
Günstig elektrisch fahren: Für Millionen in Europa eine Option?
Stell dir vor, ein Elektroauto kostet dich weniger als ein Monatsticket für die Bahn – ganz ohne Anzahlung, ganz ohne Haken. Klingt zu schön, um wahr zu sein? In Frankreich ist dieses Modell längst Realität. Und jetzt gibt es handfeste Zahlen, die zeigen, wie Millionen Menschen nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa davon profitieren könnten. Die Idee dahinter: Social Leasing. Und sie hat das Potenzial, die E-Mobilität grundlegend zu verändern. Wir sehen uns die Hintergründe heute etwas genauer an.
Social Leasing als Lösung für Millionen?
„So steigen Millionen auf Elektroautos um“ – das ist nicht nur ein Slogan, sondern eine realistische Perspektive. Eine neue Analyse von Transport & Environment (T&E) zeigt: Allein in den fünf größten EU-Ländern könnten bis 2032 zwischen 1,5 und 3 Millionen Haushalte mit geringem oder mittlerem Einkommen durch Social Leasing ein Elektroauto fahren. Deutschland allein könnte bis zu 800.000 Familien erreichen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt – sondern auch eine echte Chance für sozialen Ausgleich.
Transport & Environment ist eine europäische Umweltorganisation mit Sitz in Brüssel, die sich für eine klimafreundliche, saubere und gerechte Verkehrspolitik einsetzt – durch Forschung, Lobbyarbeit und politische Kampagnen.
Was steckt hinter dem Konzept?
Frankreich hat es vorgemacht: Seit Ende 2023 läuft dort das erste staatlich geförderte Social-Leasing-Programm für E-Autos. Zielgruppe: Menschen mit einem steuerlichen Jahreseinkommen unter 15.400 Euro, die auf das Auto angewiesen sind – zum Beispiel, weil sie weit pendeln oder ländlich wohnen. Der Clou: Sie zahlen lediglich zwischen 49 und 150 Euro im Monat für ihr Elektroauto, eine Anzahlung ist dabei nicht fällig. Möglich macht das eine staatliche Förderung von bis zu 13.000 Euro pro Fahrzeug.
Frankreich als Vorbild – Deutschland hinkt hinterher
Schon nach sechs Wochen wurde das französische Programm gestoppt – nicht wegen Misserfolg, sondern wegen zu großer Nachfrage: 90.000 Bewerbungen bei ursprünglich 25.000 geplanten Verträgen. Jetzt wird für 2025 nachgelegt. Und in Deutschland? Da bleibt Elektromobilität für viele ein Luxusgut. Susanne Goetz von T&E Deutschland bringt es auf den Punkt: Bisher profitieren vor allem Besserverdienende – diejenigen, die am stärksten unter hohen Spritkosten leiden, gucken in die Röhre.
Finanzierung ist möglich – und nötig
Aber woher soll das Geld für ein deutsches Social Leasing kommen? Auch hier liefert T&E konkrete Zahlen: Über den neuen EU-Emissionshandel ETS2 könnten Deutschland bis 2032 rund 60 Milliarden Euro zur Verfügung stehen – genug, um gezielt einkommensschwache Haushalte zu entlasten. Der Vorschlag: Bereits ab 2025 und 2026 Teile der Mittel vorziehen – bevor die CO₂-Bepreisung ab 2027 Benzin und Diesel noch teurer macht.
Wer soll davon profitieren?
Klar ist: Social Leasing soll nicht für alle sein, sondern gezielt für Menschen, die es wirklich brauchen. In der EU sind das rund 20 Millionen Personen, die in ländlichen Gegenden wohnen und täglich aufs Auto angewiesen sind. In Deutschland allein 4,4 Millionen. Für sie könnte das E-Auto plötzlich leistbar werden – und nicht mehr nur ein Thema für Tech-Fans oder Dienstwagenfahrer.
Was kostet Social Leasing konkret?
Laut der T&E-Studie könnten die Monatsraten zwischen 130 Euro und 215 Euro liegen – abhängig vom Modell und der staatlichen Förderung. Laufzeit: meist sechs Jahre. Ebenfalls klar ist: Ohne staatliche Zuschüsse geht es nicht. Aber der gesellschaftliche Mehrwert ist riesig – für die Umwelt, für die Industrie und für Menschen, die sonst außen vor bleiben würden.
Land | Potenzielle Nutzer | Monatliche Leasingrate |
---|---|---|
Deutschland | 800.000 Haushalte | 130 € – 215 € |
Frankreich | 90.000 Bewerber (in 6 Wochen) | 49 € – 150 € |
EU-Top 5 insgesamt | 1,5 – 3 Mio. Haushalte | je nach Land |
Fazit: Leistbare Elektromobilität für alle
Social Leasing ist weit mehr als nur ein Förderinstrument – es ist ein politischer Kurswechsel. Endlich würden auch jene unterstützt, die die Energiewende wirklich brauchen. Statt Steuergeschenke für fossile Dienstwagen gäbe es faire Mobilität für alle. Wenn Deutschland sich an Frankreich orientiert, könnten Millionen Menschen nicht nur günstiger, sondern auch sauberer unterwegs sein. Der Umstieg auf E-Autos wird so endlich sozial gerecht.
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Simona Marino
Key Account Management
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