Lithium-Schwefel-Akkus, SuperCharger Pufferbatterien, Fisker Ocean, VW ID.2, Aston Martin, Renault Scénic Elektro, Polestar 4, Audi e-tron quattro Facelift
Lithium-Schwefel Akkus
Ein Gegenargument, das Elektroautofahrer immer wieder von Verbrennerfahrernfahrern zu hören bekommen, das ist der hohe Preis. Eigentlich, so sollte man meinen, müsste der Preis bei steigender Nachfrage, so wie wir sie ja seit einiger Zeit beobachten, sinken. Tatsächlich ist teilweise sogar eher das Gegenteil der Fall und da stellt sich die Frage: Warum? Der teuerste Teil an einem Elektroauto, das ist der Akku – und das liegt an den Rohstoffen, die genutzt werden. Meistens haben wir es ja mit Lithium-Ionen-Akkus zu tun und gerade deren Rohstoffe werden aktuell immer teurer. Daher sind Forscher und Hersteller überall auf der Suche nach alternativen, leichter zugänglichen und günstigeren Materialien.
Derzeit sind zum Beispiel das MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an einem Forschungsprojekt dran, wo Schwefel als Material für zukünftige Lithium-Schwefel-Akkus zum Einsatz kommen soll. Daraus würden sich einige Vorteile ergeben: Schwefel ist zur Genüge vorhanden, hat niedrigere Rohstoffkosten und einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Außerdem ist Schwefel weltweit verfügbar, was teure und CO2-produzierende, lange Transportwege unnötig machen würde.
Schwefel ist schon länger im Gespräch bei Forschenden, aber zur praktischen Anwendung kam es bisher kaum, denn Schwefel-Akkus altern schnell. Das bedingt, dass die Kapazität des Akkus, also der State of Health schon nach wenigen Lade- und Entladezyklen drastisch sinkt. Das Problem liegt hierbei in der chemischen Tiefe, denn dank Polysulfiden in Elektrolyten lagert sich Schwefel, das die Kathode bildet, an der Anode ab, was unerwünscht ist. Diesem Problem versuchen die Forscher Herr zu werden. In Deutschland wird dieses Vorhaben übrigens mit etwas mehr als 775.000 € unterstützt.
Und auch wenn das noch nicht das Ende des Liedes ist, so geht es in der gesamten Akku-Debatte auf jeden Fall darum, besser verfügbare Rohstoffe zu finden, die zu einer Preisreduktion von Elektroautos führen können. Der Schwefel-Lithium-Akku ist einer der Wege, der in der Forschung gegangen wird.
SuperCharger Pufferbatterien
Ein anderer Weg der Forschung mit dem Ziel der Distribution von sehr hoher Ladeleistung ist der Weg, den Luxglas Technology gegangen ist. Es gibt ja, vor allem entlang der Autobahnen oder in gut ausgebauten Regionen, Ladestationen mit bis zu 350 kW Ladeleistung, wo man 100 km in 5 Minuten laden kann. Wenn man jetzt aber in einer eher ländlicheren Region wohnt, dann ist der Zugang zu diesen Stationen oftmals nicht so leicht möglich. Die Idee von Luxglas Technology ist also denkbar einfach: Was, wenn die hohen Ladeleistungen zu den Elektroautos kommen?
Sie nennen die Idee Pufferakkus und diese sollen bis zu 320 kW Ladeleistung bieten können. Mit diesen Pufferakkus sollen in der Theorie sogar normale Hausnetzanschlüsse ausreichen, um in nur 5 Minuten, 100 km nachzuladen. SuperCharger-Ladeleistungen überall. Das würde der ganzen Diskussion um immer größer werdende Akkus den Wind aus den Segeln nehmen.
Diese Pufferakkus sollen intelligente Lithium-Ionen Akkus sein, die als Zwischenspeicher agieren und auch zum Beispiel an schon vorhandenen Tankstellen, Supermärkten oder in Parkhäusern stehen sollen. Wer also dort einkauft, wo es einen solchen Pufferakku gibt, der könnte in den 15 bis 20 im Supermarkt verbrachten Minuten nebenbei 300 bis 400 km laden.
Fisker Ocean
Ein ganz neues Elektroauto, das wird der Fisker Ocean und der wurde gerade in Barcelona der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Seriendesign, das kannten wir ja schon aus dem November 2021 - jetzt gibt es aber weitere Daten: mindesten 440 km weit nach WLTP soll er kommen und in Spanien soll er in der vorgestellten Version ab 41.900 € zu haben sein. Tatsächlich soll es sogar Versionen mit bis zu 630 km nach WLTP geben, diese Varianten hätten dann je Allradantrieb, nur der Preis für diese Versionen ist noch nicht bekannt.
Produziert wird übrigens ab November 2022, und zwar in Österreich, bei Magna, also in der Nähe von Graz. Schon bald danach sollen die Auslieferungen starten, vermutlich also im Dezember und somit noch im Jahr 2022. In Deutschland möchte Fisker den Ocean übrigens schon ab 32.000 € anbieten, inklusive Förderungen, was zu einem maximalen Bruttopreis von unter 41.570 € führen würde. Nur muss bedacht werden, dass die aktuelle Fördersumme vorerst nur bis Ende 2022 angedacht ist, also wer weiß, wie viele tatsächlich einen derart günstigen Fisker bekommen können. Das Potential, zu einem gefragten Elektroauto zu werden, hat der Fisker Ocean aber auf jeden Fall.
VW ID.2
Derzeit herrscht große Verwirrung, wenn es um die Zukunft von VW geht, beziehungsweise um die Zukunft genau des Modells ID.2. Die Studie, der ID.Life, wurde letzten September auf der IAA vorgestellt und kam ausgesprochen modern daher. Der ID.Life soll 2025 als ID.2 auf den Markt kommen – so hieß es zumindest letztes Frühjahr. Letzten Sommer dann gab es Gerüchte darum, dass doch zuerst ein ID.1 kommen soll und dann zwei Jahre später, also erst 2027 der ID.2. Der ID.1, das wäre aber ein ganz anderes Auto, nämlich ein fünftüriger CUV (Crossover Utility Vehicle). Diese Gerüchte sind auch deswegen entstanden, weil einige Medien berichtet hatten, dass das Design des ID.Life versagt hätte. Jetzt hat sich VW aber zu Wort gemeldet und aufgeklärt, dass die Studie sehr gut angekommen sei und deswegen scheint es jetzt der ID.2 wieder nach vorne geschafft zu haben und wird so vor dem ID.1 herauskommen. Der ID.2 soll quasi ein neuer Polo werden. Der Polo hat ja Abmessungen von 4,10 m Länge und 1,75 m Breite und liegt damit unter dem ID.3, was für den ID.2 auch geplant ist. Die Serie wird aber wahrscheinlich um einiges anders werden, als es der ID.Life derzeit ist, weswegen wir uns wohl noch eine zeitlang gedulden werden müssen. Nur eins ist klar, den ID.2 soll es mit Frontantrieb geben und das gibt es bei den anderen Modellen nicht!
Aston Martin
Die absolute Luxusmarke Aston Martin verabschiedet den Verbrenner.
Was hier so gut klingt, ist in der Praxis leider doch etwas weniger ein Bekenntnis zur Elektromobilität als es den Anschein hat. Zwar möchte Aston Martin ab 2025 oder 2026, wie der Vorstandsvorsitzende Stroll sagt, "vollständig elektrifiziert" sein, das bedeutet aber eigentlich nur, dass es bis dahin alle Modelle auch in elektrischer Variante geben soll. Die Aston-Martin-Kunden wollen nicht zu 100 Prozent Elektrofahrzeuge, meint Stroll, sie würden noch immer den Geruch und das Geräusch des Verbrenners bevorzugen, weswegen das Unternehmen sich erst langsam Elektroautos annähern will. Das bedeutet, dass weiterhin Hybridmodelle verkauft werden sollen. Wann diese gar nicht mehr verkauft werden, das steht nämlich noch nicht fest. Die Konkurrenz-Marke Bentley hingegen hat schon angekündigt bis 2030 gar keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen. Vielleicht arbeitet Aston Martin ja noch an Geruchs-Imitationen, um den Kunden Elektroautos schmackhaft zu machen. Wir hätten da eine Idee: einfach in jedes E-Auto einen Kanister Benzin reinstellen: Der steht da einfach ab Werk schon drin und schon ist die 4D-Erfahrung geboren.
Aber im Ernst: An diesem Beispiel zeigt sich mal wieder: Hybridfahrzeuge werden hier als Ausrede zum weiteren Verkauf von Verbrennern benutzt. Wir trauen den Elektroplänen von Aston Martin jedenfalls noch nicht ganz über den Weg. Schade eigentlich, denn man hätte sich ja auch dazu entscheiden können die Vorteile der Elektromobilität anzupreisen und damit die Kunden auf seine Seite zu ziehen. Aber warten wir bis 2025 ab, wo der erste reinelektrische Aston Martin auf den Markt kommen soll, wohl ein Nachfolger des DB11. Der soll dann sogar die Verkaufszahlen von 6.000 auf 10.000 verkaufte Modelle im Jahr hochziehen - für uns klingt diese Strategie etwas widersprüchlich, aber gut ...
Renault Scénic Elektro
Machen wir jetzt einen Sprung über den Ärmelkanal nach Frankreich zu Renault, denn der Kompaktvan Scénic soll ab 2024 reinelektrisch werden. Gebaut wird auf der CMF-EV Plattform, die der Mégane E-Tech Electric gerade als erster benutzt. Außer dem Verbrennungsmotor, soll auch das Wörtchen Kompaktvan bald nicht mehr zum Scénic gehören, denn die Franzosen meinen, dass etwas Progressiveres her muss. Zusätzlich soll sich der Scénic durch mehr Reichweite und mehr Platz vom Megane E-Tech Electric abheben. Trotzdem soll er zunächst nur als 5-Sitzer auf den Markt kommen, aber es gibt schon Gerüchte um einen möglichen zukünftigen Grand-Scénic mit 7-Sitzen. Das Design hingegen wird sich wohl dem des Megane E-Tech Electric anpassen, also inklusive Crossover-Look und Detailänderungen.
Dank der CMF-EV-Plattform werden Batterievarianten von 40-Kilowattstunden und 60-Kilowattstunden möglich. Die 40-Kilowattstunden sollten um die 320 km erlauben und die 60-Kilowattstunden-Variante dann sogar mehr als das. Bezüglich der Ladegeschwindigkeit können wir davon ausgehen, dass in 30 Minuten von 15 auf 80 Prozent geladen werden kann. Renault möchte übrigens ab 2030 reinelektrisch sein, und ist ja auch dank der Renault Zoe schon seit knapp 10 Jahren Vorreiter in Sachen Elektromobilität.
Polestar 4
Bei Polestar gibt es ja derzeit sowohl den Polestar 1, als auch den Polestar 2 und auch der Polestar 3 soll noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Ebenso ist ein Polestar 5 schon bestätigt und wer jetzt aufgepasst hat, merkt – da fehlt die 4 – und genau von diesem Polestar 4 gibt es jetzt aktuelle Bilder, denn der wird gerade in Spanien getestet. Polestar gehört bekanntlich zu Volvo und daher soll der Polestar 4 eine Fusion aus Volvo XC40 und Polestar 2 sein. Er soll ein SUV-Coupé werden, womit er sich zum Beispiel zum Porsche Macan Elektro gesellt und man erkennt schon einen ziemlich langen Radstand und auch eine große Spurbreite!
Audi e-tron quattro
Auch bei Audi gibt es noch ein paar kurze News, denn auch vom Audi e-tron quattro Facelift gibt es ein paar neue Erlkönig-Bilder! Die Tarnfolie ist vor allem an der Front und am Heck im Weg, wo es ja zu Änderungen kommen soll, aber es scheint, als würde es keinen angedeuteten Kühlergrill mehr geben, sondern dass die Front sehr glatt wird. Das Facelift soll 2023 kommen und dann voraussichtlich 2026 mit dem Q8 e-tron einen Nachfolger bekommen.