
Deloitte schlägt Alarm
Die Unternehmensberatung Deloitte analysiert die europäische Automobilindustrie mit Fokus auf E-Auto-Akku-Produktion und kommt zu einem ernüchternden Fazit: Die Batterieproduktion in Europa droht dauerhaft hinter China zurückzufallen. Mit Zahlen zu Marktanteilen, Abhängigkeiten und Prognosen verdeutlicht Deloitte die Brisanz der Lage. Wir zeigen dir, was die Experten berichten, welche Risiken bestehen und welche politischen Maßnahmen notwendig wären.
Wie stark hinkt Europa in der Batterieproduktion hinterher?
Deloitte zeigt: Europa hat beim Batteriebau einen gravierenden Rückstand.
Noch vor zehn Jahren galt die europäische Automobilindustrie als globaler Innovationsführer. Doch mit dem von China vorangetriebenen Wechsel zur Elektromobilität haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Deloitte betont, dass Europas Batterieproduktion aktuell nicht ansatzweise ausreicht, um die Nachfrage zu decken. 2024 stammten nur 13 Prozent aller weltweit produzierten E-Auto-Batterien aus europäischen Fabriken – und selbst dieser kleine Anteil ist trügerisch. Denn 97 Prozent davon stammen nicht von europäischen Herstellern, sondern von Zweigwerken chinesischer oder südkoreanischer Konzerne. Damit bleibt Europa nahezu ohne eigene Substanzproduktion.
Wie dominant ist China wirklich?
China kontrolliert rund 70 Prozent des globalen Batteriemarkts.
Die Zahlen von Deloitte sind eindeutig: China liefert sieben von zehn aller weltweit gebauten E-Auto-Batterien. China liefert aber nicht nur die meisten Batterien, sondern auch die fortschrittlichsten. Für Europa bedeutet das eine doppelte Gefahr – einerseits eine extreme Abhängigkeit, andererseits die Unsicherheit, ob die neueste Zellgeneration überhaupt in größerem Umfang verfügbar gemacht werden wird. Lediglich ein einziger Hersteller in der EU produziert derzeit in überschaubarem Maßstab eigene Batterien. Die große Lücke zwischen Europa und China verdeutlicht, wie schwierig es sein wird, technologisch wieder aufzuschließen.
Wie entwickelt sich der Batteriemarkt bis 2030?
Deloitte erwartet ein starkes Wachstum, aber ohne Aufholjagd bleibt Europa abhängig.
Laut Deloitte wird der europäische Markt für E-Auto-Batterien massiv wachsen: von etwa 16 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 auf rund 54 Milliarden Euro im Jahr 2030. Doch dieses Wachstum hilft europäischen Herstellern wenig, wenn die Produktion weiterhin fast ausschließlich aus China und anderen asiatischen Ländern kommt. Die Studie warnt, dass Unternehmen einen hohen Preis zahlen würden, falls sie den Rückstand nicht aufholen. Versorgungssicherheit und technologische Souveränität stünden auf dem Spiel – mit direkten Folgen für Preisgestaltung, Reichweiten und Innovationskraft der Fahrzeuge.
Wieso ist die Batterie das Herzstück jedes Elektroautos?
Die Batterie ist die teuerste und wichtigste Komponente.
Deloitte verdeutlicht: Die Batterie entscheidet über Preis, Reichweite und Leistung eines E-Autos. Sie ist die teuerste Komponente im gesamten Fahrzeug und damit maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit eines Fahrzeugs. Da asiatische Hersteller den Markt fast vollständig beherrschen, spricht Deloitte von einer bedrohlichen Marktkonzentration. Sollte Europa nicht handeln, droht ein eingeschränkter Zugang zu modernen Zelltechnologien – ein Worst Case für Autobauer, die global konkurrenzfähig bleiben wollen.
Weshalb kommt Europas Batteriefertigung nicht voran?
Fehlstarts und Pleiten bremsen den Aufbau erheblich.
Deloitte weist darauf hin, dass viele europäische Batterieprojekte nie Realität wurden. Prominentes Beispiel: die Pleite des schwedischen Herstellers Northvolt im deutschen Schleswig-Holstein. Doch auch andere geplante Fabriken wurden verschoben oder ganz abgesagt. Dieses Muster zeigt laut Deloitte, dass die europäische Industrie alleine überfordert ist. Fehlende Investitionen, langsame Genehmigungsverfahren und unklare Strategien lassen daher die Abhängigkeit von Asien weiter anwachsen.
Welche Strategie empfiehlt Deloitte für Europa?
Ohne koordinierte Industriepolitik und großen Investitionen bleibt Europa chancenlos.
Die Experten betonen, dass eine eigenständige Aufholjagd der Industrie nicht möglich sei. Stattdessen brauche es eine koordinierte europäische Industriepolitik. Nur eine Mischung aus staatlicher Unterstützung, milliardenschweren Investitionen und intensiver Forschung an der nächsten Batteriegeneration könne den Rückstand verringern. Deloitte nennt eine klare Zielmarke: Europa müsste mindestens 40 Prozent Weltmarktanteil bei der Batterieproduktion erreichen, um eine Rolle auf Augenhöhe zu spielen.
Übersicht der wichtigsten Zahlen laut Deloitte
Kennzahl | Wert |
---|---|
Europas Anteil an weltweiter Batterieproduktion (2024) | 13 % |
Chinas Anteil an weltweiter Batterieproduktion (2024) | 70 % |
Prognostizierter Umsatz mit Batterien in Europa (2030) | 54 Mrd. € |
Notwendiger EU-Anteil für technologische Souveränität | 40 % |
Fazit: 40 Prozent oder Abhängigkeit
Deloitte macht klar: Europa muss einen Weltmarktanteil von mindestens 40 Prozent erreichen, um die eigene technologische Souveränität zu sichern. Gelingt das nicht, bleibt die Abhängigkeit bestehen – mit allen Folgen für Preisgestaltung, Innovation und Versorgungssicherheit. Nur mit einer abgestimmten Industriepolitik, großen Investitionen und der Entwicklung neuer Batteriegenerationen kann Europa diesen entscheidenden Technologiesektor wieder auf Augenhöhe gestalten.
Weiterführende Links
Deutschland
Österreich
Schweiz
Kostenlosen Termin buchen. Beraten lassen. 100 € geschenkt*.
Lass dich von unseren E-Auto-Spezialisten zu Fahrzeugen und Leasing-Optionen beraten – unabhängig von Marken und ganz auf deine Bedürfnisse zugeschnitten.

Simona Marino
Verkaufsleiterin
Regelmäßige E-Mobility Updates sichern!
Einmal im Monat die wichtigsten News zur Elektromobilität ins Postfach.