Wenn ein Chinese den Premium-Markt aufmischt
Im XPeng G9 Test geht Chris vom YouTube-Kanal Car Maniac der Frage nach, ob ein chinesisches Elektro-SUV tatsächlich mit etablierten Premium-Marken mithalten kann. Ohne Rücksicht auf Verluste stellt er Preis, Technik, Komfort und Alltagstauglichkeit auf den Prüfstand. Der erste Eindruck: Der G9 tritt nicht als Außenseiter an, sondern als ernstzunehmender Mitspieler. Wir zeigen dir, wie Chris den Wagen erlebt hat, und geben dir einen umfassenden Einblick in seine Eindrücke. Legen wir los.

Wie positioniert sich der XPeng G9 preislich?
Der G9 ist, bei ähnlicher Ausstattung, deutlich günstiger als deutsche Premium-SUVs.
Chris stellt direkt klar: Beim Preis-Leistungs-Verhältnis muss man beim XPeng G9 hellhörig werden. Die getestete Performance-Variante in Vollausstattung kostet um die 70.000 Euro. Verglichen mit seinem eigenen Familienauto, dem BMW iX xDrive60 für ca. 100.000 Euro, ergibt das einen Preisunterschied von rund 30.000 Euro – bei ähnlicher Größe und vergleichbarem Anspruch und vergleichbarer Ausstattung. Günstiger ist übrigens die Long Range-Version mit Heckantrieb und großem Akku: Sie startet bei 61.000 Euro. Damit liegt der G9 auf dem Niveau eines Smart #5 Brabus, bietet aber schnelleres Laden und ein größeres Raumangebot.
Warum setzt der XPeng G9 auf LFP-Akkus?
Der G9 zeigt, dass moderne LFP-Akkus Premium-Performance und Sicherheit vereinen können.
Chris erklärt im Test, dass der XPeng G9 konsequent auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus setzt – und zwar nicht nur bei den kleineren Varianten, sondern auch beim großen 93-kWh-Akku. Das ist ein bemerkenswerter Schritt, denn im Premiumsegment setzen die meisten Hersteller wie BMW, Mercedes oder Porsche auf Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen. LFP galt lange als technologiebedingt unterlegen: geringere Energiedichte, weniger Reichweite pro Kilogramm und in der Vergangenheit Probleme mit hoher Ladeleistung. Doch XPeng beweist mit dem G9, dass diese Schwächen kein Naturgesetz sind.
Die Vorteile sind zahlreich: LFP-Akkus sind thermisch stabiler, was sie deutlich sicherer macht. Sie enthalten weder Nickel noch Kobalt und sind damit umweltfreundlicher in der Herstellung. Auch die Lebensdauer gilt als höher, da LFP-Zellen weniger anfällig für Degradation sind. Damit schlägt der G9 zwei Fliegen mit einer Klappe: Er bietet Nachhaltigkeit und Sicherheit ohne spürbare Abstriche bei Alltagstauglichkeit und Performance.
Der größte Clou liegt aber darin, dass XPeng die vermeintliche Lade-Schwäche von LFP überwunden hat. In der Praxis konnte der G9 an einer 400-kW-Schnellladesäule Leistungen erreichen, die selbst einen Porsche Taycan übertreffen. Das zeigt: LFP ist nicht länger nur eine günstige, robuste Lösung für Einstiegsmodelle, sondern kann dank cleverer Entwicklung und innovativem Batteriemanagement auch Premiumfahrzeuge antreiben.
Wie schnell lädt der XPeng G9 wirklich?
Mit 13 Minuten Ladezeit von 10 auf 80 % setzt der G9 neue Maßstäbe.
Das 800-Volt-System macht den Unterschied. Während 11 kW AC etwas knapp wirken, legt der G9 bei DC-Ladungen richtig los. Chris konnte an einer 400-kW-Ionity-Säule messen: von 10 auf 80 % in nur 13 Minuten, was rund 74 kWh Energie bedeutet. Bis 50 % hielt das Fahrzeug 400 kW Ladeleistung, bis 60 % immerhin 380 kW – Werte, die sogar einen Taycan übertreffen. Auch an 300-kW-Säulen sind 15–16 Minuten für 400 km Autobahnreichweite realistisch. Dazu kommt Vehicle-to-Load (V2L) mit 6 kW (!) – praktisch für Geräte oder Camping.
Wie fährt sich der XPeng G9 und wie hoch ist der Verbrauch?
Mit 4,2 Sekunden auf 100 und 20 kWh Verbrauch zeigt sich der G9 sportlich und effizient.
Die Performance-Version bringt 423 kW (575 PS) auf die Straße und beschleunigt in 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die heckgetriebenen Versionen benötigen 6,6 bzw. 6,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 213 km/h. Angesichts der hohen Leistung wirkt der Antritt nicht übertrieben brachial, da 2,5 Tonnen Gewicht bewegt werden müssen, stellt sich aber souverän und jederzeit abrufbar dar.
Der XPeng G9 zeigte im Test von Car Maniac einen bemerkenswert niedrigen Verbrauch. Auf einer kurzen Autobahnfahrt, bei Geschwindigkeiten zwischen 120 und 140 km/h, lag der Wert bei nur 20,8 kWh pro 100 Kilometer. Im Stadtverkehr wurden nur 19,7 kWh auf 100 Kilometer gemessen. Bei einer konstanten Fahrt auf der A95 stieg der Wert auf 25 bis 26 kWh pro 100 Kilometer. Zum Vergleich: Ein BMW iX kommt bei 130 km/h auf 23,5 kWh, während der Smart #5 rund 24,5 kWh benötigt. Damit positioniert sich der G9 im direkten Umfeld sehr gut. wenn auch etwas weniger effizient als die Konkurrenz. Im Stadtverkehr ermöglicht der getestete Akku eine Reichweite von etwa 450 Kilometern, was den G9 klar als alltagstaugliches Elektro-SUV ausweist.
Wie groß und praktisch ist der XPeng G9?
Mit 660 Litern Kofferraum und viel Platz im Fond punktet der G9 im Alltag.
Der G9 misst 4,89 Meter in der Länge, 1,93 Meter in der Breite, 1,68 Meter in der Höhe und bietet einen Radstand von 2,99 Metern. Damit liegt er knapp unterhalb eines VW ID.7, wirkt aber innen größer. Besonders auffällig: der Kofferraum bietet 660 Liter Volumen einen 71-Liter-Frunk, den deutsche SUVs oft nicht bieten. Im Fond können selbst Menschen mit 2 Metern Körpergröße bequem sitzen – viel Knie- und Kopffreiheit, dazu ein durchgehender Boden ohne Kardantunnel. Chris bezeichnet den Sitzkomfort im XPeng generell als "königlich".
XPeng G6 Cockpitansicht

Wie hochwertig ist das Interieur des XPeng G9?
Das Innenleben wirkt edler als bei vielen deutschen Premiumherstellern.
Der Car Maniac lobt die Materialqualität im Innenraum des G9. Leder, Stoffe und Velourhimmel – selbst an Stellen, die man selten sieht. Das Dynaudio-Soundsystem verstärkt das Premiumgefühl. Für Fondpassagiere gibt es Sitzheizung und sogar Sitzkühlung. Einziger Wermutstropfen: das Panoramadach ohne Rollo.
Das Infotainment zeigt sich modern: ein großes Hauptdisplay plus Co-Driver-Display, auf dem YouTube oder Disney+ laufen. Android Auto und Apple CarPlay funktionieren über die gesamte Fläche. Zwei Wireless-Charger, USB-A-Anschlüsse und ein gekühltes Fach in der Armlehne runden das Paket ab. Kritikpunkte sind die fehlende Fond-Bedienung der Klima und umständliche Menüstrukturen bei manchen Funktionen.
Wie gut ist das Navigationssystem im XPeng G9?
Schnelle Karten, gute Filter – aber lahme Sprachsteuerung.
Das Navi arbeitet schnell und detailreich, vergleichbar mit dem Navi bei Tesla. Besonders stark ist die Ladesäulen-Suche. Sie bietet: Filter nach Ladeleistung oder Anbieter, Anzeige der freien Plätze und Preise pro kWh. Der Routenplaner berücksichtigt den gewünschten Ladezustand bei Ankunft und sogar Pendleroptionen. Die Sprachsteuerung enttäuscht jedoch – zu oft werden Adressen falsch erkannt oder Befehle nicht verstanden. Auch die Berechnung von Routen mit Stopps dauert länger als gewünscht.
Wie fährt sich der XPeng G9 im Alltag?
Komfortabel, leise und mit angenehmen Assistenzsystemen.
Die Luftfederung macht den Wagen spürbar komfortabel. Verschiedene Fahrmodi passen Härte und Höhe an. Die Bremsen sind gut dosierbar. Besonders gefallen Chris die Assistenzsysteme: unaufdringlich, dezent und ohne ständige Warntöne. Der Lenkassistent arbeitet harmonisch und zuverlässig bis 150 km/h. Kritik gibt es am ISA-System, das Verkehrsschilder manchmal falsch interpretiert – etwa "80 bei Nässe" auch bei Trockenheit. Hier empfiehlt Chris, die Funktion auszuschalten.
Wie wirkt das Design des XPeng G9?
Modern, edel und mit klarer Linie zwischen Range Rover und Lincoln.
Die Form wirkt selbstbewusst. Geteilte Scheinwerfer, durchgehende Lichtleiste und Shadowline-Rahmen statt Chrom sorgen für einen klaren Auftritt. Besonders auffällig ist die Farbe Kitoki Green Matt – sie wirkt edel und ist weniger kratzanfällig als klassisches Schwarz. Insgesamt wirkt der G9 nicht wie ein chinesischer Fremdkörper auf europäischen Straßen, sondern wie ein ernstzunehmender Premium-SUV, der sicher seine Freunde finden wird.
Fazit: Car Maniac zum XPeng G9
Chris zieht ein klares Resümee: Der XPeng G9 kombiniert ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis mit fortschrittlicher Akkutechnik, beeindruckender Ladegeschwindigkeit, hohem Komfort und hochwertigem Interieur. Schwächen wie die Sprachsteuerung oder die fehlerhafte Geschwindigkeitsassistenz ändern nichts daran, dass der G9 in allen Kernbereichen überzeugt. Damit positioniert er sich als ernstzunehmende Alternative zu deutschen Premium-SUVs und zeigt, dass die chinesische Elektromobilität technologisch längst auf Augenhöhe angekommen ist.
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Simona Marino
Verkaufsleiterin
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