Mega-Preisrutsch bei Akku-Zellen: Batteriekosten 2024 auf Rekordtief

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Warum die Batteriekosten so stark gesunken sind 

Die Preise für Batteriezellen befinden sich auf Talfahrt – und das aus gutem Grund. Seit Mitte 2023 übersteigt das Angebot die Nachfrage, und die Hersteller profitieren von gesunkenen Rohstoffpreisen. Lithium-Ionen-Zellen, einst ein Luxusgut, sind heute erschwinglich wie nie zuvor. Doch was steckt hinter diesem Mega-Preisrutsch, und welche Auswirkungen hat das auf den Automobilmarkt? Hier erfährst du alles Wissenswerte über die Hintergründe und zukünftige Trends.

Was bedeutet der Preisrutsch bei Akku-Zellen für dich?

Der Markt für Batterien hat in den letzten Jahren eine Revolution erlebt. Früher kostete eine Kilowattstunde Energie aus Lithium-Ionen-Batterien mehrere Tausend Euro. Heute sind es bei NMC-Zellen nur noch 80 bis 100 Euro und bei LFP-Zellen sogar 60 Euro. Dieser Preisverfall ist ein entscheidender Faktor für günstigere Elektroautos und Speicherlösungen. Doch wie kam es dazu?

Die Evolution der Batteriepreise: Ein Rückblick

Als die ersten Lithium-Ionen-Zellen 1991 auf den Markt kamen, kosteten sie zwischen 3.000 und 8.000 Dollar pro kWh. Der hohe Preis war damals kein Hindernis, da die Zellen in Nischenprodukten wie Camcordern zum Einsatz kamen. Erst die Weiterentwicklung und steigende Produktionszahlen senkten die Preise – zunächst langsam, später rasant.

Einige Meilensteine:

  • 2000er Jahre: Durchbrüche in der Zellchemie führten zu mehr Effizienz.
  • 2010: Preise sanken erstmals unter 500 Dollar pro kWh.
  • 2023: Historischer Tiefpunkt mit nur noch 60 Euro pro kWh bei LFP-Zellen.

Warum sind Batteriezellen so günstig geworden?

Der drastische Preisverfall hat mehrere Gründe:

  • Überangebot durch Gigafactorys
    Fabriken in China, Europa und den USA wurden schneller gebaut, als die Nachfrage nach Elektroautos stieg. Dieses Überangebot führt zu einem harten Wettbewerb unter Zellherstellern.
  • Sinkende Rohstoffpreise
    Der Lithium-Preis an chinesischen Börsen hat sich seit 2022 um das Siebenfache reduziert.
    Geringere Nachfrage nach Nickel und Kobalt durch den verstärkten Einsatz von LFP-Zellen.
  • Effizientere Fertigung
    Besonders chinesische Hersteller konnten durch niedrige Ausschussraten und optimierte Prozesse ihre Produktionskosten minimieren.

NMC- vs. LFP-Zellen: Welche Technologie setzt sich durch?

NMC-Zellen (Nickel-Mangan-Cobalt)

  • Vorteile: Hohe Energiedichte, ideal für Langstrecken-Elektroautos.
  • Kosten: 80–100 Euro pro kWh.
  • Nachteil: Abhängig von teuren Rohstoffen wie Nickel und Kobalt.

LFP-Zellen (Lithium-Eisenphosphat)

  • Vorteile: Günstiger, robust, keine kritischen Rohstoffe.
  • Kosten: Nur 60 Euro pro kWh.
  • Nachteil: Etwas schwerer und geringere Energiedichte.

Warum wird LFP in China bevorzugt?

Rund 70 % aller Elektroautos in China nutzen LFP-Zellen. Warum?

  • Kostenersparnis: Keine Abhängigkeit von Nickel und Kobalt.
  • Zuverlässigkeit: Hohe Lebensdauer und Sicherheit.
  • Marktstrategie: LFP passt perfekt zu kleineren, günstigen E-Fahrzeugen, die in China dominieren.

In Europa hingegen sind LFP-Zellen noch selten – ein strategischer Nachteil für europäische Hersteller.

Wie stehen die europäischen Produzenten da?

Europäische Unternehmen wie Volkswagen (in Salzgitter) oder ACC (in Frankreich) hinken hinterher.

  • Probleme: Hohe Ausschussraten und mangelnde Erfahrung in der Zellproduktion.
  • Folgen: Höhere Produktionskosten als bei chinesischen Wettbewerbern.
  • Zukunftsaussichten: Ohne eigene Gigafactorys droht Europa, die Wertschöpfung endgültig nach Asien zu verlieren.

Cell-to-Pack-Technologie: Ein Gamechanger?

Ein innovativer Ansatz, um Kosten weiter zu senken, ist die sogenannte Cell-to-Pack-Technologie. Dabei werden Batteriezellen direkt in das Batteriegehäuse integriert – ohne zusätzliche Module.

  • Vorteile: Weniger Materialaufwand, geringere Produktionskosten.
  • Status: Bereits von Herstellern wie Tesla und BYD eingesetzt.

Die Rolle der Rohstoffpreise

Die günstigen Zellpreise hängen eng mit den gesunkenen Rohstoffkosten zusammen. Ein Beispiel:

  • NMC811-Kathoden: Materialkosten sanken von 78 Dollar/kWh (2022) auf 29 Dollar/kWh (2024).
  • Lithium: Trotz hoher Nachfrage fallen die Preise dank neuer Fördermethoden und höherer Effizienz.

Warum Natrium-Ionen-Zellen aktuell keine Option sind

CATL, einer der größten Batteriehersteller der Welt, sieht derzeit keine wirtschaftliche Zukunft für Natrium-Ionen-Batterien.

  • Hauptgrund: Geringere Energiedichte und kein nennenswerter Kostenvorteil gegenüber LFP-Zellen.

Was bedeutet das für Elektroautos?

Die niedrigen Zellpreise ermöglichen günstigere Elektroautos – ein entscheidender Faktor für die Elektromobilitätswende. Experten wie Professor Dirk-Uwe Sauer betonen jedoch, dass Europa schnell aufholen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Herausforderungen für europäische Hersteller

  • Marktanteile sichern: Ohne eigene Batteriefabriken bleibt Europa von Asien abhängig.
  • Technologische Aufholjagd: Produktionserfahrung und Prozessoptimierung sind entscheidend.
  • Langfristige Strategie: Fokus auf kostengünstige und nachhaltige Zelltechnologien wie LFP.
  • Fazit: Der Mega-Preisrutsch bei Akku-Zellen als Chance

    Der Preisverfall bei Batteriezellen markiert eine Zeitenwende für die Elektromobilität. Während China die Nase vorn hat, steht Europa vor gewaltigen Herausforderungen – aber auch vor einmaligen Chancen. Günstigere Batterien bedeuten erschwinglichere Elektroautos und stärken die Klimaziele. Doch ohne eigene Produktion droht Europa, den Anschluss zu verlieren.

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