Nur 1330 € für neuen E-Auto-Akku?, Skoda für 20.000 €, Tesla Akkufabrik Grünheide, Audi Q8 e-tron, Tesla-Brand richtig löschen, Peugeot e-208, Cupra Born
Nur 1330 € für neuen E-Auto-Akku?
Wenn es nach Forschenden des renommierten Massachusetts Institute of Technology geht, muss in Zukunft mehr auf günstigere Materialien bei Akkus für Elektroautos gesetzt werden. Also darauf hätte man auch ohne MIT-Abschluss kommen können.
Aber Spaß beiseite, denn die Forschenden haben nun einen neuen Akku entwickelt, der Aluminium und Schwefel für die Elektroden sowie geschmolzene Salze als Elektrolyt verwendet. Die Wissenschaftler sind die Suche weg vom Lithium systematisch angegangen und haben das gesamte Periodensystem nach günstigen Alternativen abgesucht. So kam man auf Aluminium, das am häufigsten vorkommende Metall der Welt - etwa 8 % der Erdkruste bestehen daraus. Schwefel ist das günstigste aller Nichtmetalle. Geschmolzene Salze als Elektrolyt erscheinen erst einmal schwierig, da diese oft sehr hohe Schmelzpunkte aufweisen. Die Lösung war daher ein Mix aus Natriumchlorid (das kennen wir alle ja noch aus dem Chemieunterricht als Kochsalz), Kaliumchlorid sowie Aluminiumchlorid.
Die Kosten einer solchen Akkuzelle würden nur gut ein Sechstel der Kosten einer Lithium-Ionen-Zelle betragen. Wie auch die derzeitigen Zellen sollen auch die Aluminium-Schwefel-Zellen Hunderte Ladezyklen und mehr durchhalten, außerdem sollen hohe Ladeleistungen kein Problem für die Haltbarkeit darstellen. Allerdings ist die Ladeleistung extrem stark von der Temperatur abhängig. Dazu wurde auch schon ein Vergleichstest unternommen, und zwar wurde mit 25 Grad und 110 Grad Betriebstemperatur getestet. Dabei wurde festgestellt, dass bei 110 Grad eine 25 Mal bessere Laderate erreicht werden konnte. Das bedeutet, dass die Temperatur relativ hoch sein muss, um gute Ladeleistungen zu erzielen. Die gute Nachricht ist: Durch das Laden an sich wird ohnehin eine hohe Temperatur erreicht, eine externe Energiequelle ist daher nicht zwingend nötig. Wir denken aber, dass es bei niedrigen Außentemperaturen und solange der Akku noch kalt ist, dennoch problematisch werden könnte.
Gesagt wird, dass diese neue Zellchemie ideal für Akkus bis etwa 100 kWh ist - was genau in den Bereich bis etwa 800 km Reichweite fällt.
Der große Vorteil sind aber die Kosten, die gerade bei günstigeren Autos sehr relevant sind. Und nur ein Sechstel der Kosten von bisherigen Zellen, das wäre wahrlich ein Meilenstein.
Sehen wir uns das genauer an - bisher kann man mit etwa 100 € pro kWh Akkukapazität rechnen, also 8.000 € nur für den Akku bei 80 kWh Kapazität. Könnten die Kosten auf ein Sechstel reduziert werden, würde ein Auto mit gleichen technischen Daten und gleicher Reichweite von einem Moment auf den anderen um satte 6.670 € günstiger werden. Und der Akku würde damit statt 8.000 € nur noch bei etwa 1.330 € liegen, was nicht nur gut für den Anschaffungspreis wäre, sondern auch bei einem Defekt des Akkus nicht automatisch zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führt. Ziemlich vielversprechend also diese neue Zusammensetzung der Akkus, hoffen wir mal, dass wir so etwas auch in Serienautos bald zu sehen bekommen.
Skoda für 20.000 €
Ja, ein Elektro-Kleinwagen für 20.000 €, das ist nicht unbedingt eine total neue Idee, aber nun wird der Plan erneut der Öffentlichkeit präsentiert. Den gesamten Maßnahmenplan soll Skoda im Rahmen der Next-Level-Skoda-Strategy-2030 bis Ende des Jahrzehnts umsetzen und dem tschechischen VW-Ableger den Weg hin zu einer nachhaltigen Zukunft ebnen. Wir sind gespannt, ob die 20.000 € tatsächlich erreicht werden - auch ohne Förderungen; wir würden uns freuen.
ID.Buzz Produktionsaufstockung
Nun zum VW ID.Buzz. Hier spricht VW schon jetzt von einer Produktionsaufstockung, die wohl nötig werden könnte. Bisher gibt es gut 14.000 Vorbestellungen auf den Elektro-Bulli, vor etwas über einer Woche waren es noch 12.500. Da dürfte die IAA Transportation wohl doch einen Bestellboom für den ID.Buzz ausgelöst haben. Derzeit ist im Werk Hannover eine Kapazität von 130.000 Einheiten pro Jahr geplant, welche wohl schon jetzt vor dem kompletten Hochlauf auf 150.000 erhöht werden dürfte. Aber der ID.Buzz ist ja auch ein cooles Fahrzeug, erst vor einer Woche haben wir hier an dieser Stelle die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeuges vorgestellt.
Tesla Grünheide Akkufabrik
Die Produktion des Model Y Long Range und Performance in der GigaFactory Grünheide bei Berlin ist in vollem Gange, doch die Akkus kommen nach wie vor aus dem Werk in Shanghai. Ursprünglich war geplant, auch eine eigene Akkuproduktionshalle in Berlin zu errichten. Diesen Plan schien Elon Musk zwischenzeitlich verworfen oder zumindest infrage gestellt zu haben. Tesla könnte womöglich die Akkuproduktion zum neuen Standort nach Texas statt nach Deutschland verlegen. Das hätte für US-Bürger den Vorteil gehabt, dass diese eine Steuergutschrift von 7.500 € bekommen, wenn sie ein Elektroauto mit Akku aus lokaler Produktion erwerben.
Jetzt gibt es aber erneut eine Wende, denn jetzt bekräftigt Tesla, dass die Batteriefabrik in Deutschland auf jeden Fall kommen wird. Allerdings, so heißt es, würden die Pläne wohl angepasst und es würden interne Prozessmodifikationen und Priorisierungen anstehen. Was genau das nun bedeutet, wird nicht gesagt, womöglich ist aber mit Verzögerungen bei der deutschen Akkufabrik zu rechnen. Wir verfolgen das Thema weiterhin für euch und halten euch auf dem Laufenden.
Audi Q8 e-tron
Letzte Woche wurden erstmals Teaserbilder des Audi Q8 e-tron veröffentlicht, der das Facelift des e-tron quattro werden wird. Eine sehr spannende Folierung hat das Fahrzeug wieder bekommen, so ähnlich haben wir das auch schon bei anderen e-tron-Modellen kurz vor der Markteinführung gesehen. Wir haben den Q8 e-tron schon live gesehen vor einer Woche beim E-Cannonball in Hamburg. In Kürze soll das Modell ja auf den Markt kommen und mit über 600 km WLTP-Reichweite beeindrucken.
Tesla-Brand richtig löschen
Jetzt wollen wir an den kürzlich durchgeführten Elektroauto-Crash-Test des Versicherers AXA erinnern. Da wurde bekanntlich fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Zum Glück hat nun die Feuerwehr der US-Stadt Stamford gezeigt, wie mit einem Elektroautobrand in Folge eines Unfalls tatsächlich umgegangen werden sollte. Ja, das Löschen erfordert neue Methoden, und an genau diesen arbeitet die US-Feuerwehr gerade.
Derzeit werden die gelöschten Fahrzeuge noch in Containern kühl gehalten um eine erneute Entflammung zu verhindern. Da Elektroautos aber generell extrem selten brennen (deutlich seltener als Verbrenner) fehlen natürlich ausreichend Erfahrungswerte, wo in Zukunft Verbesserungen sinnvoll sein könnten. Aber es zeigt, dass ein Unfall mit einem Elektroauto nicht gleich zur extremen Gefahr wird, wie leider nach wie vor immer wieder behauptet wird.
Peugeot e-208
Ganz nach dem Motto „darfs denn etwas mehr sein?“ erhöht Peugeot bei dem Modell die Motorleistung auf 115 kW, also 156 PS. Das sind 20 PS mehr als bisher. Und auch die Reichweite erhöht sich von derzeit 362 km auf bis zu 400 km nach WLTP. Die Bruttokapazität des Akkus wird aber nicht größer, die bleibt weiterhin bei 50 kWh. Allerdings wird die Nettokapazität von derzeit 46 kWh auf 48,1 kWh erhöht. Also 2,1 kWh mehr und dafür 38 km Reichweite, das erscheint uns noch nicht ganz schlüssig, da muss auch noch zusätzlich der Verbrauch optimiert worden sein. Aber gut, wir lassen uns überraschen. Ab 2023 kommt der Peugeot e-208 mit den verbesserten Daten auf den Markt.
Cupra Born
Zum Abschluss kommen wir noch zum neuen Erlkönig der Woche. Und hier haben wir diesmal den Cupra Born. Ja genau, den Cupra Born, der erst seit einem Jahr zu haben ist und alle Motorisierungen wirklich erst vor Kurzem ausgerollt wurden. Dennoch fahren bereits Prototypen für das Facelift 2024 in den Alpen herum. So dürfte der Cupra Born eine neue Front bekommen. Die seitlichen Lufteinlässe reichen demnach bis fast direkt unter die Scheinwerfer. Ob das nur optische Gründe hat, oder auch aerodynamische, das können wir freilich nicht feststellen. Andere Neuerungen dürfte es wohl nicht geben, weswegen für uns auch noch nicht ganz klar ist, warum dieses Facelift erst für 2024 geplant sein soll. Aber vielleicht kommt doch noch mehr von Cupra, wir werden es sehen. Unseren Langstreckentest beim E-Cannonball hat der Cupra jedenfalls mit Bravur bestanden. Unser 13,7 kWh Durchschnittsverbrauch betrug 13,7 kWh. Allerdings sollte man das nicht zuhause nachmachen, denn die Geschwindigkeit auf der Autobahn war nicht die schnellste. Ein alltagstauglicher Wert ist eher bei 17 - 20 kWh angesiedelt.