100 % THG-Quote bei Instadrive, Lithium-Zukunft, Rohstoffprobleme und Tesla-Warnung, Tesla 800 V, Smart #1 Coupé, Erlkönigbilder Hyundai Ioniq 6
100 % THG-Quote bei Instadrive
Ab sofort gibt es für jeden Elektroautofahrer in Deutschland 475 € abzuholen. Ja, bei Instadrive gibt es mehr als anderswo, denn Instadrive nimmt keine Provision und man bekommt 100 % der Quote. Soweit wir wissen, ist das einmalig – und auf jeden Fall einen Blick wert. Die Abwicklung ist auch kinderleicht und man kann sogar einen Teil oder auch die komplette THG-Prämie sofort über die Plattform für Umwelt- und Klimaschutz spenden. Man kann sich natürlich auch ALLES auszahlen lassen – oder steueroptimiert kassieren – wie man will - es steht einem frei.
In Österreich und der Schweiz kann man leider keine Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote, bekommen. Warum?
Das langfristige Ziel ist bis 2050 möglichst null CO2-Ausstoß weltweit zur Erreichung von mindestens 1,5 Grad Temperaturverminderung. Die EU hat sich diesem Ziel angeschlossen, daher Deutschland und auch Österreich. Aber auch die Schweiz hat sich diesem Ziel verschrieben. Konkrete Maßnahmen, wie das Ziel erreicht werden soll, sind den Ländern aber nicht vorgegeben worden. Es wird in den jeweiligen Ländern mit verschiedenen Maßnahmen versucht, die Zielvorgaben zu erfüllen. Deutschland hat zum Beispiel den THG-Zertifikate-Handel eingeführt. In Österreich wurde 2021 das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz beschlossen (kurz EAG), welches darauf abzielt, die österreichische Stromproduktion bis 2030 auf erneuerbare Energieträger umzustellen und Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen. Die Schweiz hat sich neben der Abkehr von fossilen Energieträgern, der Entwicklung und dem Einsatz von Negativ-Emissions-Technologien verschrieben. Diese Technologien sollen in Zukunft CO2 wieder aus der Atmosphäre entnehmen.
Lithium-Zukunft
Elektroautos werden von Monat zu Monat immer populärer. Die absolute Anzahl an fahrenden E-Autos steigt auch rasant an – das belastet aber auch das vorhandene Ladenetz – alle Daten und Fakten dazu gibt es nächste Woche in einem STAT-E-STICS Special.
Mehr Elektroautos > mehr Akkus, mehr Reichweite > größere Akkus. Mit der derzeitigen wirtschaftlichen Lage und dem Rohstoffmangel im Hinterkopf werfen wir einen Blick auf Lithium und was in Zukunft zu erwarten ist.
Derzeit machen Elektroautos weltweit betrachtet nur einen recht kleinen Anteil am Gesamtmarkt aus, wobei Länder wie Deutschland, Österreich und die Schweiz hier schon ein Stück weiter sind. 2021 gab es circa 1,4 Mrd. Autos weltweit. In unserer eigenen Recherche für ein Video haben wir 2020 circa 6,4 Millionen reine batteriebetriebene Elektroautos ermittelt. Also schätzen wir - ein Jahr nachdem wir diese Zahlen ermittelt haben -, dass eine weitere Million reine Elektroautos hinzugekommen ist – insgesamt wären das 7,4 Millionen. Damit hätten wir 2021 einen Anteil von 0,53 % Elektroautos. Und jetzt kommt das Spannende: Weltweit sollen 2030 nämlich schon 30 % des PKW-Absatzes rein elektrisch sein. Generell dürfte der Markt für Lithium-Ionen-Akkus laut Modellrechnungen bis 2030 pro Jahr um bis zu 30 % anwachsen. Das ist enorm und bedeutet eine zusätzliche Belastung für die Lieferketten, welche heute schon strapaziert werden. Jetzt durch die COVID-Krise und den Ukraine-Krieg ist die Situation aus dem Ruder gelaufen – das sieht man an den derzeitigen Lieferzeiten und Bestellstopps. Für die kommende Zeit werden folgende Faktoren als Hauptrisikofaktoren gesehen, was die Lieferketten anbelangt:
Zum einen sind das geopolitische Faktoren. Abgebaut und gewonnen sowie verarbeitet werden Ressourcen wie das Lithium nämlich momentan – im großen Stil – nur in weniger Ländern, die nicht gerade eine stabile politische Lage haben. Nach Nickel gibt es ebenfalls eine große Nachfrage – 10 % der weltweiten Nickel-Nachfrage werden von Russland gedeckt, was dann mit Beginn des Ukraine-Krieges eine starke Preiserhöhung mit sich brachte. Hier hatten wir ja bereits in unserem Video zur Öl- und Gasförderung aus anderen Ländern gezeigt, dass es viel sinnvoller ist, die Wertschöpfung im eigenen Land zu behalten, das gilt selbstverständlich auch für andere Rohstoffe.
Ferner sind die ökologischen sowie sozialen Aspekte nicht außer Acht zu lassen. Bei der Lithium-Gewinnung beispielsweise werden große Mengen an Wasser verbraucht und andere Prozesse in der Produktion stoßen viel CO2 aus. Hier gilt es daran zu arbeiten, diesen CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Schlussendlich wird aber auch das Angebot an sich ein möglicher Risikofaktor werden, denn wir sollten mit allen Rohstoffen nachhaltig umgehen. Und damit meinen wir auch Lithium, Nickel, Kobalt usw..
Also müssen wir an Recycling, Regionalisierung sowie vertikale Integration der Rohstoffversorgung denken. Vor allem geopolitische, ökologische und soziale Risiken können durch Regionalisierung vermindert werden. Das bedeutet, den Abbau der Rohstoffe möglichst im eigenen Land durchzuführen, anstatt sich, wie es derzeit bei Öl und Gas ist, von anderen Ländern abhängig zu machen. Da hilft uns natürlich Strom, da wir ihn selbst produzieren können.
Das Thema Recycling wird vor allem zum Ende des laufenden Jahrzehnts zu einem immens wichtigen Thema werden, da uns hier die Möglichkeit einer Rohstoff-Kreislaufwirtschaft geboten wird – und es wäre auch wichtig das den produzierenden Unternehmen schmackhaft zu machen. Second Life – also die Batterie in einem 2. Zyklus als stationären Speicher zu nutzen, danach die Bestandteile recyceln und eine neue Batterie damit herstellen.
Ebenso von Bedeutung ist die Forschung nach anderen Akku-Technologien.
So manch ein Hersteller zeigt auch schon, wie man insbesondere von jenen Materialien, die tatsächlich knapp werden könnten, Abstand nehmen kann. Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus von Tesla zum Beispiel, welche derzeit im Model 3 Hinterradantrieb und im derzeit in Europa noch nicht erhältlichen Model Y mit Standardreichweite zum Einsatz kommen, enthalten zum Beispiel gar kein Nickel und auch kein Kobalt. Hier wird eben gezeigt, dass es gleich mehrere sinnvolle und vor allem auch mögliche Szenarien gibt, um auch in Zukunft in keine Rohstoffknappheit zu geraten.
Rohstoff-Probleme und Tesla Warnung
Rohstoffknappheit und Lieferengpässe sind erst der Anfang – meint das Elektroauto Start-up RIVIAN. Von dort ist zu vernehmen, dass die Halbleiterkrise, die uns derzeit alle beschäftigt, nur der Anfang von noch viel dramatischeren Krisen wäre. Was genau meint der amerikanische Hersteller damit? Rivian prognostiziert, dass die heutige Batteriezellenproduktion gerade mal rund 10 % dessen repräsentiert, was in den kommenden 10 Jahren benötigt wird. Das heißt, ein sehr großer Teil der dann benötigten Lieferkette ist noch nicht einmal existent, und wir haben heute schon mit Problemen mit Halbleitern zu kämpfen. Doch nicht nur Rivian warnt eindringlich vor noch viel größeren Problemen mit der Akkuproduktion, auch Tesla-Boss Elon Musk sieht das so. Tesla investiert deswegen selbst in den Abbau von Lithium und hat sich dafür auch im Jahr 2020 die Rechte an einer Lithiummine gesichert. Auch aus einer in Westaustralien gelegenen Mine hat sich Tesla bereits große Liefermengen gesichert. Für eine ganzheitliche Lösung arbeitet Tesla außerdem auch daran, den Materialeinsatz, der für die Elektronik nötig ist, zu verringern – beispielsweise soll eine neue Verkabelungsarchitektur kostengünstiger und noch effizienter sein. Wir bewundern den Ansatz von Tesla in dieser Sache – denn es ist schön, Zugang zu einer Fülle von Produkten und Möglichkeiten zu haben – aber das heißt nicht, dass wir verschwenderisch damit umgehen sollen – im Gegenteil – wir sind Freunde davon, ein tolles Auto zu haben – aber die verbauten Teile sollten so lange wie möglich halten und wartungsarm sein.
Tesla 800-V-Ladesystem
Bleiben wir gleich bei Tesla – denn KIA und Hyundai haben mit dem EV6 und dem IONIQ 5 letztes Jahr gute Elektroautos auf einer 800-V-Architektur auf die Straße gebracht – und diese Autos laden und vielen Bedingungen schneller als ein Tesla. Tesla hat ja ein 400-V-System – daher ist das auch jetzt kein Wunder. Ein kleines Wunder ist eher, dass Tesla überhaupt so schnell laden kann mit einem 400-V-System, wenn man andere Hersteller betrachtet.
Aber auch Tesla will nun ein 800-V-System für seine Autos.
Die meisten bisherigen Elektroautos, darunter auch alle bisherigen Tesla-Modelle, haben ein 400-V-System, welches bei identischer Stromstärke weniger Ladeleistung bieten kann als ein 800-V-System. Die meisten Elektroautos mit 400-V-System können daher auch nicht mehr als circa 150 kW an Ladeleistung aufnehmen, die derzeitigen 800-V-Modelle könnten theoretisch bis zu 350 kW schaffen, in der Praxis machen der IONIQ 5 und der Kia EV6 etwa 230 kW und der Audi e-tron GT sowie der Porsche Taycan bis zu 270 kW.
Tesla schafft jetzt schon bis zu 250 kW in der Spitze mit einem 400-V-System. Wie geht das? Tesla schafft die 250 kW nur an V3 Superchargern, welche zwar 400 V Spannung haben, aber eine höhere Stromstärke als die Stationen von Ionity und Co. Damit sind zwar 250 kW möglich, der Peak wird aber kürzer gehalten als bei 800-V-Systemen. Das zeigt sich auch bei den Ladezeiten, wo Teslas Model 3 LR bei nahezu identischer Akkugröße gut 5 Minuten länger braucht als der Kia EV6.
Fixe Überlegungen gibt es bei Tesla vorerst vor allem für den Semi-Truck und den Cybertruck, die ja doch deutlich größere Akkus als das Model 3 und Y haben. Hier wäre der Vorteil von bis zu 350 kW Ladeleistung und einem länger anhaltenden Peak an Ladeleistung wohl deutlich in der Ladezeit spürbar.
Dennoch wird das Thema auch bei den Modellen 3 und Y angedacht, wobei Tesla das Thema vor allem aufgrund der Kosten bei kleineren Fahrzeugen etwas differenzierter sieht. Denn in der Praxis wird sich die Ladezeit je nach Ladekurve vielleicht auf 15 Minuten reduzieren. Das heißt, es gilt die Frage zu klären, ob die Kundschaft höhere Anschaffungskosten in Kauf nehmen würde, um auf der Langstrecke 5 Minuten Ladezeit zu sparen. Bei drei Mal stehen bleiben sind das 15 Minuten.
Aber gerade auch mit den Änderungen bei den Förderungen, über die wir letzte Woche berichtet haben, könnte eine Preiserhöhung für ein 800-V-Model 3 der entscheidende Faktor sein, ob man in Zukunft noch eine Förderung erhält oder eben nicht. Daher steht die Frage im Raum, ob es unbedingt die kleineren Tesla-Modelle auch mit 800-V-Architektur braucht, oder sollte Tesla, zumindest beim Model 3 und Y, weiter an seinem 400-V-System festhalten – welches jetzt schon sehr gute Ladeleistungen bringt.
Smart #1 Coupé
Wenn wir schon beim Thema Preis sind, dann schauen wir uns mal den Smart #1 Coupé an. Denn was wir alle wollen, sind preisgünstige und gute Elektroautos. Mal sehen, ob der Smart so einer sein könnte, denn hier wurde kürzlich ein getarnter Prototyp mit Coupéheck gesichtet. Optisch sind sich der bereits vorgestellte Smart #1 sowie der neue Prototyp jedenfalls an der Front sehr ähnlich, insbesondere bei den Scheinwerfern, den Außenspiegeln oder auch den rahmenlosen Türen bzw. Fensterscheiben sieht man die Ähnlichkeiten. Aber nach hinten hin ist eindeutig zu erkennen, dass der neue getarnte Prototyp eine stark abfallende Dachlinie aufweist und generell deutlich flacher wirkt. Der Smart #1 ist mit 1,64 m Höhe aber auch sehr hoch gebaut im Vergleich zu seiner Konkurrenz.
Hyundai Ioniq 6 Erlkönig
Diese Woche haben wir den neuen Hyundai IONIQ 6 für euch und dieser hat eine neue Stoßstange bekommen. Gut zu erkennen ist bei diesem Prototyp die überarbeitete hintere Stoßstange. Konkret zeigt sich, dass nun zwei senkrecht angeordnete Einheiten, welche optisch wie 2 Streifen aussehen, angebracht sind. Diese beinhalten nun die Reflektoren für die Nebelschlussleuchte sowie den Rückfahrscheinwerfer. Hyundai hat hier ja schon angekündigt, dass das finale Design des IONIQ 6 noch angepasst wird, wobei nun diese Endphase scheinbar erreicht ist. Das Vorstellungsdatum des IONIQ 6 dürfte somit wohl nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen.