
Ein radikaler Rückschritt in der Elektromobilität?
US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Aufsehen: Seine Regierung hat beschlossen, alle Elektroauto-Ladestationen aus Bundesgebäuden zu entfernen. Betroffen sind rund 8.000 Ladepunkte, die von Bundesangestellten und staatlichen Elektrofahrzeugen genutzt wurden. Offiziell heißt es, dass diese Infrastruktur „nicht geschäftskritisch“ sei – doch die Entscheidung sorgt für heftige Diskussionen.
Das Aus für 8.000 Ladestationen
Die General Services Administration (GSA), die für den Betrieb von Bundesgebäuden und deren Fahrzeugflotten verantwortlich ist, hat bereits damit begonnen, die notwendigen Verträge zu kündigen. Das bedeutet: Sobald diese auslaufen, werden die Ladestationen abgeschaltet – einige bereits in der kommenden Woche.
Ein internes Schreiben, das an regionale GSA-Büros verschickt wurde, bestätigt die Maßnahmen. Dort heißt es klipp und klar, dass weder staatliche noch private Fahrzeuge nach der Abschaltung noch an diesen Stationen laden können.
Verkaufspläne für staatliche Elektrofahrzeuge
Doch es bleibt nicht nur bei den Ladestationen. Trumps Regierung plant auch, die unter Biden angeschafften staatlichen Elektrofahrzeuge zu veräußern – wie genau, ist aber noch unklar. Einige könnten verkauft, andere womöglich eingelagert werden.
Hintergrund: Trump und fossile Energien
Die Entscheidung passt ins Gesamtbild von Trumps Energiepolitik. Bereits in der Vergangenheit sprach er sich mehrfach gegen die Förderung erneuerbarer Energien aus. Zudem hat er Initiativen wie das kalifornische Gesetz, das bis 2035 nur noch Elektroautos im Neuwagenverkauf zulassen wollte, stark kritisiert.
Unter der Biden-Regierung wurde noch massiv in Nachhaltigkeit investiert. 975 Millionen US-Dollar wurden für den Umbau von Bundesgebäuden in nachhaltige Infrastruktur bereitgestellt – ein großer Teil davon für Ladestationen. Nun scheint diese Förderung beendet.
Elon Musk bleibt entspannt
Interessant ist die Reaktion von Elon Musk. Der Tesla-Chef und gleichzeitige Berater Trumps zeigt sich unbeeindruckt. Analysten spekulieren, dass der Rückbau der Ladesäulen sogar ein strategischer Vorteil für Tesla sein könnte. Während staatliche Ladesäulen verschwinden, bleiben die Tesla-Supercharger unangetastet. Weniger Konkurrenz könnte die Abhängigkeit von Teslas Infrastruktur weiter verstärken.
Analysten sehen zudem einen möglichen wirtschaftlichen Vorteil für Tesla, der sich aus der Abschaltung der Ladestationen in Kombination mit Trumps restriktiven Zöllen auf ausländische Autohersteller ergibt. Wenn weniger herkömmliche Ladesäulen zur Verfügung stehen, könnten Verbraucher stärker auf Teslas Supercharger-Netz angewiesen sein. Gleichzeitig könnten strengere Importzölle den Wettbewerb für ausländische Elektroautohersteller weiter erschweren und Tesla eine noch dominantere Stellung auf dem US-Markt verschaffen.
Kritik an den Ladestationen selbst
Neben der politischen Kontroverse gab es auch technische Kritik an den Ladestationen. Viele sollen veraltet, langsam und störanfällig sein. Hinzu kommt, dass die Ladestationen, anders als von Regierungskreisen oft dargestellt, keine kostenlose Leistung für Mitarbeiter waren. Viele Bundesangestellte mussten für das Laden ihrer Fahrzeuge zahlen, obwohl die Infrastruktur als Teil staatlicher Nachhaltigkeitsinitiativen verkauft wurde. Kritiker sehen den Abbau der Ladepunkte deshalb auch als symbolische Begleitmaßnahme zur generellen Reduzierung von umweltfreundlichen Investitionen in den USA.
Fazit: Symbolpolitik oder echter Rückschritt?
Die Entfernung von 8.000 E-Ladestationen aus Bundesgebäuden ist ein drastischer Schritt, der die Klimapolitik der USA weiter zurückdreht. Während Befürworter auf die Einsparungen verweisen, warnen Kritiker davor, dass dieser Schritt die Elektromobilität in den USA massiv ausbremsen könnte. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Entscheidung langfristig als klug oder als Fehltritt erweisen wird. Wir gehen eher von Letzterem aus.
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Simona Marino
Key Account Management
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