Gebrauchtes Elektroauto kaufen? Rechne mit diesen Extrakosten

Gebrauchtes Elektroauto kaufen - Rechne mit diesen Extrakosten INSTADRIVE

Versteckte Kosten beim Kauf gebrauchter Elektroautos

Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos ist eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Entscheidung. Doch neben dem offensichtlichen Kaufpreis kommen manchmal Kosten auf dich zu, an die du im ersten Moment nicht gedacht hattest, die du aber schon im Vorfeld berücksichtigen solltest, um später unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Unser heutiger Artikel soll dir dabei helfen.

Batteriegesundheit prüfen & Kapazitätsverlust richtig einschätzen

Wir beginnen mit dem wichtigsten und teuersten Bauteil eines Elektroautos – mit der Batterie. Sie macht je nach Modell bis zu 40 % des Fahrzeugwerts aus. Ihre Lebensdauer wird von zwei Hauptfaktoren bestimmt: dem Alter und der Kilometerleistung. Viele Hersteller geben eine Batteriegarantie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometern, je nachdem, was zuerst eintritt. Und genau hier lauert unsere erste versteckte Kostenfalle beim Kauf eines gebrauchten E-Autos.

Denn: Wird die Laufleistung von 160.000 km vor Ablauf der 8 Jahre überschritten – was bei Vielfahrern schnell passieren kann –, erlischt die Garantie vollständig, selbst wenn das Alter der Batterie noch im Rahmen wäre. Und ab diesem Zeitpunkt bist du im Schadensfall auf dich allein gestellt.

Ein Akkutausch kann je nach Modell zwischen 5.000 und 15.000 € kosten – bei Luxusmodellen oder älteren Batterietypen sogar mehr. Auch wenn nur einzelne Zellen getauscht werden müssen, kann es ohne Garantie schnell teuer werden.
Bedenke auch: Bei manchen Modellen übernehmen die Hersteller generell keine Reparaturen aus Kulanz (die es durchaus auch gibt), wenn das Fahrzeug gebraucht oder als Re-Import gekauft wurde.

Was du tun kannst: Vor dem Kauf unbedingt die Restgarantie prüfen und den aktuellen Gesundheitszustand der Batterie ermitteln. Dies kann durch Diagnose-Tools wie OBD-Scanner (die Verlässlichkeit der Ergebnisse sollte sichergestellt werden) oder einen Dienstleister wie die DEKRA oder die Firma Aviloo erfolgen.

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Batteriemiete bei Elektroautos: Das solltest du beim Kauf prüfen

Einige Elektroautos, zum Beispiel der Renault Zoe, wurden ursprünglich mit gemieteten Batterien verkauft. Das bedeutete, dass der Fahrzeugpreis ohne Batterie natürlich um einiges niedriger war, aber eine monatliche Mietgebühr für die Batterie anfiel. Diese Gebühren können je nach Vertrag und Fahrleistung zwischen 40 und 120 € pro Monat liegen. Wenn die Batterie deines gebrauchten Elektroautos gemietet ist, wirst du die monatlichen Raten übernehmen müssen.
Die Batteriemiete erhöht also die monatlichen Kosten. Daher ist es wichtig, vor dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos zu klären, ob ein Mietvertrag für die Batterie besteht und welche Bedingungen damit verbunden sind.

Worauf solltest du achten?

  • Vertragsübernahme: Beim Kauf eines solchen Fahrzeugs muss der bestehende Batteriemietvertrag übernommen werden. Es ist wichtig, diesen Vertrag vorab einzusehen und die Konditionen genau zu prüfen.
  • Kaufoption: Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, die gemietete Batterie zu einem Restwert zu kaufen und somit die Mietgebühren zu beenden. Informiere dich, ob diese Option besteht und ob sie für dich finanziell sinnvoll ist.

Weitere versteckte Reparaturkosten bei gebrauchten Elektroautos

Auch wenn ein Elektroauto im Vergleich zu einem Verbrenner weniger bewegliche Teile hat und damit theoretisch wartungsärmer ist, darfst du dich nicht in falscher Sicherheit wiegen – besonders beim Kauf eines gebrauchten Modells. Denn wenn Reparaturen anfallen, können sie teuer werden – besonders dann, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist oder wenn es sich um seltene oder ältere Fahrzeugmodelle handelt.

Ladetechnik & Ladeport: Wenn der Onboard-Charger (die Komponente im Fahrzeug, die Wechselstrom umwandelt) defekt ist, reden wir schnell von Kosten im Bereich 1.000–2.500 €, oft sogar mehr, da der Tausch sehr arbeitsintensiv ist. Ähnlich sieht es beim Ladeanschluss aus: Wackelkontakte oder beschädigte Pins bedeuten meist Austausch statt Reparatur. Bei häufiger Schnellladung kann dieser Verschleiß schneller auftreten als erwartet.

Kühl- & Heizsystem: Ein funktionierendes Thermomanagement ist für E-Autos überlebenswichtig. Es schützt die Batterie vor Überhitzung oder Kälte. Besonders Wärmepumpen sind hier ein Thema – sie sorgen effizient für wohlige Temperaturen, sind aber bei einem Defekt extrem kostspielig: Austauschkosten von 1.000 bis 3.000 € sind keine Seltenheit. Da Wärmepumpen meist nur bei höherpreisigen Modellen verbaut sind, wird hier oft auf Kulanz oder Erweiterungsgarantien gehofft – was bei Gebrauchtwagen schwierig sein kann.

Bremsen & Fahrwerk: Ein klassisches Missverständnis: „Beim E-Auto nutzen sich die Bremsen weniger ab, also keine Probleme.“ Leider nicht weit genug gedacht. Durch die Rekuperation werden die Scheibenbremsen zwar tatsächlich seltener genutzt, aber genau das kann auch ein Problem sein: Sie können durch Nichtnutzung rosten oder sich so festklemmen, dass sie nicht mehr richtig funktionieren. Das kann nicht nur gefährlich, sondern auch kostspielig werden – ein kompletter Bremsentausch kostet je nach Modell locker 600 bis 1.200 €. Auch beim Fahrwerk sollte man genau hinsehen: Das Mehrgewicht durch die Batterie setzt Stoßdämpfern und Lagern deutlich mehr zu als bei klassischen Autos.

Software, Updates & Konnektivität – digitale Kostenfallen erkennen

Was früher beim Autokauf einmal bezahlt wurde, ist heute möglicherweise nur noch gemietet – das gilt auch für Funktionen bei Elektroautos. Navigationssysteme, intelligente Routenplanung mit Ladepausen oder Fahrassistenzsysteme wie Spurhaltehilfe und Abstandstempomat werden bei einigen Herstellern nur noch gegen Aufpreis oder als monatliches Abo angeboten. Das bedeutet: Selbst wenn die Funktionen technisch im Fahrzeug vorhanden sind, sind sie möglicherweise deaktiviert, bis du dafür bezahlst.

Ärgerlich kann es beim Weiterverkauf auch aus dem nächsten Grund werden: Es gibt Elektroautos, bei denen bestimmte Funktionen fest an den Erstbesitzer gekoppelt sind. Ein prominentes Beispiel ist das kostenlose Supercharging bei älteren und auch aktuellen hochpreisigen Tesla-Modellen. Wenn du solch ein Fahrzeug gebraucht kaufst, kann es passieren, dass der Zugang zu den Schnellladestationen plötzlich nicht mehr kostenlos ist, obwohl er beim Vorbesitzer noch inklusive war.

Auch Software-Updates können Kosten verursachen. Manche Hersteller verlangen einmalige Gebühren für größere Funktionsupdates oder bieten nur eingeschränkten Support für ältere Modelle. Bei Re-Importen oder Grauimporten aus dem Ausland kann es außerdem vorkommen, dass Funktionen im jeweiligen Land nicht freigeschaltet sind und deaktiviert bleiben.

Diese Art von digitaler Entwertung ist oft nicht auf den ersten Blick sichtbar – kann aber im Alltag spürbar einschränken oder langfristig zu zusätzlichen monatlichen Kosten führen. Es lohnt sich daher, vor dem Kauf genau zu prüfen, welche Softwarefunktionen tatsächlich aktiviert sind und ob zukünftige Updates oder Erweiterungen bezahlt werden müssen.

Wertverlust & Wiederverkaufswert: Wenn der reale Preis niedriger liegt als erwartet

Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos wird oft übersehen, dass der spätere Wiederverkaufswert eine versteckter Kostentreiber sein kann – allerdings nur dann, wenn du das Fahrzeug auch irgendwann weiterverkaufen möchtest. Für Menschen, die ihr E-Auto viele Jahre behalten wollen, hält sich dieser negative Aspekt in Grenzen. Trotzdem lohnt sich ein genauer Blick auf den Wertverlust – gerade beim Vergleich verschiedener Modelle.

In den ersten ein bis zwei Jahren liegt der Wertverlust bei Elektroautos im Schnitt auf dem Niveau von Verbrennern. Einige Modelle wie das Tesla Model 3 oder der VW ID.3 schneiden sogar überdurchschnittlich gut ab. Doch langfristig verlieren viele E-Autos – vor allem ältere Modellgenerationen mit geringerer Reichweite oder langsamer Ladeleistung – etwas schneller an Marktwert. Über fünf Jahre gerechnet sind 45 bis 55 Prozent Wertverlust je nach Fahrzeugtyp durchaus realistisch.

Das kann sich unter bestimmten Umständen finanziell bemerkbar machen: natürlich beim Verkauf, aber auch bei der Leasing-Rückgabe oder im Versicherungsfall bei einem Totalschaden.

Besonders wichtig ist auch der Zustand der Batterie: Eine verbleibende Kapazität unter 80 Prozent kann den Wiederverkaufswert deutlich drücken – selbst wenn das Auto ansonsten in gutem Zustand ist. Auch fehlende Software-Features oder veraltete Assistenzsysteme wirken sich negativ aus, vor allem in einem sich schnell entwickelnden Markt wie der Elektromobilität.

Ladeinfrastruktur & laufende Ladekosten beim E-Auto-Kauf beachten

Ein eigenes Elektroauto zu Hause zu laden ist bequem, spart Zeit und oft auch Geld – aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen. Viele gebrauchte E-Autos werden gekauft, ohne dass vorab geprüft wurde, ob eine passende Lademöglichkeit am Wohnort vorhanden ist. Die Installation einer eigenen Wallbox kann je nach Aufwand, Stromanschluss und Region schnell über 1.000 Euro kosten. Hinzu kommen möglicherweise Kosten für Genehmigungen, Elektrikerarbeiten oder sogar eine Verstärkung des Hausanschlusses.

Doch auch wer auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, sollte genau hinschauen. Die meisten Schnellladestationen – etwa an Autobahnen – verlangen deutlich höhere Preise pro Kilowattstunde als der Strom zu Hause kostet. Während du zu Hause oft für 30 bis 35 Cent pro Kilowattstunde laden kannst, zahlst du an manchen öffentlichen Schnellladern mehr als 60-70 Cent – bei Anbieter-Roaming sogar über einen Euro. Manche Anbieter verlangen zusätzlich Blockiergebühren, wenn das Auto nach dem Ladevorgang nicht entfernt wird.

Ein ebenfalls häufig nicht bedachter Kostenfaktor ist das fehlende Ladezubehör. Viele gebrauchte Elektroautos werden ohne Ladekabel verkauft. Fehlt etwa das Typ-2-Kabel für das öffentliche Wechselstromladen, musst du mit Zusatzkosten von 200 bis 500 Euro rechnen. Auch das Notladegerät für die Haushaltssteckdose ist nicht immer dabei. Dieses müsste bei Bedarf auch zusätzlich angeschafft werden.

Steuer & Versicherung: Kosten richtig kalkulieren beim Elektroauto-Gebrauchtkauf

Aktuell ist zu beachten:
In Österreich wurde die bisherige Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge 2025 aufgehoben. Ab dem 1. April 2025 unterliegen auch E-Autos der motorbezogenen Versicherungssteuer (mVSt). Diese Steuer richtet sich nach der Nennleistung sowie dem Eigengewicht des Fahrzeugs. Je nach Modell kann das zu jährlichen Mehrkosten von über 500 Euro führen. Besonders schwere oder leistungsstarke Fahrzeuge sind davon stärker betroffen als leichte und leistungsärmere.
Wichtig: Diese Steuer wird in Österreich direkt über die Versicherungsprämie verrechnet – was den Endbetrag deiner Autoversicherung letztlich erhöhen wird.

In Deutschland gilt: Reine Elektrofahrzeuge, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 erstmals zugelassen wurden, sind für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Die Steuerbefreiung endet spätestens am 31. Dezember 2030. Kaufst du ein gebrauchtes E-Auto, das nach dem 1. Januar 2021 zugelassen wurde, kannst du noch anteilig von der Steuerbefreiung profitieren – aber eben längstens bis zum 31. Dezember 2030. Danach fällt eine reduzierte Steuer an, die sich am Gewicht des Fahrzeugs orientiert – aber nur zur Hälfte des normalen Tarifs für vergleichbare Verbrenner.

Grundsätzlich gilt beim Thema Versicherung: Elektroautos sind nicht pauschal teurer oder günstiger zu versichern als Verbrenner. Es kommt stark auf das Modell, den Versicherer, deine Schadensfreiheitsklasse und den Deckungsumfang an. Einige Versicherungen bieten Policen schon ab rund fünf Euro pro Monat an – andere verlangen deutlich mehr, wenn z. B. Batteriedeckung, Tierbissschäden oder Wallbox-Diebstahl mitversichert werden sollen.

Versteckte Kosten entstehen hier vor allem dann, wenn bei gebrauchten Fahrzeugen keine Batteriedeckung mehr möglich ist oder wenn du bei Reimporten auf landesspezifische Versicherungslücken stößt. Zudem kann die steuerliche Belastung durch Gesetzesänderungen, wie jüngst in Österreich, plötzlich steigen – und sollte daher, wenn möglich, vor dem Kauf kalkuliert werden.

Fazit: Gebrauchte Elektroautos kaufen – versteckte Kosten nicht übersehen

Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos kann eine hervorragende Entscheidung sein – sowohl für deinen Geldbeutel als auch für die Umwelt. Doch es ist unerlässlich, die genannten zusätzlichen Kosten im Blick zu haben und sorgfältig abzuwägen. Eine gründliche Prüfung des Fahrzeugs, insbesondere der Batterie, sowie das Einholen von Informationen über mögliche Zusatzkosten können dir helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen und langfristig Freude an deinem Elektroauto zu haben.

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