Wie Ford die Antriebswende im Nutzfahrzeugbereich vorantreibt
Der Wandel zum elektrischen Antrieb erreicht nun auch immer stärker den Nutzfahrzeugsektor. Lange galt er als letzte Bastion des Verbrennungsmotors – zu schwer, zu teuer, zu komplex für reine E-Mobilität. Doch genau hier entscheidet sich, ob die Verkehrswende gelingt. Denn der Großteil der gewerblich genutzten Fahrzeuge legt täglich viele Kilometer zurück und prägt so die CO₂-Bilanz des Straßenverkehrs stärker als private Pkw.
Ford stellt sich dieser Verantwortung und treibt die Elektrifizierung seiner Nutzfahrzeugsparte konsequent voran. Die Strategie verbindet technische Innovation, betriebswirtschaftliche Effizienz und regulatorische Notwendigkeit. Damit reagiert das Unternehmen auf eine Branche im Umbruch – und auf Kunden, die längst nachhaltige Lösungen fordern.
Wir zeigen dir, wie Ford diesen Wandel konkret umsetzt, welche Zahlen die Entwicklung belegen und wie weit die Elektrifizierung heute schon reicht.

Warum sind elektrifizierte Nutzfahrzeuge so wichtig für die Energiewende?
Flottenfahrzeuge entscheiden maßgeblich darüber, wie schnell die Verkehrswende gelingt.
Wenn von Elektromobilität die Rede ist, denken viele zuerst an private Pkw. Tatsächlich aber prägen Firmenfahrzeuge den Straßenverkehr weit stärker. In Europa stammt fast jede zweite Neuzulassung von einem gewerblichen Halter – in Deutschland liegt der Anteil mit rund 66 Prozent sogar deutlich höher. Genau hier setzt die Antriebswende an: Mit jeder Flottenumstellung sinkt der CO₂-Ausstoß spürbar, weil die Fahrzeuge intensive Nutzung erfahren und häufige Fahrten im Stadt- und Lieferverkehr absolvieren.
Laut einer aktuellen Umfrage von Elli Mobility, an der 500 deutsche Flottenverantwortliche teilnahmen, plant bereits mehr als ein Drittel die Anschaffung elektrifizierter Fahrzeuge. Gemeint sind sowohl reine Batterieelektrofahrzeuge als auch Plug-in-Hybride, bei denen ein Verbrennungsmotor vom Elektromotor unterstützt wird. Diese Entwicklung zeigt, dass die Elektrifizierung längst kein Nischenthema mehr ist, sondern Teil strategischer Fuhrparkplanung wird.
Die Motivation ist dabei vielfältig: Unternehmen folgen zunehmend internen Car Policies, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind, reagieren auf politische Vorgaben und erkennen den wirtschaftlichen Vorteil. Elektrofahrzeuge verursachen geringere Betriebs-, Wartungs- und Energiekosten, auch wenn sie in der Anschaffung oft teurer sind. So entsteht eine Dynamik, die über reine Symbolik hinausgeht – die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen wird zum entscheidenden Hebel der Energiewende im Transportsektor.
Wie wirtschaftlich sind E-Transporter für Unternehmen wirklich?
Trotz höherer Anschaffungskosten fahren Elektrotransporter im Gesamtbetrieb oft günstiger.
Die zentrale Frage vieler Fuhrparkleiter lautet nicht mehr, ob sich Elektromobilität durchsetzt, sondern ab wann sie sich rechnet. Während ein Diesel-Transporter auf den ersten Blick günstiger wirkt, zeigt die Praxis ein anderes Bild, sobald alle Kosten einbezogen werden. Hier punktet der elektrische Antrieb – durch geringere Wartungskosten, niedrigere Energiepreise pro Kilometer und staatliche Vorteile wie Kfz-Steuerbefreiung und reduzierte Dienstwagenbesteuerung.
Ford nennt dafür konkrete Zahlen: Im vierjährigen Betrieb kann ein Ford E-Transit gegenüber dem Diesel-Pendant bis zu 10.000 Euro günstiger sein – inklusive Leasingraten, Wartung und Betrieb. Der Wert stammt aus einer internen Gesamtkostenanalyse (TCO, Total Cost of Ownership) von Ford Pro Deutschland, die von Flottenmanager Wilhelm Buchmüller vorgestellt wurde. Er betont, dass vor allem Handwerks- und Logistikbetriebe vom planbaren Energiepreis und dem geringeren Servicebedarf profitieren.
Hinzu kommt, dass Elektrotransporter meist in klar definierten Einsatzprofilen unterwegs sind – etwa auf festen Routen zwischen Betriebshof, Kundenterminen oder innerstädtischen Lieferzonen. Diese Berechenbarkeit erlaubt präzise Kalkulationen. Unternehmen wissen, wann geladen wird, wie viele Kilometer täglich anfallen und wie sich die Energiekosten entwickeln. So entsteht ein wirtschaftlicher Vorteil, der sich nicht auf den Kaufpreis, sondern auf die Gesamtnutzung bezieht – und genau dort liegt der Hebel, der E-Transporter langfristig attraktiv macht.
Wie entwickelt sich die Nachfrage nach elektrischen Ford-Transportern?
Die Nachfrage nach elektrifizierten Nutzfahrzeugen von Ford wächst stetig – im Auftragseingang liegt der Anteil bereits bei rund 20 Prozent.
Fords Nutzfahrzeugsparte erlebt aktuell einen deutlichen Wandel. Der Absatz elektrischer Modelle steigt Jahr für Jahr, weil viele Unternehmen ihre Fuhrparks umstellen. Nach Angaben von Ford Pro beträgt der Anteil elektrischer Transporter mittlerweile rund 11 Prozent am gesamten Verkaufsvolumen. Beim Auftragseingang – also bei den aktuell bestellten Fahrzeugen – liegt der Anteil sogar schon bei etwa 20 Prozent.
Damit zählt Ford zu den Herstellern, die den Markthochlauf besonders konsequent umsetzen. Der Konzern hat sich in der Neuzulassungsstatistik vor Volkswagen Nutzfahrzeuge auf den zweiten Platz geschoben, hinter Mercedes-Benz, das traditionell stark im Flottengeschäft ist. Dieser Erfolg zeigt, dass sich die Investitionen in Beratung, Ladeinfrastruktur und Modellvielfalt auszahlen.
Ein weiterer Grund für den Aufwärtstrend liegt in der engen Betreuung der Gewerbekunden. Ford Pro unterstützt Betriebe beim Wechsel mit praxisnaher Analyse – etwa durch das E-Switch-Assist-Tool, das reale Fahrdaten auswertet und Umstiegspotenziale erkennt. So wächst das Vertrauen in die Alltagstauglichkeit der Elektrotransporter.
Wie steht Ford bei den EU-CO₂-Flottenzielen da?
Ford kennt seinen aktuellen CO₂-Flottenwert noch nicht – und bewegt sich daher im Unsicheren.
Auch für Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen gelten in der Europäischen Union verbindliche CO₂-Flottenziele. Sie legen fest, wie viel Kohlendioxid die gesamte Fahrzeugpalette eines Herstellers im Jahresmittel pro Kilometer ausstoßen darf. Wird dieser Grenzwert überschritten, drohen empfindliche Strafzahlungen. Diese Vorgaben sind ein zentraler Hebel der europäischen Klimapolitik – und für Hersteller mit starkem Nutzfahrzeuganteil eine besondere Herausforderung.
Ford Pro steht dabei unter Druck. Die europäische Tochter weiß derzeit nicht genau, wo sie im laufenden Jahr liegt, weil die EU den Flottenzielwert für 2024 bislang nicht offiziell übermittelt hat. Wilhelm Buchmüller, Leiter des deutschen Flottengeschäfts, spricht offen von einem „Blindflug“. Das Unternehmen weiß, dass Verstöße teuer würden, will aber keine falschen Zahlen veröffentlichen.
Erleichterung verschafft eine Übergangsregelung: Die EU gewährt den Herstellern bis zu drei Jahre Zeit, um verschärfte Grenzwerte zu erreichen. Ford nutzt diese Frist, um die Modellpalette weiter zu elektrifizieren und die bestehenden Varianten zu optimieren. Jede zusätzliche Elektroversion trägt dazu bei, den Durchschnittswert zu senken und Strafzahlungen zu vermeiden. Die Zwischenphase ist damit eine Art Balanceakt – zwischen technischer Entwicklung, wirtschaftlichem Druck und politischer Erwartung.
Wie Ford seine Elektrotransporter technisch weiterentwickelt
Der neue E-Transit und der E-Transit Custom bieten mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten und serienmäßige Wärmepumpen.
Ford schärft seine beiden wichtigsten Elektrotransporter gezielt nach. Der große E-Transit erhält jetzt eine Batterie mit 89 Kilowattstunden Kapazität und steigert damit die Reichweite auf bis zu 402 Kilometer nach WLTP. Das sind rund 28 Prozent mehr als beim bisherigen Modell mit 77 kWh brutto beziehungsweise 68 kWh netto. Die Ladeleistung wächst von 115 auf 180 Kilowatt, was Zwischenstopps spürbar verkürzt. Auch die Alltagstauglichkeit verbessert sich: Eine serienmäßige Wärmepumpe sorgt für höhere Effizienz bei Kälte, der nutzbare Laderaum bleibt unverändert. Der Aufpreis für die größere Batterie liegt bei etwa 4500 Euro, die Preise für die Versionen mit erhöhter Reichweite starten als Kastenwagen bei 78.528 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Parallel dazu überarbeitet Ford den kleineren E-Transit Custom. Dessen 64-kWh-Batterie kann jetzt mit bis zu 125 Kilowatt geladen werden, was ihn im Betrieb flexibler macht. Die Reichweite steigt auf 328 Kilometer, auch hier gehört eine Wärmepumpe ab Werk zur Ausstattung. Für das kommende Jahr ist zudem eine Allradvariante angekündigt, ebenso eine sportlich ausgelegte Version unter dem Label MSRT. Beide Modelle zielen darauf, unterschiedliche Einsatzfelder abzudecken: Der große Transit für Langstrecken und schwere Lasten, der Custom für Handwerksbetriebe, Lieferdienste und Serviceflotten.
Mit diesen Aktualisierungen reagiert Ford auf typische Rückmeldungen aus dem Flotteneinsatz: höhere Reichweitenanforderungen, geringere Ladezeiten und robustere Effizienz bei wechselnden Temperaturen. Damit rücken E-Transit und E-Transit Custom technisch wie wirtschaftlich näher an die Bedürfnisse gewerblicher Nutzer heran.
Zwischen Hybrid und Gigant – wo Ford die Elektrifizierung bremst
Ford schließt mit Plug-in-Hybriden Lücken und hält den F-150 Lightning vorerst aus Europa heraus.
Nicht jeder Einsatz erlaubt sofort den Schritt zum reinen Elektroantrieb. Für Kunden, die auf längere Strecken oder schweres Gerät angewiesen sind, bietet Ford deshalb zwei Plug-in-Hybridmodelle. Der Transit Connect nutzt einen 19,8-kWh-Akku für bis zu 119 Kilometer elektrische Reichweite und startet bei 46.150 Euro. Der Ranger PHEV kombiniert 11,8 kWh Batteriekapazität mit 207 Kilowatt Systemleistung und 3,5 Tonnen Anhängelast – genug für Baustelle oder Forstbetrieb, elektrisch immerhin 43 Kilometer.
Am anderen Ende des Spektrums steht der vollelektrische F-150 Lightning. Der 452-PS-Pick-up mit 123-kWh-Batterie zeigt, was technisch möglich ist, bleibt in Europa aber Exot. Offiziell liefert Ford ihn weder nach Deutschland noch nach Österreich; einzelne Fahrzeuge gelangen nur als Grauimporte aus Nordamerika auf den Markt. Während Ford hier also noch bremst, unterstreicht das Modell zugleich die Richtung: Die Elektrifizierung reicht bereits von kompakten Lieferwagen bis hin zum Schwertransporter.
Fazit: Fords elektrifizierte Nutzfahrzeuge als Wegweiser der Branche
Die Elektrifizierung der Ford-Nutzfahrzeuge ist mehr als ein Produktupdate – sie zeigt, wie sich ein traditionsreicher Hersteller an neue Realitäten anpasst. Flottenkunden erwarten heute keine Visionen, sondern funktionierende Lösungen: ausreichende Reichweiten, vertretbare Ladezeiten und stabile Betriebskosten. Genau dort setzt Ford Pro an, mit klarer Ausrichtung auf Wirtschaftlichkeit und praktische Alltagstauglichkeit.
Dass selbst die größten Transporter inzwischen elektrisch verfügbar sind, markiert einen Wendepunkt. Der Fokus verschiebt sich vom „Ob“ zum „Wie“ der Umsetzung. Während Plug-in-Hybride den Übergang erleichtern, werden voll elektrische Varianten Schritt für Schritt zur Norm. Das Ziel ist dabei nicht nur der emissionsfreie Antrieb, sondern ein vernetztes System aus Fahrzeug, Software und Service, das Flotten effizienter macht.
Mit dieser Strategie platziert sich Ford in einer Rolle, die früheren Pionieren vorbehalten war: pragmatisch, marktnah und technisch konsequent. Es ist kein radikaler Bruch, sondern ein Umbau im laufenden Betrieb – und gerade deshalb glaubwürdig.
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Simona Marino
Verkaufsleiterin
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