Neue, selbst entwickelte E-Auto-Plattform
Der chinesische Batteriehersteller CATL erweitert seine Produktpalette. Mit der Entwicklung eines innovativen Skateboard-Chassis bringt das Unternehmen eine skalierbare Fahrzeug-Bodengruppe auf den Markt, die nicht nur mit beeindruckenden technischen Daten überzeugt, sondern auch die Branche nachhaltig verändern könnte. Was steckt hinter dem revolutionären Konzept?
Das integrierte intelligente Chassis: Ein neuer Ansatz im Fahrzeugbau
CATL, bekannt als weltweit größter Hersteller von Batterien, hat seine Expertise erweitert und stellt nun eine komplette E-Fahrzeug-Bodengruppe namens „Integrated Intelligent Chassis“ (CIIC) vor. Der Codename „Panshi“, was übersetzt „Grundstein“ bedeutet, verdeutlicht die Ambitionen des Unternehmens: ein Fundament für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen zu legen.
Vom Batterieproduzenten zum Systemlieferanten
Die neue Elektroauto-Plattform geht weit über reine Batterietechnologie hinaus. Neben leistungsstarken Akkus umfasst das Skateboard-Chassis Komponenten wie Elektromotoren, Leistungs- und Ladeelektronik sowie möglicherweise Lenk- und Bremssysteme. Damit wird CATL nicht nur zum Partner, sondern zum unverzichtbaren Baustein vieler Automobilhersteller werden, die ihre Entwicklungszeiten und Kosten drastisch reduzieren möchten.
Herausragende Eckdaten der Plattform
- Skalierbarkeit: Das flache Design ermöglicht Anpassungen an verschiedene Fahrzeuggrößen und Segmente.
- Sicherheit: Die tief integrierte Batterie ist so positioniert, dass sie bei einem Unfall geschützt bleibt.
- Reichweite: Mit über 800 Kilometern (nach chinesischem Standard sogar 1.000 km) werden neue Standards gesetzt.
- Ladegeschwindigkeit: Erste Tests zeigen, dass in fünf Minuten bis zu 300 Kilometer Reichweite geladen werden können.
Vorteile für die Automobilbranche
Die Einführung des Skateboard-Chassis bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Kostensenkung: Die Entwicklungsbudgets können drastisch reduziert werden.
- Zeitersparnis: Kürzere Entwicklungszyklen für neue Modelle.
- Nachhaltigkeit: Förderung von elektrifizierten und ressourcenschonenden Mobilitätslösungen.
Vinfast: Der erste große Partner von CATL
Die vietnamesische Automarke Vinfast zählt zu den ersten großen Kunden, die die Plattform nutzen werden. Die Partnerschaft verspricht, die Entwicklungskosten für neue Modelle auf einen Bruchteil zu senken. Besonders für kleinere Hersteller mit geringen Produktionsvolumina ist dies ein erheblicher Vorteil. Vinfast plant, ab dem dritten Quartal 2024 von der Serienproduktion der Plattform zu profitieren.
Wird CATL selbst zum Automobilhersteller?
Trotz der umfassenden Fahrzeugplattform hat CATL-Chef Robin Zeng eine klare Position: CATL plant nicht, eigene Fahrzeuge zu produzieren. Stattdessen möchte das Unternehmen seine Plattform so gestalten, dass Automobilhersteller ihre Modelle effizient darauf aufbauen können.
Globale Expansion: Neue Werke und Märkte
Neben der Entwicklung des Skateboard-Chassis treibt CATL seine internationale Expansion voran:
- Europa: Neben der bestehenden Fabrik in Deutschland entsteht ein weiteres Werk in Ungarn.
- Spanien: Gemeinsam mit Stellantis plant CATL eine Gigafactory.
- USA: Obwohl ein Werk in den USA noch auf politische Hürden stößt, bleibt BYD optimistisch und sieht auch dort Möglichkeiten für Investitionen.
Wechsel in der Energieversorgung: Der Blick über Batterien hinaus
CATL hat ehrgeizige Pläne, sich von einem Batteriehersteller zu einem Anbieter kohlenstofffreier Energiesysteme zu wandeln. Diese Systeme sollen nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern auch ganze Städte, Rechenzentren oder Industriebetriebe mit erneuerbarer Energie versorgen. Ein Pilotprojekt mit einem Bergbauunternehmen in der Demokratischen Republik Kongo ist bereits in Planung.
Fazit: Ein Gamechanger für die Mobilität der Zukunft
Mit dem Skateboard-Chassis könnte CATL die Elektromobilität um einiges weiterbringen. Die Plattform bietet nicht nur enorme technische Vorteile, sondern ermöglicht Automobilherstellern auch wirtschaftliche Effizienz und mehr Flexibilität. Ob CATL es schaffen wird, weitere Kunden zu gewinnen, bleibt spannend – die Weichen für eine Zukunft nachhaltiger Mobilität sind jedenfalls gestellt.
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