Elektroautos im Winter: Vorteile, Herausforderungen und Tipps
Der Winter bringt so einige Herausforderungen für Autofahrer mit sich – und Elektroautos bilden da keine Ausnahme. Trotzdem zeigt das Beispiel Norwegen, dass Elektrofahrzeuge auch bei Kälte voll alltagstauglich sind. In Norwegen, wo das Thermometer häufig unter den Gefrierpunkt fällt, stieg der Anteil neu zugelassener Elektroautos sogar auf rund 90 Prozent – ein klares Zeichen, dass E-Autos den Winter gut meistern können. Viele Vorteile von Elektrofahrzeugen entfalten sich gerade in der kalten Jahreszeit, und mit den richtigen Maßnahmen lassen sich auch typische Herausforderungen gut bewältigen. Hier erfährst du, was Elektroautos im Winter auszeichnet, wie du die Reichweite optimierst und worauf du besonders bei den Bremsen achten solltest. Wir beginnen mit den Vorteilen.
Elektroautos und Kälte
Warum der Winter keine Herausforderung für Elektroautofahrer sein muss, klären wir in unserem Beitrag. Los geht es mit den Vorteilen, anschließend gibt es Wintertipps und am Ende geht es noch um die Bremsen und auch einige Einschränkungen, auf die man sich im Winter einstellen muss.
Vorteile von Elektroautos im Winter
- Sofortige Wärme und Komfort
In Elektroautos heizt die Standheizung ohne Verzögerung direkt aus der Batterie – anders als bei Verbrennern, die auf die Abwärme des Motors angewiesen sind. Viele Elektroautos bieten eine Vorklimatisierungsfunktion, die per App gesteuert werden kann und das Fahrzeug bereits vor Abfahrt aufwärmt. Das heißt: Nie wieder Eiskratzen, selbst an eisigsten Tagen und immer in ein warmes Auto einsteigen können! - Keine Startprobleme bei Kälte
Während Verbrenner beim Kaltstart oft stottern und Zeit brauchen, um warm zu werden, entfällt dieses Problem bei Elektroautos. Der Elektromotor springt sofort und leise an, unabhängig von der Außentemperatur. Elektroautos brauchen keine Anlasserbatterie, die besonders anfällig für Kälte ist – alles läuft reibungslos über die Hauptbatterie, die bei Bedarf sogar beheizt werden kann. - Stabilität und Traktion auf rutschigen Straßen
E-Autos haben aufgrund der schweren Batterie einen tieferen Schwerpunkt, was ihnen eine bessere Fahrstabilität gibt. Zudem reguliert die Elektronik das Drehmoment sehr präzise, was für mehr Kontrolle auf glatten Straßen sorgt und das Risiko von durchdrehenden Rädern minimiert. Auf vereisten oder schneebedeckten Fahrbahnen ist das ein echter Vorteil, der das Fahren sicherer macht. Trotzdem muss man sich immer bewusst sein, dass die Kraftentfaltung bei einem Elektroauto sehr direkt geschieht und man daher das Strompedal bei winterlichen Straßenverhältnissen behutsam einsetzen sollte. - Längere Batterielebensdauer durch kühle Temperaturen
Elektrofahrzeuge profitieren von den kühleren Temperaturen im Winter: Die Zellchemie der Batterie bleibt länger stabil, da Hitze die Lebensdauer einer Batterie stärker belastet als Kälte. Besonders in Regionen mit gemäßigten Wintern kann die Batterie eines Elektroautos also länger intakt bleiben und über viele Jahre hinweg zuverlässig arbeiten.
Tipps zur Reichweite und Effizienz im Winter
- Clever heizen
Damit die Heizung im Innenraum nicht zu viel Energie zieht, empfiehlt es sich, mehr auf die Sitz- und Lenkradheizung zu setzen – diese verbrauchen deutlich weniger Strom als die Luftheizung. Das Aufheizen des Innenraums sollte, wenn möglich, erfolgen, während das Fahrzeug noch an der Ladestation angeschlossen ist. Das spart unterwegs Energie und hält die Reichweite stabil. - Winterreifen und Felgen
Genau wie bei Verbrennern sind Winterreifen für Elektroautos unverzichtbar. Es kann sogar sinnvoll sein, auf kleinere Räder umzusteigen, da diese leichter sind und weniger Reibung erzeugen. So spart man Energie und sorgt für bessere Effizienz auf winterlichen Straßen. - Eco-Modus und angepasstes Fahrverhalten
Viele Elektroautos bieten einen Eco-Modus, der den Energieverbrauch optimiert und durch angepasste Motorleistung das Risiko von durchdrehenden Reifen auf rutschigem Untergrund minimiert. Zudem hilft es, besonders auf Kurzstrecken das Tempo etwas zu reduzieren, da dies den Luftwiderstand senkt und die Reichweite stabiler hält. - Vorklimatisieren und warm parken
Falls möglich, parke dein Elektroauto in einer Garage oder zumindest an einem geschützten Ort. So bleibt das Fahrzeug wärmer und spart Energie, die ansonsten für das Aufheizen der Batterie und des Innenraums verwendet würde. Ein warmer Start spart Batterie und sorgt dafür, dass die Fahrten reibungslos starten. - Effizient laden
Im Winter lädt die Batterie bei kalten Temperaturen langsamer. Das bedeutet, dass das Schnellladen dann effizienter ist, wenn die Batterie bereits etwas erwärmt ist, zum Beispiel nach einer längeren Fahrt. Lade also vorzugsweise nach der Fahrt, um die Batterie nicht zusätzlich zu belasten.
- Wärmepumpe: Fahrzeuge mit eingebauter Wärmepumpe oder Standheizung können den Innenraum effizient heizen, ohne die Batterie übermäßig zu beanspruchen. Bei manchen Modellen lassen sich solche Features nachrüsten.
- Ladestationen unterwegs planen: Besonders bei längeren Strecken lohnt es sich, vorab Ladepunkte einzuplanen, um Verzögerungen durch längere Ladezeiten bei Kälte zu vermeiden. Auch das Laden direkt nach der Fahrt, wenn die Batterie noch warm ist, erhöht die Effizienz.
Extra: Bremsenpflege bei Elektroautos im Winter
Elektroautos nutzen zur Verringerung der Geschwindigkeit oft die sogenannte Rekuperation, wobei Bremsenergie wieder in die Batterie zurückgeführt wird. So eine Art Motorbremse also, die aber gleichzeitig den Akku wieder ein wenig auflädt. Das schont die mechanischen Bremsen, da sie weniger oft zum Einsatz kommen. Gerade im Winter, wenn Salz und Feuchtigkeit die Bremsen angreifen, kann dies allerdings zu Korrosion und Flugrost führen. Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich die Lebensdauer der Bremsen erhöhen:
- Regelmäßig bremsen
Da die mechanischen Bremsen im Winter seltener verwendet werden, ist es ratsam, ab und zu bewusst das Bremspedal zu betätigen. Schon eine stärkere Bremsung bei 50-60 km/h reicht, um die Bremsen in Bewegung zu halten und Rost vorzubeugen. Das schützt die Bremsbeläge und sorgt für eine verlässliche Bremsleistung. Beim "Sauberbremsen" bitte immer auf die Verkehrssicherheit achten. - Wartung und Reinigung
Vor allem in der kalten Jahreszeit ist ein Bremsen-Check empfehlenswert. Dabei können Salz- und Schmutzansammlungen entfernt werden, die die Bremsleistung beeinträchtigen könnten. - Rekuperation anpassen
Falls möglich, kann die Stärke der Rekuperation in manchen Elektrofahrzeugen reduziert werden. Dies ist besonders im Winter eine sinnvolle Option, da die mechanischen Bremsen so stärker beansprucht werden und Korrosion durch regelmäßige Nutzung vorgebeugt wird.
Große Vorteile, aber auch Nachteile
Natürlich haben Elektroautos im Winter auch ihre Herausforderungen, etwa eine geringere Reichweite oder längere Ladezeiten bei tiefen Temperaturen. Doch all das ist mit der richtigen Planung und den passenden Winter-Features gut in den Griff zu bekommen. Der Alltag in Ländern mit eisigen Wintern, wie Norwegen, zeigt: Elektroautos sind auch in der kalten Jahreszeit alltagstauglich und bieten Vorteile gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen. Wer die Funktionen seines Elektroautos clever nutzt und an die winterlichen Bedingungen anpasst, genießt nicht nur einen komfortablen Start in die Fahrt, sondern auch sichere und energieeffiziente Kilometer durch Schnee und Eis.
Fazit: Elektroautos und der Winter – perfekt vorbereitet
Mit dem Elektroauto sicher und warm durch den Winter – das ist problemlos möglich! Durch den sofortigen Start, die clevere Heiztechnik und die stabilere Fahrweise bieten Elektroautos gerade bei Kälte einige Vorteile. Und mit ein paar zusätzlichen Pflegetipps, Bremsen inbegriffen, sind winterliche Strecken eine sichere und angenehme Erfahrung.
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