Wird Strom in Zukunft rationiert?

Strom Rationierung
Wird Strom rationiert

Sorgen um den Strom 

Mit dem Boom in der Elektromobilität, der Energiewende und der aktuellen Energiekrise stellt sich bei einer wachsenden Zahl von Personen, darunter auch bei Elektroautobesitzern, vermehrt die Frage nach der ausreichenden Verfügbarkeit von Energie, um den steigenden Strombedarf zu decken. Es entsteht eine zunehmende Besorgnis, was passieren wird, wenn dieser Bedarf nicht gedeckt werden kann.

Immer mehr Strom für immer mehr Verbraucher

Die Anzahl der elektrischen Geräte, die auf Strom angewiesen sind, nimmt allgemein zu, wobei Elektrofahrzeuge nur ein Teil davon sind.
Es ist die Verantwortung der Energieversorgungsunternehmen, jederzeit eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Um dies auch in Zukunft sicherzustellen, bereitet die deutsche Bundesregierung derzeit ein Gesetz vor, das den Energieversorgern mehr Befugnisse bei der Regulierung elektrischer Energie einräumen wird.

Möglichkeit der Strom-Rationierung

Ab 2024 sollen die Energieversorger in der Lage sein, den Strom für Wallboxen, Batteriespeicher und Wärmepumpen zu rationieren. So steht es im Gesetzentwurf, den die deutsche Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Bei den Wärmepumpen handelt es sich natürlich nicht um diejenigen in Elektroautos, sondern um Systeme, die, als nachhaltige und regionale Alternative zu Öl und Gas, immer häufiger zur Beheizung von Häusern mit Strom genutzt werden. Es besteht jedoch die Sorge, dass der Strombedarf bei der zunehmenden Installation von Wärmepumpen und Ladestationen nicht ausreichend gedeckt werden kann.
Obwohl derzeit kein flächendeckender Stromausfall aufgrund von zu vielen intensiven Stromverbrauchern zu erwarten ist, warnt der Präsident der deutschen Bundesnetzagentur vor lokalen Stromausfällen. Das hat dann in letzter Konsequenz zu besagtem Gesetzentwurf geführt.

Stromengpässe in Europa?

Nicht nur in Deutschland gibt es Bedenken hinsichtlich möglicher Stromversorgungsengpässe, sondern auch in der Schweiz. Im November 2022 wurde dort ein Entwurf vorgelegt, der Einschränkungen bei der Nutzung elektrischer Energie vorsieht, was im Ernstfall auch Elektroauto-Fahrer betreffen würde.

In Österreich wird intensiv über die Entwicklungen in Deutschland berichtet. Derzeit sieht die politische Führung in Österreich jedoch keinen Handlungsbedarf, da die Versorgungssicherheit gewährleistet sei. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass Österreich aufgrund der Regelungen in Deutschland ebenfalls Maßnahmen ergreifen wird.

In der aktuellen Berichterstattung wird allerdings betont, dass Elektroautos nicht allein verantwortlich für mögliche Stromversorgungsengpässe sein werden. In einem unserer letzten Faktenchecks haben wir kürzlich berichtet, dass selbst 16 Millionen Elektrofahrzeuge im Vergleich zum Gesamtstromverbrauch nur einen geringen Anteil ausmachen würden.

Maßnahmen ab 2024

Im Entwurf geht es auch darum, dass ab 2024 der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen verboten werden soll. Zukünftig dürfen nur noch Heizsysteme installiert werden, die mindestens 65 % der Wärme aus erneuerbaren Energien produzieren. Deshalb wird vermehrt auf Wärmepumpen gesetzt werden, die mit Strom betrieben werden.
Obwohl Wärmepumpen besonders effizient sind, wird unser Gesamt-Stromverbrauch aufgrund der zunehmenden Verwendung von Strom als Energiequelle natürlich steigen.
Dies ist jedoch insgesamt als positiv zu bewerten, da Europa auf erneuerbare Energien umsteigen möchte, um die Energieversorgung regional zu sichern und Europa weniger abhängig von weit entfernten Lieferanten und weltanschaulich zweifelhaften Regionen zu machen. Elektroautos sind ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie.

Werden die Maßnahmen den gewünschten Effekt haben?

Es gibt Bedenken, dass die Umsetzung des Gesetzes (ab 2024), das den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen verbietet und den Einsatz von Wärmepumpen und anderen Systemen fördert, dazu führen könnte, dass andere Heizsysteme wie Fernwärme oder Pelletsheizungen an Beliebtheit gewinnen, da Menschen in erster Linie Sicherheit suchen und keine Einschränkungen ihrer Freiheiten befürchten möchten.

Kritiker des Gesetzentwurfs befürchten generell Einschränkungen für Verbraucher und einen Rückgang des Interesses an Wärmepumpen und Elektroautos, was die Wirtschaft in beiden Bereichen beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus könnte die Energiewende und die positive öffentliche Meinung zu Elektroautos und Wärmepumpen gefährdet sein.
Kritiker schlagen daher Alternativen vor, die sich auf gemeinsame Anstrengungen konzentrieren, um den Strombedarf zu decken, anstatt der Bevölkerung Angst zu machen und mit Rationierung zu drohen. Eine mögliche Alternative wäre, variable Stromtarife anzubieten, die Elektrofahrer dazu anregen, ihre Fahrzeuge nur dann zu laden, wenn ausreichend Strom verfügbar ist. Darüber hinaus sollte in den Ausbau des Stromnetzes investiert werden, anstatt sich auf neue Gesetze und strengere Vorschriften zu konzentrieren.

Energieversorger sehen Pläne kritisch

Die Energieversorger selbst reagierten auch nicht begeistert auf den Gesetzentwurf, da eine Stromdrosselung zentrale Elemente einer grünen Energiewende gefährdet. Die Automobilindustrie fordert, dass das Laden von Elektroautos zu Hause weiterhin ohne Einschränkungen möglich bleiben müsse. Daher müssen Netzeingriffe vermieden werden und dürfen nur in absoluten Notfällen vorgenommen werden. Der Netzausbau und variable Stromtarife werden in Zukunft von wesentlicher Bedeutung sein, um Verbraucher dazu zu motivieren, Strom vorrangig zu nutzen, wenn ein Überschuss vorhanden ist. Bei Stromknappheit wird Elektroautofahrern empfohlen, die Funktion V2G (Vehicle to grid) zu nutzen, bei der der Strom aus dem Elektroautoakku wieder zurück ins Netz eingespeist werden kann, sollte ihr Fahrzeug diese Technik unterstützen.
Dies könnte helfen, das Spitzenzeiten-Problem zu lösen; Zeiten, zu denen besonders viel Strom benötigt wird. Dadurch können Elektroautos und die Energiewende attraktiver gestaltet werden, da damit auch Geld verdient werden kann, anstatt Angst zu schüren.

Fazit Stromrationierung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Befugnisse, die der Bund den Netzbetreibern einräumen will, nicht unbedingt im Interesse der Verbraucher liegen. Selbst die Netzbetreiber bevorzugen variable Stromtarife gegenüber Rationierungsmaßnahmen. Es bleibt jedoch unklar, wie sich die Situation entwickeln wird. Ein Beispiel hierfür ist die Schweiz, wo das Thema bereits seit November diskutiert wird, jedoch bisher noch keine Nutzungsbeschränkungen für Verbraucher eingeführt wurden.


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