Wie verändert sich der ÖPNV in der Schweiz aktuell?
Die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs gewinnt in der Schweiz zunehmend an Fahrt. Immer mehr Städte und Regionen setzen auf vollelektrische Busse, um Emissionen zu senken und den Energieverbrauch zu optimieren. Dabei geht es längst nicht mehr nur um einzelne Pilotprojekte, sondern um strategische Umstellungen ganzer Flotten.
Ein besonders sichtbares Beispiel ist die jüngste Entscheidung der Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) und Busbetrieb Solothurn, Grenchen und Umgebung (BSGU). Gemeinsam wollen sie 39 neue Elektrobusse von Daimler Buses beschaffen und damit den Busverkehr in der Region auf ein neues technologisches Niveau heben. Das Ziel ist klar: mehr Effizienz, weniger Lärm und eine nachhaltige Mobilität, die zum Schweizer Selbstverständnis von Präzision und Umweltbewusstsein passt.
Mit solchen Projekten nimmt die Schweiz innerhalb Europas eine zunehmend aktive Rolle bei der Verkehrswende ein. Der Ausbau elektrischer Busflotten ist dabei ein zentraler Baustein auf dem Weg zu klimaneutralem Nahverkehr – pragmatisch, verlässlich und mit langfristiger Wirkung.
Warum setzen RBS und BSGU gemeinsam auf E-Busse von Daimler?
Zwei Schweizer Verkehrsunternehmen bündeln ihre Kräfte und holen Daimler Buses für 39 neue Elektrofahrzeuge ins Boot.
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) und der Busbetrieb Solothurn, Grenchen und Umgebung (BSGU) verfolgen ein gemeinsames Ziel: Sie wollen ihren öffentlichen Nahverkehr in den kommenden Jahren vollständig elektrifizieren. Im März 2025 starteten beide Unternehmen deshalb eine gemeinsame Ausschreibung für insgesamt 39 vollelektrische Busse. Durch diese Kooperation wollen sie ihre Fahrzeugflotten vereinheitlichen und so den Betrieb effizienter gestalten. Eine gemeinsame Flotte bedeutet, dass Busse bei Bedarf flexibel zwischen den Netzen eingesetzt werden können – das spart Kosten, reduziert den Bedarf an Reservefahrzeugen und erleichtert die Wartung.
Am Ende des öffentlichen Vergabeverfahrens erhielt Daimler Buses Schweiz den Zuschlag. Nach Angaben des RBS überzeugte der Hersteller mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und der vollständigen Erfüllung aller Eignungskriterien. Damit entschieden sich die beiden Unternehmen nicht nur für eine erprobte Technologie, sondern auch für einen Partner mit Erfahrung im Aufbau elektrischer Flotten. Für RBS und BSGU markiert diese Entscheidung den Einstieg in eine neue Ära: weg vom Diesel, hin zu einem leiseren, sauberen und zukunftsfähigen ÖPNV.
Welche Technik und Reichweite bieten die neuen Daimler-E-Busse?
Die E-Busse fahren bis zu 250 km pro Ladung und sind selbst bei Kälte voll einsatzfähig.
Die Entscheidung für Daimler Buses fiel nicht zufällig: Die angebotenen Fahrzeuge erfüllen hohe technische Anforderungen und gelten als besonders alltagstauglich. Zum Einsatz kommen zwei Varianten – klassische Solobusse und längere Gelenkbusse –, die beide rein batterieelektrisch betrieben werden. Im Linienverkehr erreichen die Solobusse laut Ausschreibung eine Reichweite von mindestens 250 Kilometern pro Batterieladung, während die Gelenkbusse auf mindestens 210 Kilometer kommen. Diese Werte gelten ausdrücklich auch unter realen Bedingungen wie Minusgraden im Winter oder hohen Temperaturen im Sommer, was für die Schweiz mit ihren klimatischen Gegensätzen entscheidend ist.
Ein wichtiger Punkt für den Betrieb ist das Lademanagement: Die Busse sollen in den Depots über Nacht oder während der Nebenverkehrszeiten geladen werden. Damit bleiben sie flexibel und können ohne Zwischenladungen im Tagesbetrieb eingesetzt werden – ähnlich wie konventionelle Dieselbusse. Auch die Geräuschentwicklung ist deutlich geringer, was Fahrgästen und Anwohnern gleichermaßen zugutekommt. Der Wechsel zur Elektromobilität bedeutet hier also nicht nur eine Umstellung der Antriebstechnik, sondern auch eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität im Stadt- und Regionalverkehr.
Technische Eckdaten der Daimler-E-Busse
Wie werden die neuen Busse verteilt und bis wann fährt der ÖPNV elektrisch?
Bis 2035 soll der Raum Bern-Solothurn komplett elektrisch unterwegs sein.
Die gemeinsame Beschaffung der 39 Elektrobusse wird in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt. Dabei entfällt ein Teil der Fahrzeuge auf den Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) und der andere auf den Busbetrieb Solothurn, Grenchen und Umgebung (BSGU). Für den RBS sind insgesamt 17 Solobusse vorgesehen, die ab 2027 in Betrieb gehen sollen. Ziel ist es, bis 2032 alle Busse im Netz auf Elektroantrieb umzustellen. Anschließend soll auch das Netz Lyss-Messen folgen, das bis 2040 vollständig elektrifiziert sein wird.
Beim BSGU erfolgt die Umstellung in mehreren Phasen zwischen 2027 und 2028. Geplant sind 13 Solobusse und 5 Gelenkbusse für den Standort Zuchwil. Parallel dazu wird das Busdepot erweitert, um Ladeinfrastruktur und Wartungsflächen an die neuen Anforderungen anzupassen. Zusätzlich sollen 4 elektrische Solobusse für den Standort Grenchen beschafft werden, deren Inbetriebnahme im Jahr 2028 vorgesehen ist. Auch dort ist ein Ausbau des Depots geplant.
Langfristig wollen die Betreiber den gesamten Busverkehr der Region Solothurn bis etwa 2035 auf Elektroantrieb umstellen. Dafür haben sie bereits eine Option auf die Beschaffung von bis zu 46 weiteren Fahrzeugen bis Ende 2032 vereinbart – zu denselben Konditionen wie die Erstbestellung. Damit sichern sich RBS und BSGU nicht nur Flexibilität, sondern auch stabile Kosten für zukünftige Ausbauschritte.
Fünf Gründe, warum EMOVY der richtige B2B-THG-Partner für dein Unternehmen ist:
Fairness
Transparente Verträge, garantierte Festpreise
Zeitersparnis
Einfache Datenwege, keine Plattform-Hürden
Sicherheit
Planbare Erlöse, Abnahme-Garantie ohne Risiko
Flexibilität
Individuelle Abrechnungen für jede Firmengröße
Partnerschaft
Persönliche Betreuung und fundierte Beratung
Welche Vorteile bringt die Elektrifizierung für Umwelt und Fahrgäste?
Weniger Lärm, saubere Luft und mehr Komfort – die neuen E-Busse verbessern das Stadtklima deutlich.
Mit der Umstellung auf Elektrobusse verändert sich nicht nur die Technik, sondern auch das Erlebnis im öffentlichen Nahverkehr. Während herkömmliche Dieselbusse beim Anfahren hörbar dröhnen, gleiten die neuen E-Busse nahezu lautlos durch die Straßen. Das reduziert die Lärmbelastung für Anwohner und sorgt für eine angenehm ruhige Atmosphäre in den Fahrzeugen selbst. Besonders in dicht besiedelten Stadtgebieten bedeutet das spürbar mehr Lebensqualität.
Auch für die Umwelt ist der Schritt ein Gewinn: Die elektrischen Antriebe vermeiden lokale Abgasemissionen und senken den Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden. Damit leisten die Busse einen Beitrag zu den Schweizer Klimazielen und zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten. Weil die Energie zunehmend aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft stammt, sinkt auch der CO₂-Fußabdruck im Betrieb erheblich.
Neben den ökologischen Vorteilen überzeugen Elektrobusse auch wirtschaftlich. Durch den einfacheren Aufbau der Elektromotoren fallen Wartungsarbeiten seltener und kostengünstiger aus als bei konventionellen Dieselaggregaten. Hinzu kommt der geringere Energieverbrauch im Stop-and-go-Verkehr, der im Busbetrieb besonders ins Gewicht fällt. Zusammen ergibt sich ein Konzept, das Umwelt, Wirtschaft und Komfort in Einklang bringt – und den Nahverkehr fit für die Zukunft macht.
Umwelt- und Komfortvorteile elektrischer Busse
Fazit: Welche Rolle spielt die Schweiz in der europäischen Verkehrswende?
Die Einführung von 39 vollelektrischen Bussen in der Region Bern-Solothurn ist mehr als nur ein regionales Modernisierungsprojekt – sie steht sinnbildlich für die konsequente Umsetzung der Verkehrswende in der Schweiz. Das Land hat früh begonnen, Elektromobilität strategisch in seine Energie- und Umweltpolitik einzubetten. Projekte wie die gemeinsame Beschaffung durch RBS und BSGU zeigen, wie sich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden lassen.
Der Fokus liegt dabei nicht nur auf neuen Fahrzeugen, sondern auf dem Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Der Ausbau der Busdepots zu Ladezentren, die Vereinheitlichung der Flotten und die geplanten Nachbestellungen schaffen die Basis für einen dauerhaft elektrischen Nahverkehr. Mit jeder neuen Linie wächst die praktische Erfahrung, die wiederum andere Städte und Regionen inspiriert, ähnliche Schritte zu gehen.
Damit positioniert sich die Schweiz zunehmend als Vorreiter innerhalb Europas: pragmatisch, vorausschauend und technisch zuverlässig. Wenn die aktuellen Pläne konsequent umgesetzt werden, könnte der Schweizer ÖPNV schon in wenigen Jahren als Vorbild für saubere Mobilität im Alpenraum gelten – leise, effizient und vernetzt gedacht.
Weiterführende Links
Deutschland
Österreich
Schweiz
Kostenlosen Termin buchen. Beraten lassen. 100 € geschenkt*.
Lass dich von unseren E-Auto-Spezialisten zu Fahrzeugen und Leasing-Optionen beraten – unabhängig von Marken und ganz auf deine Bedürfnisse zugeschnitten.
Simona Marino
Verkaufsleiterin
Regelmäßige E-Mobility Updates sichern!
Einmal im Monat die wichtigsten News zur Elektromobilität ins Postfach.

