Preisentwicklung Elektroautos, VW Golf Preise 1997 bis heute, Elektroauto-Preise 2020 bis 2022, Hyundai IONIQ N, Mini E-Jeep, Ford MEB-Crossover, Polestar 3, KIA EV9, Audi Q6 e-tron Sportback
Preisentwicklung Elektroautos
Verbrenner werden teurer und Elektroautos werden günstiger, stimmt das?
Die neue Euro-7-Norm könnte schon bald das Verbrenneraus besiegeln, und das ganz ohne komplette Fahrverbote von Verbrennern. Das meint zumindest VW Chef Thomas Schäfer. Denn die Euro-Norm schreibt schon seit dem Jahr 1970 vor, wie viel Schadstoffe ein Auto maximal ausstoßen darf. Mit jeder Adaptierung wurden die Vorgaben strenger, die Autos in der Abgas-Emission besser. Jetzt kommt voraussichtlich ab 2025 die Euro-7-Norm, welche den Verbrenner richtig Druck in Sachen Abgasreduktion machen wird. Die Herstellung und damit die Preise von Verbrenner werden dadurch ziemlich unattraktiv gemacht. Damit würde die Euro-7-Norm für den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität sorgen.
Auch der Chef der Marke VW, Thomas Schäfer, geht von solch einem Szenario aus. Noch sind Elektroautos in der Anschaffung meist teurer als vergleichbare Verbrenner, ein Bild, das sich aber schon sehr bald ändern wird. Denn Euro 7 verlangt eine noch umfangreichere und komplexere Abgasreinigungsanlage als bisher, die Mehrkosten dafür würden bei ungefähr 3.000 bis 5.000 € liegen. Bei einem derzeit noch günstigen Kleinwagen ist das natürlich ein besonders großer Preisanstieg, der den Markt mit Autos um die 10.000 € verschwinden lassen könnte, jedenfalls im Verbrennerbereich.
Der VW-Manager betont jedoch, dass individuelle Mobilität ein Grundbedürfnis wäre und dies auch in Zukunft für jedermann gewährleistet sein müsse.
Die Lösung ist die Elektromobilität. Wir verstehen all jene da draußen mit der Befürchtung, dass Autos generell exorbitant teuer werden – wenn man sich ja Elektroautos in den letzten Jahren angesehen hat, waren die Preise weit über Verbrenner-Niveau. Und klar gibt es da Ängste, dass sich die breite Mittelschicht bald individuelle Mobilität nicht mehr leisten können wird.
Deswegen möchten wir einen kleinen Ausblick geben und aufzeigen, dass die Preistendenz von Elektroautos fallend ist und es in Zukunft auch Modelle für rund 25.000 € geben wird.
Der Volkswagen-Konzern will ab 2025 auch Kleinwagenmodelle auf den Markt bringen, die reinelektrisch sind und auf Elektrobaukästen basieren. Der ID.2 beispielsweise wird ab 2025 kommen und für unter 25.000 € angeboten werden. Damit sollen Reichweiten von 350-400 km möglich sein.
Auch andere Marken gehen denselben Kurs und wollen sich bis Mitte des Jahrzehnts mehr und mehr auf Kleinwagen und die Kompaktklasse konzentrieren. So unter anderem auch Hyundai; hier soll etwa ein kleines Elektroauto ähnlich wie der i10 auf den Markt kommen, womöglich wird das der IONIQ 1. Jedenfalls werden als Zielpreis 20.000 € genannt, also auch in etwa der Bereich, wo sich auch der VW ID.2 wiederfinden wird.
Auch von Tesla hört man immer wieder Gerüchte von einem kleineren Model, 3 welches um die 25.000 USD kosten soll. Wir sind gespannt, was da noch kommen wird.
Dass sich bei VW die Verbrenner-Ära aber ihrem Ende nähert, zeigt sich auch beim Kult-Modell Golf. Hier stellt VW bereits in Frage, ob es überhaupt rentabel ist, einen Golf 9 überhaupt noch zu entwickeln. Das ist durchaus ein Statement bei diesem geschichtsträchtigen Modell, doch VW bekräftigt gleichzeitig, dass das Segment des Golf auch weiterhin im Sortiment ist – und zwar mit dem ID.3.
VW Golf: Preise 1997 bis heute
Dass bei Verbrennern die Preise stark steigen, wollen wir euch anhand eines Vergleiches zeigen: Wir reisen zurück zum VW Golf 4, welcher zwischen 1997 und 2003 hergestellt wurde. Die Preise in Deutschland lagen damals bei mindestens 14.930 € und die teuerste Variante lag bei 29.165 €, die Leistung ging damals von 68 bis 204 PS. Jetzt blicken wir auf dasselbe Automodell im Jahr 2022, wieder den VW Golf, diesmal in der achten Generation. Derzeit ruft VW hier einen Einstiegspreis von 29.560 € auf, hier bekommt man die Life-Komfortausstattung und 130 PS. Das Top-Modell R Performance kostet ab 55.700 € und bietet 333 PS. Keine Frage, Leistung und Ausstattung haben sich verbessert, und Inflation gibt es über die Jahre natürlich auch - aber der Preis ist dennoch um sage und schreibe 98 % höher als vor 25 Jahren.
Elektroauto-Preise 2020 bis 2022
Jetzt vergleichen wir das bei Elektroautos:
Da können wir zwar noch nicht auf 25 Jahre zurückblicken, aber sehen wir uns die Tendenz an. Der Smart EQ ForFour war 2020 ab 22.600 € zu haben. Dafür gab es einen Akku mit 17,6 kWh und 129 km WLTP-Reichweite. Serienmäßig hat der Smart damit nur 4,6 kW pro Stunde geladen. Jetzt im Jahr 2022 bekommen wir schon wesentlich bessere Elektroautos wie den Dacia Spring Electric in Deutschland ab 22.550 €. Das sind gerade einmal 50 € Differenz, aber man muss hier bedenken, dass der Dacia technisch ein gutes Stück fortschrittlicher ist als der Smart. So bekommen wir einen größeren Akku mit 26,8 kWh geboten, welcher eine WLTP-Reichweite von 227 km bietet. Das sind immerhin fast 100 km mehr. Real gesehen sind das um die 180 km tatsächliche Reichweite.
Die reale Reichweite im Smart schätzen wir auf circa 100 km. Das ist doch fast eine Verdoppelung für denselben Preis.
Der MG 5 ist auch ein gutes Beispiel – den gibt es ab 35.490 € in Deutschland und man bekommt eine 46-kWh-Batterie und 320 km WLTP-Reichweite. Diese Preise sind alle vor Förderung, damit man einen Eindruck bekommt, was die Hersteller tatsächlich für das Auto verlangen.
Im MG 5 gibt es aber jede Menge Zusatzausstattung in der Ab-Preis-Variante und so habe ich in meinem Test herausgefunden, dass der MG5 in etwa gleich viel wie ein vergleichbarer Verbrenner kostet, aber mehr Zusatzausstattung bietet. Man sieht also schon einen Trend hin zu günstigeren Elektroautos – auch im Kombi-Segment.
Hyundai Ioniq 5
Hyundai fährt mit seinen Elektromodellen nun auch auf die Sportschiene auf, Hyundai N wird also elektrisch. Ab 2023 wird der IONIQ 5 zum sportlichen Crossover als IONIQ 5 N mit 585 PS wie auch schon aus dem Kia EV6 GT bekannt. Dieser beschleunigt in nur 3,5 Sekunden von 0 auf 100, der IONIQ 5 dürfte wohl eine ähnliche Zeit erreichen. Und auch der IONIQ 6 wird als IONIQ 6 N angeboten werden, wohl auch mit diesen beeindruckenden Leistungsdaten. Hyundai will damit dann sogar dem Porsche Taycan Konkurrenz machen. Wir sind gespannt!
Mini E-Jeep
Auch Jeep wird elektrisch! Ein “Baby-Jeep” wurde kürzlich auf einem Filmset in Italien fotografiert. Auf den Bildern ist kein Auspuff zu sehen, weswegen es sich um jenes Modell handeln dürfte, welches bisher von Jeep für 2022/2023 als tba (to be announced) kommuniziert wurde. Daten zur Größe gibt es noch nicht, den Bildern nach zu urteilen dürfte das Modell jedoch etwas kleiner als der Renegade sein. Die technischen Daten hingegen werden wohl in der Stellantis-Gruppe gleich sein und damit sollte der neue E-Jeep auch die Plattform des Opel Mokka-e, DS 3 Crossback E-Tense, oder Peugeot e-2008 bekommen, also 100 kW Motorleistung, 50 kWh Bruttokapazität, 100 kW Schnellladeleistung und so um die 320-350 km WLTP-Reichweite. Es ist relativ wahrscheinlich, dass wir noch 2022 weitere Infos zu dem Modell erhalten werden.
Ford MEB-Crossover
Beim Ford E-Crossover auf MEB-Basis geht es voran, im Kölner Werk werden die Betriebsferien gerade genutzt, um das Werk entsprechend umzubauen. Die neuen Produktionsmaschinen werden installiert und auch sonstige notwendige Umbauten durchgeführt. Ab 2023 startet dann der erste MEB-Crossover, 2024 kommt dann ein weiteres Modell auf MEB-Basis von Ford auf den Markt.
Polestar 3 Preise
Erst vor wenigen Wochen wurden offizielle Bilder des Polestar 3 veröffentlicht, welcher ab 2023 auf den Markt kommen soll. Preise gab es damals noch keine, doch jetzt legt Polestar nach: 75.000 € soll der Startpreis sein, also doch etwas mehr, als die meisten wahrscheinlich vermutet hätten. Polestar sagt aber auch ganz bewusst, dass der Polestar 3 auf dem Niveau eines Porsche Cayenne liegen soll, der ebenfalls nicht gerade günstig ist. Der Preisbereich kann beim Polestar 3 je nach Ausstattung aber auch bis etwa 110.000 € gehen. Polestar will bis 2025 einen Absatz von 290.000 Fahrzeugen erreichen.
Kia EV9
Kommen wir nun zu den Erlkönigen der Woche. Hier haben zu Beginn gleich ein richtiges Raumschiff, den Kia EV9. Das Full-Size-SUV wird aktuell erstmals in Europa getestet, ist aber noch sehr stark getarnt. Somit ist es auch schwierig zu sagen, welche und wie viele Details aus dem Konzeptauto dann wirklich in die Serie übernommen werden. Die Scheinwerfer und die Heckleuchten sind allerdings schon ein wenig zu erkennen, da scheint das Design aus der Studie tatsächlich größtenteils übernommen worden zu sein.
Audi Q6 e-tron Sportback
Der Audi Q6 e-tron war bisher nur als SUV zu sehen, jetzt testen die Ingolstädter auch eine Sportback-Version des Modells. Bei der Optik fallen gleich mehrere Unterschiede zum bisherigen e-tron quattro Sportback auf. So sind die Heckleuchten anders geformt, die Ladekante wirkt deutlich niedriger, die dritte Bremsleuchte ist im Spoiler und nicht mehr in der Heckscheibe integriert und die Heckscheibe zieht sich auch länger nach hinten und damit auch nach unten, was vermutlich die rückwärtige Sicht etwas verbessern sollte. Auf den Markt kommen dürfte der Q6 e-tron Sportback wohl etwa ein halbes Jahr nach dem Q6 e-tron als SUV.