Zuerst fällt der Zugang zum Polestar 4 auf. Statt eines praktischen Zugangs per App oder Fernbedienung, kannst du das Auto nur in unmittelbarer Nähe öffnen oder durch direkten Kontakt mit dem Schlüssel. Klingt nicht dramatisch? Im Alltag ist es aber ziemlich unpraktisch – vor allem, wenn man mal mit vollen Einkaufstaschen unterwegs ist.

Ein weiteres Highlight – oder eben auch nicht – sind die automatisch einziehbaren Türgriffe. Sie fahren wieder ein, sobald man sie loslässt. Das sieht super futuristisch aus, kann aber tatsächlich gefährlich werden, denn wenn die Griffe zu früh einziehen, besteht die Gefahr, sich die Finger einzuklemmen. Besonders Familien mit kleinen Kindern sollten hier vorsichtig sein.

Leider hat die Rückfahrkamera des Polestar 4 bei Nacht oder in dunklen Umgebungen ihre Schwächen. Auch wenn Polestar verspricht, dass die Kamera selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen klare Bilder liefert, berichten einige Fahrer von eingeschränkter Sicht. Das kann das Parken oder Rangieren im Dunkeln erschweren und ist ein Punkt, den Polestar in künftigen Modellen sicher verbessern könnte.

Der Polestar 4 ist eines der ersten Autos, das auf eine Heckscheibe verzichtet. Stattdessen bietet er einen digitalen Rückspiegel, der über eine Rückfahrkamera funktioniert. Innovativ? Absolut! Doch es ist gewöhnungsbedürftig. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen kann die Kamera Schwierigkeiten haben, ein klares Bild zu liefern, was für manche ein echtes Sicherheitsrisiko sein könnte. Man muss sich also ein bisschen an das neue Sichtgefühl gewöhnen.

Der Innenraum des Polestar 4 ist einfach ein Hingucker. Minimalistisch, hochwertig und, ganz wichtig, umweltfreundlich – sogar mit veganen Lederoptionen! Die dezente Ambientebeleuchtung sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre, die perfekt zur eleganten Optik des Fahrzeugs passt. Für Liebhaber von modernem Design und klaren Linien ist das genau das Richtige.

Der Polestar 4 ist kein Schnäppchen, das ist klar. Die Dual-Motor-Version, die hier getestet wurde, startet bei rund 65.900 €, die Single-Motor-Variante bei etwa 57.900 €. Die Investition lohnt sich für alle, die ein nachhaltiges Fahrzeug mit Stil und Leistung suchen und dafür auch bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Mit seinen 544 PS in der Dual-Motor-Version beschleunigt der Polestar 4 in nur 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h – ein echtes Kraftpaket! Und was die Reichweite angeht, punktet das SUV ebenfalls: Die Dual-Motor-Variante schafft etwa 590 km, die Single-Motor-Version sogar bis zu 620 km. Das macht den Polestar 4 ideal für Pendler und Langstreckenfahrer, die gerne flexibel unterwegs sind.

Auf Landstraßen macht der Polestar 4 einfach Spaß. Das Fahrwerk ist stabil, das Lenkverhalten direkt, und das SUV liegt geschmeidig in den Kurven. In der Stadt zeigt sich allerdings, dass seine Größe manchmal hinderlich sein kann. Engere Straßen oder Parklücken können zur Herausforderung werden, was gerade für Stadtfahrer ein kleiner Minuspunkt sein könnte.