KIA EV3 oder VW ID.3?

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Besser als Skoda Elroq und VW ID.3?

Die Elektromobilität boomt, doch während Early Adopters längst überzeugt sind, zögern viele Normalverbraucher noch. Damit der Schwung nicht nachlässt, sind erschwingliche Elektroautos in den Volumensegmenten gefragt. Dies hat nun auch Kia erkannt und mit dem neuen EV3 ein Modell entwickelt, das speziell für den Massenmarkt gedacht ist. Der EV3, der zu einem Einstiegspreis von 35.990 Euro angeboten wird, zielt darauf ab, den neuen Skoda Elroq oder den alteingesessenen VW ID.3 herauszufordern und gleichzeitig eine neue Generation von Autofahrern für die Elektromobilität zu begeistern.

BYD Dolphin Mini beige

Quelle: BYD

Mehr als nur ein kleiner Bruder von EV6 und EV9

Während Kia mit den Modellen EV6 und EV9 vor allem durch Größe und Luxus beeindruckte, macht der EV3 in der Kompaktklasse eine Ansage. Jetzt geht Kia mit einem vollständig elektrischen Modell an den Start, das sich erstmals direkt an die breite Masse richtet. Bereits beim Blick auf den Preis zeigt sich, dass der EV3 hier eine ernsthafte Alternative zum Beispiel zum Skoda Elroq der bei 33.900 beginnt sein könnte. Der VW ID.3 wurde vor Kurzem von VW im Preis gesenkt und kostet in der Basisversion zusammen mit einer zusätzlichen, aktuell verfügbaren Kaufprämie unter 30.000 Euro. Das ist natürlich ein gewichtiges Argument für den ID.3.

Mutiges Design: Kanten statt Rundungen

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die auf sanfte Formen setzen, hebt sich der Kia EV3 durch ein markantes Design ab. Seine kantige Silhouette verleiht ihm einen eigenständigen Charakter, der sich von den oft glatten, runden Linien anderer Elektrofahrzeuge abhebt.
Optisch wirkt der EV3 wie eine frische Brise im Vergleich zum eher rundlichen VW ID.3. Die deutlichere Formensprache lässt den Kia nicht nur robuster wirken, sondern verleiht ihm auch ein stärkeres Profil, das im Stadtverkehr auffällt.

Interieur: Nachhaltig, aber wenig kreativ in der Farbwahl

Nachhaltigkeit steht innen im Vordergrund: Viele der verwendeten Materialien sind recycelt oder nachwachsend, was dem Umweltbewusstsein vieler Käufer entgegenkommt. Jedoch bleibt das Interieur mit seiner grauen Farbgebung recht zurückhaltend.

Sonst zeigt sich der Kia EV3 im Inneren als typisch funktionales Fahrzeug.
Trotz der nüchternen Optik überzeugt die Bedienung durch ihre Benutzerfreundlichkeit. Alles ist an seinem Platz, und die Schaltflächen unter dem breiten Display sind logisch angeordnet. Technisch punktet der EV3 mit Features wie der Einblendung der Rückfahrkamera beim Blinken oder dem Augmented-Reality-Display, das die Navigation erleichtert. Ein großes Head-up-Display ergänzt das Angebot, etwas, das einige Konkurrenten nicht anbieten.

Platzwunder auf 4,30 Metern

Mit nur 4,30 Metern Länge wirkt der EV3 kompakt, bietet aber dennoch erstaunlich viel Platz. Der Radstand von 2,68 Metern sorgt dafür, dass vorne bequem Platz ist und auch die zweite Reihe ausreichend Beinfreiheit bietet. Der Kofferraum ist mit 460 Litern großzügig bemessen und lässt viele Konkurrenten hinter sich. Der VW ID.3, in der Länge nur knapp kürzer, kann da nicht mithalten und bietet rund 80 Liter weniger Ladevolumen.
Kia zeigt mit vielen kleinen Ideen, dass sie auf Alltagstauglichkeit setzen. An mehreren Stellen gibt es Anschlussbuchsen für USB, 12 und sogar für 230 Volt (Koreaner mögen Vehicle-to-load!). Die Mittelarmlehne lässt sich ausziehen und dient so als kleiner Tisch – perfekt für Lade-Pausen geeignet.

Kia EV3: Bewährte E-Plattform, aber abgespeckt

Der EV3 basiert auf der bewährten E-GMP-Plattform von Kia, die auch für größere Modelle wie den EV6 genutzt wird. Allerdings wurde diese Plattform für den EV3 etwas zurechtgestutzt, um die Kosten niedrig zu halten. So arbeitet der EV3 mit einer Spannung von 400 Volt, anstatt der 800 Volt, die bei den teureren Modellen zum Einsatz kommt.
Angetrieben wird der EV3 von einem Elektromotor mit 150 kW (204 PS) an der Vorderachse. Damit beschleunigt er in rund 8 Sekunden auf Tempo 100. Bei 170 km/h wird der EV3 dann elektronisch abgeregelt, was für den Alltag mehr als ausreichend ist.

Ladezeiten: Schwäche bei der DC-Ladeleistung

Beim Thema Laden kann der EV3, auch aufgrund des beschriebenen 400-v-Systems, nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Zwar sind 11 kW Ladeleistung an der heimischen Wallbox in Ordnung, aber die maximale DC-Ladeleistung von 101 kW beim kleineren Akku und 128 kW beim größeren Akku wird wohl nur akzeptabel sein, wenn sie auch über eine längere Zeit durchgehalten wird.
Um längeres Warten an der Ladesäule etwas erträglicher zu machen, hat Kia jedoch eine interessante Lösung: Die vorderen Sitze sind spezielle „Ruhesitze“, die das Warten komfortabler gestalten sollen. Dass daran gedacht wurde, freut uns.

Cockpitansicht

Kia EV3 Innenraum Armaturenbrett

Ausblick: Allrad und GT-Version in Planung

Obwohl der EV3 derzeit nur mit Frontantrieb angeboten wird, hat Kia bereits Pläne für die Zukunft. Im Laufe des Jahres 2024 soll eine Allradversion mit einer kombinierten Leistung von 128 kW an der Vorder- und 70 kW an der Hinterachse folgen. Auch eine sportliche GT-Version mit rund 220 kW Leistung ist angekündigt.

Zwei Akkupakete: Für jede Reichweiten-Anforderung das Richtige

Kia bietet für den EV3 zwei verschiedene Akkupakete an. Die Basisversion ist mit einem LFP-Akku ausgestattet, der 58,3 kWh Kapazität bietet und eine Reichweite von bis zu 436 Kilometern ermöglicht. Wer bereit ist, etwas mehr zu investieren, kann den EV3 mit einem größeren NMC-Akku bestellen. Dieser bietet eine Kapazität von 81,4 kWh und ermöglicht eine beeindruckende Reichweite von bis zu 605 Kilometern.
Im direkten Vergleich mit dem VW ID.3 kann sich der EV3 nicht besonders weit absetzen. Während der ID.3 Pro (59 kWh) auf eine Reichweite von 434 Kilometern kommt, fährt der EV3 in der Topversion zwar etwas weiter als der ID.3 mit dem größten Akku, ist dafür aktuell aber knapp 1.000 Euro teurer.

Bidirektionales Laden: Mehr als nur ein Elektroauto

Ein echtes Highlight des Kia EV3 ist seine Fähigkeit zum bidirektionalen Laden. Das bedeutet, dass der EV3 nicht nur Energie aufnehmen kann, sondern auch Strom abgeben kann. Man könnte damit beispielsweise einen Elektrogrill betreiben. Zukünftig wird es sogar möglich sein, den hauseigenen Solarstrom im Auto zu speichern und bei Bedarf ins Stromnetz zurückzuführen.

Fazit: Ein ernstzunehmender Konkurrent für den VW ID.3?

Obwohl der Kia EV3 in vielen Bereichen wie Reichweite, Innenraum und cleveren Features punktet, muss man aktuell konstatieren, dass VW beim Preis doch konkurrenzfähig geworden ist. Die Basisversion des ID.3 kostet nach der letzten Preissenkung nur noch 33.330 Euro, und mit einer zusätzlichen Kaufprämie von 3.570 Euro bringt VW das Fahrzeug sogar unter die 30.000-Euro-Marke. Aber vielleicht sollte man den EV3 lieber mit dem Pro-Modell des ID.3 vergleichen. Da passen die Akkugrößen besser zusammen. Der ID.3 Pro kostet mit Kaufprämie nur noch 32.855 Euro, wäre also immer noch um einiges preiswerter als der EV3. Damit wird der ID.3 im Vergleich deutlich attraktiver, und der Kia EV3 kann in puncto Preis aktuell nicht mithalten.
Es bleibt jedoch spannend abzuwarten, wie lange die Kaufprämie von VW bestehen bleibt. Außerdem könnte Kia seinerseits an der Preisschraube drehen, um wieder konkurrenzfähiger zu werden. Bis dahin bietet der EV3 weiterhin eine starke Alternative für all jene, die auf innovative Technik und ein frisches Design setzen.

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Simona Marino
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