Hyundai IONIQ 5 und IONIQ 6 auf Rückrufliste
Probleme bei Elektroautos sorgen immer wieder für Aufsehen – diesmal trifft es Hyundai mit seinen Modellen IONIQ 5 und IONIQ 6. Der koreanische Hersteller ruft Anfang des kommenden Jahres weltweit insgesamt mehr als 145.000 Elektroautos zurück. Grund dafür sind potenzielle Probleme mit der 12-Volt-Batterie, die zu einem Ausfall wichtiger Systeme führen könnten. Hier erfährst du, welche Modelle noch betroffen sind, was genau das Problem ist und wie Hyundai dieses lösen möchte.
Hintergrund: Warum gibt es einen Rückruf bei Hyundai-Elektroautos?
Hyundai hat mögliche Mängel bei den integrierten Ladesteuergeräten festgestellt, die in einigen Elektroautomodelle zum Einsatz kommen. Diese Steuergeräte könnten bei bestimmten elektrischen Lasten beschädigt werden, was die Funktion der 12-Volt-Batterie beeinträchtigt. Ohne eine funktionierende 12-Volt-Batterie können Fahrzeuge in den sogenannten „ausfallsicheren Fahrmodus“ wechseln, bei dem die Leistung des Autos nach und nach reduziert wird.
Laut der amerikanischen NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) bleiben sicherheitsrelevante Systeme zwar intakt, Fahrer würden aber durch Warnmeldungen im Display und akustische Signale auf das Problem aufmerksam gemacht.
Welche Modelle sind betroffen?
Folgende Modelle aus den Jahren 2022 bis 2025, die auf der modernen E-GMP-Plattform basieren, sind vom Rückruf betroffen:
- Hyundai Ioniq 5 (2022–2024)
- Hyundai Ioniq 6 (2023–2025)
- Genesis GV60 (2023–2025)
Zusätzlich sind zwei Genesis-Modelle betroffen, die auf Plattformen ihrer Verbrenner-Pendants basieren:
- Genesis Electrified GV70
- Genesis Electrified G80
Die Ursache: Probleme mit der 12-Volt-Batterie
Die betroffenen Fahrzeuge nutzen 800-Volt-Systeme, die eigentlich für hohe Effizienz stehen. Dennoch arbeitet Hyundai weiterhin mit 12-Volt-Batterien, was laut Experten inzwischen als veraltet gilt. Tesla hat mit seinem Cybertruck beispielsweise auf ein modernes 48-Volt-System umgestellt.
Das Problem liegt in den Ladesteuergeräten: Werden sie beschädigt, können sie die 12-Volt-Batterie nicht mehr aufladen. Das führt dazu, dass das Fahrzeug zwar zunächst fahrbar bleibt, die Leistung aber kontinuierlich nachlässt.
Welche Risiken bestehen für Fahrer?
Auch wenn Hyundai betont, dass sicherheitskritische Systeme wie Bremsen oder Lenkung weiterhin funktionieren, kann ein Leistungsverlust während der Fahrt problematisch sein. Insbesondere bei langen Fahrten oder in Situationen, die schnelle Reaktionen erfordern, könnten Fahrer durch die reduzierte Leistung eingeschränkt werden.
Warnsignale im Fahrzeug sollen die Fahrer rechtzeitig alarmieren. Dennoch ist es wichtig, dass betroffene Fahrzeughalter umgehend handeln, um größere Probleme zu vermeiden.
Wie und wann will Hyundai das Problem lösen?
Hyundai hat angekündigt, das Problem sowohl durch Software-Updates als auch durch Hardware-Überprüfungen zu beheben. Hier sind die Maßnahmen im Detail:
- Software-Update:
Ein Update für die Ladesteuergeräte-Software könnte das Problem theoretisch über Over-the-Air (OTA)-Updates lösen. - Hardware-Check:
Hyundai will in den Werkstätten prüfen, ob die Steuergeräte bereits beschädigt sind. Falls nötig, wird die Hardware kostenlos ausgetauscht.
Hyundai plant, die betroffenen Fahrzeughalter ab dem 17. Januar schriftlich zu informieren. Ab diesem Zeitpunkt können die notwendigen Maßnahmen in den Werkstätten durchgeführt werden. Hyundai verspricht, dass den Kunden keine Kosten entstehen.
Warum setzt Hyundai noch auf 12-Volt-Systeme?
Ein spannender Aspekt dieser Rückrufaktion ist die Diskussion über den Einsatz von 12-Volt-Batterien in modernen Elektroautos. Obwohl diese Technik als veraltet gilt, setzen viele Hersteller, darunter auch Hyundai, weiterhin darauf. Tesla hat mit dem Cybertruck bereits gezeigt, dass 48-Volt-Systeme eine zukunftsweisende Alternative darstellen.
Gerade bei 800-Volt-Plattformen, wie sie in den betroffenen Hyundai-Modellen eingesetzt werden, wirkt die Kombination mit 12-Volt-Systemen wenig zeitgemäß. Experten vermuten, dass sich der Wandel hin zu 48-Volt-Systemen in den nächsten Jahren beschleunigen wird.
Was solltest du als betroffener Fahrer tun?
Wenn dein Fahrzeug zu den betroffenen Modellen gehört, solltest du folgende Schritte unternehmen:
- Auf Post achten: Hyundai wird dich im Januar kontaktieren.
- Fahrzeug in die Werkstatt bringen: Vereinbare einen Termin, sobald du informiert wirst.
- Warnsignale beachten: Reagiere auf Warnungen im Fahrzeugdisplay und lass das Fahrzeug sofort überprüfen.
Fazit:
Hyundai geht mit der Rückrufaktion proaktiv gegen mögliche Sicherheitsrisiken vor. Betroffene Fahrer sollten die angekündigten Maßnahmen ernst nehmen und sich auf die notwendigen Updates und Reparaturen vorbereiten. Probleme kann es immer geben, aber der Rückruf zeigt, dass Hersteller wie Hyundai bereit sind, diese schnell und kostenfrei zu beheben.
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Simona Marino
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