine willkommene Einnahmequelle, doch der drastische Preisverfall und der Betrug im Bereich der Zertifikate haben das Modell in eine Krise gestürzt. Während die Preise für THG-Quoten 2025 möglicherweise wieder steigen könnten, bleibt die Zukunft des Systems ungewiss. Mineralölunternehmen scheinen weiterhin eher auf alternative Methoden wie die Nutzung von Palmöl-Abfallprodukten zu setzen, anstatt teure Zertifikate von E-Auto-Besitzern zu kaufen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Markt stabilisiert oder ob der THG-Bonus endgültig an Bedeutung verliert.
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Simona Marino
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