Auto im Wasser: Was du tun musst, um dich zu retten

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Wie oft kommt es vor, dass Autos im Wasser landen?

Es passiert sehr selten – aber wenn, zählt jede Sekunde.

Dass ein Auto in ein Gewässer stürzt, ist zum Glück kein alltägliches Szenario. Dennoch gab es in der Vergangenheit dramatische Fälle, etwa bei Hochwasser-Katastrophen wie im Ahrtal 2021. Auch durch Unfälle an Brücken oder bei starkem Regen kann ein Fahrzeug in einen Fluss oder See geraten. Laut ADAC ist es zwar ein Ausnahmefall, aber einer mit potenziell tödlichem Ausgang – vor allem, wenn man nicht weiß, was zu tun ist. Deshalb hat der Automobilclub mehrere aufwendige Tests durchgeführt, um genau zu analysieren, wie du dich im Notfall selbst retten kannst. Dabei wurden sowohl Elektroautos als auch klassische Verbrenner getestet – mit spannenden Ergebnissen.

Was sagt der ADAC zur besten Ausstiegsmöglichkeit?

Gurt öffnen, Fenster öffnen – sofort und ohne zu zögern.

In einem Test mit einem Citroën ë-C4 zeigte sich: Die elektrischen Fensterheber funktionierten auch dann noch, als das Auto bereits unter Wasser stand – sogar noch 10 Minuten nach dem vollständigen Versinken! Wichtig war aber, dass der Fahrer schnell handelte: 57 Sekunden brauchte der Testfahrer, um sich durch das Fenster zu befreien. Das Fahrzeug schwamm insgesamt 2 Minuten und 11 Sekunden, bevor Wasser durch die Türen eindrang. Danach blieben noch etwa 35 Sekunden, bis das Auto komplett unter Wasser war. Die Zeitspanne für die Selbstrettung ist also sehr knapp – in der Regel 3 bis 4 Minuten. Wer zu lange wartet, riskiert, eingeschlossen zu werden. Der entscheidende Punkt: Je schneller du den Gurt löst, das Fenster öffnest und dich befreist, desto größer sind deine Überlebenschancen.

Ist es sinnvoll, die Tür zu öffnen?

Nein – die Tür ist erst zu spät und nur mit großer Kraft zu öffnen.

Ein älteres Modell mit Verbrennungsmotor (Seat Exeo) wurde in einem weiteren Szenario getestet. Der Fahrer versuchte, die Tür zu öffnen – was erst nach über 4 Minuten gelang. Zu diesem Zeitpunkt war das Auto schon komplett vollgelaufen. Der Fahrer musste über eine Minute unter Wasser bleiben, bevor sich die Tür überhaupt öffnen ließ. Und selbst dann war es nur mit erheblichem Kraftaufwand möglich. Diese Methode ist also nicht nur riskant, sondern extrem gefährlich. Wer versucht, auf diese Weise zu entkommen, hat meist zu spät gehandelt und ist bereits geschwächt. Die Empfehlung des ADAC ist daher eindeutig: Die Tür ist keine Option zur Rettung.

Kann man die Scheibe einfach einschlagen?

Nur bei normalem Glas – Sicherheitsglas ist praktisch unzerstörbar.

Ein drittes Szenario untersuchte das Einschlagen einer Scheibe. Mit Regenschirm, Kopfstütze und selbst mit speziellen Werkzeugen wie Nothammer oder Federkörner war es nicht möglich, doppelt verglaste Seitenfenster zu zerstören. Diese Scheiben dienen dem Schallschutz und sind extrem stabil. Nur die einfach verglaste Heckscheibe ließ sich mit einem Federkörner durchschlagen. Der Weg nach hinten ist aber oft versperrt – durch Gepäck oder den engen Innenraum. Deshalb rät der ADAC dazu, sich auf Seitenfenster mit einfacher Verglasung zu konzentrieren – und einen gut zugänglichen Nothammer oder Federkörner mitzuführen. Dieser sollte idealerweise in Reichweite des Fahrers befestigt sein. Damit lässt sich ein einfach verglastes Seitenfenster brechen.

Wie gelingt die Rettung mit Kind im Auto?

Nur mit Training – und selbst dann ist es extrem schwierig.

Ein besonders forderndes Szenario war die gleichzeitige Rettung eines Babys. Der Testfahrer – ein durchtrainierter Rettungsschwimmer – schaffte es, sich selbst und einen Dummy aus dem versinkenden Auto zu befreien. Aber selbst für ihn war es grenzwertig. Der ADAC schätzt, dass viele Menschen unter Stress, Panik oder körperlicher Belastung kaum in der Lage wären, ein Kind aus dem Sitz zu nehmen und durch ein enges Fenster in Sicherheit zu bringen. Wer Kinder transportiert, sollte daher mental vorbereitet sein und idealerweise mit der Situation vertraut. Trockenübungen und Sicherheitsvorkehrungen wie ein gut erreichbarer Kindersitz können im Ernstfall entscheidend sein.

Was solltest du immer im Auto dabeihaben?

Ein Federkörner oder Nothammer kann dein Leben retten.

Die wichtigste Ausrüstung für den Notfall ist ein Werkzeug, mit dem du die Scheibe zerstören kannst – vorzugsweise ein Federkörner, der sich leicht an der Ecke der Scheibe ansetzen lässt. Auch ein klassischer Nothammer kann funktionieren, sollte aber gezielt eingesetzt werden. Wichtig ist, dass du das Tool griffbereit hast – am besten vorne in der Mittelkonsole oder in der Türablage. Beim Einsatz solltest du gezielt eine Ecke der Seitenscheibe anvisieren und dabei möglichst die Augen schützen. Mit etwas Übung kannst du die Handgriffe im Ernstfall automatisch ausführen – und genau das kann entscheidend sein.

Wie gefährlich sind Elektroautos im Wasser?

Das Stromschlagrisiko ist praktisch null – wenn das System intakt ist.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Elektroautos im Wasser ein erhöhtes Risiko für Stromschläge darstellen. Der ADAC konnte das Gegenteil beweisen: Der Citroën ë-C4 zeigte bei allen Tauchversuchen keinerlei Auffälligkeiten. Selbst nach dem vollständigen Versinken funktionierten die elektrischen Fensterheber noch und das Hochvoltsystem blieb dicht. Es trat kein Wasser ins System ein, es gab keinen Kurzschluss – und vor allem keine Gefahr für den Fahrer. Die Bordelektrik (12 Volt) kann irgendwann ausfallen, deshalb ist es trotzdem wichtig, schnell zu handeln. Aber rein technisch gesehen ist ein modernes Elektroauto im Wasser nicht gefährlicher als ein Verbrenner.

Was kannst du tun, um im Ernstfall ruhig zu bleiben?

Gedanklich vorbereitet sein – das rettet Leben.

Laut ADAC-Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino ist der wichtigste Faktor in einer solchen Extremsituation die mentale Vorbereitung. Wer sich vorher schon einmal vorgestellt hat, wie er handeln würde, gerät weniger schnell in Panik. Eine einfache Trockenübung – etwa das Öffnen der Seitenscheibe und das Verlassen des Autos durch das Fenster – kann bereits helfen, im Ernstfall richtig zu reagieren. Wichtig ist, dass du das Gefühl bekommst: Ich weiß, was zu tun ist. Diese Sicherheit wirkt sich direkt auf deine Reaktionsfähigkeit aus – und kann dir im Zweifel das Leben retten.

Fazit: Was musst du bei einem Auto im Wasser zuerst tun?

 Gurt lösen, Fenster öffnen, raus – und das innerhalb der ersten Minute.

Wenn dein Auto ins Wasser stürzt, gibt es nur einen Weg: Sofort handeln. Öffne das Fenster – elektrisch, wenn es geht – löse den Gurt und verlasse das Fahrzeug durch die Seitenscheibe. Warte nicht darauf, dass sich die Tür öffnen lässt. Zögere nicht in der Hoffnung, dass dir jemand hilft. Deine Überlebenschance hängt davon ab, wie schnell und entschlossen du reagierst. Ein Nothammer oder Federkörner, ein klarer Plan im Kopf und etwas Vorbereitung können den Unterschied machen. Nimm das Thema nicht auf die leichte Schulter – aber hab keine Angst. Denn wer vorbereitet ist, hat beste Chancen.

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