Stat E-Stics #43

Stat-E-Stics-43

Tesla Supercharger für alle, MINI Countryman SE, Audi e-tron Second Life Speicher

Tesla Supercharger für alle

Angekündigt war es bereits, dass Tesla seine Supercharger-Standorte zukünftig auch für Fremdmarken öffnen möchte. Nun beginnt eine Art Testphase, bei der vorerst 10 Standorte, allesamt in den Niederlanden, freigeschaltet worden sind und somit auch von anderen Fahrzeugen genutzt werden können. Da die Supercharger über kein Display sowie über keinen RFID-Scanner für Ladekarten verfügen, womit üblicherweise der Ladevorgang gestartet wird, stellte sich die letzten Wochen die Frage, wie denn der Ladevorgang mit Nicht-Tesla-Autos gestartet werden soll. Spekulationen gab es einige, unter anderem, dass vielleicht nur Fahrzeuge, die permanent online sein können, auch die Supercharger nutzen können und die Identifizierung am Supercharger wie auch bei den Tesla-Autos direkt ohne Starten via Ladekarte oder App funktionieren könnte. Tesla möchte mit der Öffnung der Standorte jedoch bewusst die Fahrer aller Elektroautos ansprechen und außerdem mit diesem Schritt mehr und mehr Leute für den Umstieg auf Elektroautos begeistern. Die dabei entwickelte Lösung für das Starten des Ladevorgangs wird nun wie folgt aussehen:
Zunächst muss die Tesla-App heruntergeladen und ein Account angelegt sowie Zahlungsdaten hinterlegt werden. Im Anschluss kann auch schon ein Supercharger-Standort und der Ladepunkt ausgewählt werden, sowie dass es sich um ein Nicht-Tesla-Fahrzeug handelt. Soll das Laden beendet werden, geschieht dies ebenfalls wieder über die Tesla-App.
Tesla möchte mit diesem ersten Öffnungsschritt Daten sammeln, wie gut das Laden mit Fremdmarken in der Praxis wirklich funktioniert und wie stark die Stationen nun ausgelastet sein werden. Auf Basis dessen wird die Öffnung weiterer Standorte beschlossen sowie die Software dahinter weiterentwickelt. Mittels Software soll der Auslastungsgrad überwacht werden und somit sichergestellt werden, dass Tesla-eigene Fahrzeuge jedenfalls ihr Auto aufladen können. Die von Tesla-Fahrern befürchteten Nachteile für sie selbst, dass sie nun öfter auf freie Stalls warten müssten und nicht sofort laden könnten, die sollten somit vermieden werden können.

MINI Countryman SE

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Mini Countryman SE (Quelle: Mini)

MINI hat den Cooper bereits in einer Elektroversion auf dem Markt. Technisch wurde da auf den Akku und den Antrieb des BMW i3 mit dem 94-Ah-Akku zurückgegriffen, was für den Stadtverkehr zwar meist ausreichen sollte, allerdings möchte man ja mit dem MINI vielleicht auch mal einen Ausflug raus aufs Land machen und da könnte die Reichweite des Cooper SE dann etwas zu gering werden. Nun soll jedoch schon das nächste Modell, nämlich der Countryman, als Elektroversion auf den Markt kommen. Teilelektrifiziert gibt es ihn bereits, nun kommt die zeitgemäße Vollelektrisierung des hochgestellten MINI. Da der Countryman auf derselben Produktionslinie wie der BMW X1 gebaut wird, könnten sich hier auch erste Andeutungen auf eine Elektroversion des X1, also einen BMW iX1, ergeben. MINI soll jedenfalls bis zum Jahr 2030 zur reinen Elektromarke werden und schon 2025 soll die britische BMW-Tochter den letzten neu entwickelten Verbrenner auf den Markt bringen. Antriebstechnisch werden wohl sowohl der BMW iX1 als auch der MINI Countryman SE einen komplett neuen Antriebsstrang nutzen, da eben der aktuelle MINI Cooper SE einen zu kleinen Akku verwendet. Was die Außenabmessungen angeht, wird der neue Countryman SE wohl deutlich größer als sein Vorgänger sein, eine Streckung um nicht weniger als 20 cm ist geplant. Das soll sowohl den Passagieren auf der Rückbank zugutekommen, was die Beinfreiheit angeht, aber auch das Kofferraumvolumen soll dadurch anwachsen. Wenn nun auch die verwendete Technik, also die Akkukapazität und natürlich auch die Ladeleistung besser als im Cooper SE ist, dann könnten der Countryman SE und auch der BMW iX1 interessante Elektromodelle werden.

Audi e-tron Second Life Speicher

Was soll mit den Akkus aus Elektroautos passieren, wenn ihre Kapazität abnimmt und zu gering für die weitere Verwendung im Auto wird? - Eine Frage, die vielfach gestellt wird. Theoretische Konzepte gibt es schon länger, so sollen die Akkus dann ein Second Life erhalten und als Energiespeicher bei Windkraft- und Solaranlagen dienen, um Strom auch bei Windstille bzw. ohne Sonnenschein abgeben zu können. Die Konzepte haben klangen recht vielversprechend, allerdings konnte sich noch keiner wirklich vorstellen, wie das in der Praxis tatsächlich funktionieren sollte.
Nun legt mit Audi ein erster Autohersteller los und setzt diese Pläne in die Praxis um. Konkret sollen Akkus aus dem e-tron quattro genutzt werden, um in Afrika ganze Dörfer mit Strom zu versorgen. Dafür hat der Automobilkonzern aus Ingolstadt eine neue Kooperation mit dem Sozialunternehmen Africa GreenTec gestartet, um mit Elektroauto-Akkus afrikanische Dörfer nachts mit sauberem und nachhaltigem Strom zu versorgen. Natürlich sind momentan die Stückzahlen der verwendbaren Akkus noch eher überschaubar, doch Prognosen zeigen, dass voraussichtlich alleine die drei größten deutschen Automobilhersteller in diesem Jahr mehr als eine Million Elektroautos produzieren werden, die Tendenz ist hier stark steigend. Das bedeutet, dass hier eine Vielzahl neuer Möglichkeiten entsteht, sobald diese Akkus im Auto nicht mehr alle geforderten Kriterien für den Mobilitätsbereich erfüllen. Forschende gehen derzeit von über 20 Jahren Lebenszeit für diese Akkus aus, bevor das Thema Recycling relevant wird.
GreenTec sieht in dem Gesamtprojekt neben dem Vorteil, die Umweltbilanz der Lithium-Ionen-Akkus stark zu verbessern, auch weitere positive Folgeeffekte. Die nachhaltige Zurverfügungstellung von elektrischer Energie trage nämlich auch zu einer sich immer weiter entwickelnden Wachstumsspirale bei. Die Partnerschaft mit Audi soll nun weiter ausgebaut werden und schon bald sollen mindestens 50 Dörfer im Sahara-Bereich mit Akkus aus Audi-Elektroautos versorgt werden.
GreenTec hat in diesen afrikanischen Dörfern eigens entwickelte “Solartainer” im Einsatz, welche tagsüber die Stromversorgung garantieren. Nachts wird seit dem Beginn auf Dieselgeneratoren verzichtet und eben auf jene Lithium-Ionen-Akkus gesetzt.
Das Grundprinzip ist simpel und lässt sich somit ohne allzu viel Aufwand in die Praxis umsetzen. Wir können hierzu nur sagen, dass wir das sehr begrüßenswert finden, wie sehr sich Audi für die E‑Mobilität einsetzt und das Thema gesamtheitlich betrachtet, also wie es insbesondere mit den Akkus nach dem ersten Leben im Auto weitergeht. Wir bleiben dran und sind schon jetzt gespannt, welche Pläne Audi uns präsentieren wird, wenn das Recycling der Akkus wirklich relevant wird.


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