Elektroauto-News #85

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Preiserhöhung FSD Tesla, Autonomes Fahren, NIO-News, Twike 5, Tesla Model Y Hinterrad bestellbar, Evetta, Acura Ankündigung, Mini Aceman auf der Gamescom

Preiserhöhung Tesla Full Self Driving

Tesla erhöht wieder einmal die Preise, diesmal trifft es die Zusatzausstattung FSD, also das Full Self Driving, in den USA. Hier kostete das Feature bislang 12.000 US-Dollar extra, ab 5. September steigt der Preis um 25 % auf 15.000 US-Dollar an. Doch ist es das wirklich wert, was kann Teslas FSD eigentlich und wo stehen andere Hersteller wie Mercedes, BMW oder VW gerade, wenn es um das Thema autonomes Fahren geht?

Autonomes Fahren

Zunächst eine kurze Erklärung zu den 5 Automatisierungsgraden hin zum vollautonomen Fahren:

Stufe 1 ist in Wahrheit nur assistiertes Fahren, bei welchem der Fahrer permanent aufmerksam sein muss und im Falle eines Unfalls zur Haftung herangezogen werden kann. Zu solchen Assistenzsystemen gehören beispielsweise der Abstandstempomat oder auch ein automatischer Spurhalteassistent.

Bei Stufe 2 kann das Auto zumindest zeitweilig Aufgaben wie Beschleunigen, Bremsen oder Lenken selbst ausführen. Im Falle eines Unfalls haftet aber dennoch weiterhin der Fahrer, da er weiterhin aufmerksam sein muss.

Bei Stufe 3 darf sich der Fahrer bereits vorübergehend vom Fahren abwenden, das Auto fährt in vorgegebenen Anwendungsfällen bereits von selbst, meist in vergleichsweise simplen Situationen wie auf der Autobahn. Allerdings muss der Fahrer immer in der Lage sein, kurzfristig das Steuer wieder zu übernehmen.

Stufe 4 bedeutet schon vollautomatisiertes Fahren, wobei der Fahrer die Fahrzeugführung vollständig abgibt und beispielsweise auch sein Handy benutzen darf oder auch schlafen kann. In kritischen Situationen ist das Auto in der Lage, selbst rechtzeitig die Situation zu sichern.

Und Stufe 5 ist dann das autonome Fahren, wo wirklich nur noch Passagiere ohne Fahraufgabe im Auto sind und die Technik des Autos alle Verkehrssituationen selbst beherrscht. Hier könnte auch gar kein Lenkrad mehr in Auto zu finden sein.

Wo steht die Technik heute?

Beginnen wir bei Tesla:
Da wurde eben in den USA die Beta-Version 10.69 der Software freigegeben. Die bringt Verbesserungen hinsichtlich des Linksabbiegens auf großen mehrspurigen Straßen, eine sehr schwierige Disziplin für die KI.
Nun ist natürlich das Linksabbiegen nicht die einzige Disziplin eines selbstfahrenden Autos, denn es müssen zum Beispiel auch Ausweichmanöver oder auch Falschparker richtig identifiziert werden und die korrekte Aktion gesetzt werden.
Das macht Tesla bereits ziemlich gut, wie auch in zahlreichen Videos von US-Beta-Testern zu sehen ist.
Aber ist das wirklich schon Level 5, was Tesla hier anbietet?
Klare Antwort: Nein, noch lange nicht, denn völlig fehlerfrei ist Teslas FSD noch nicht, und damit ist noch nicht in jeder erdenklichen Situation völliger Verlass gegeben. Tesla schafft aktuell viele, darunter auch komplexe Fahrsituationen, wobei aber auch in den USA noch permanent der Lenker die Kontrolle übernehmen können muss.
Theoretisch würde dies zumindest Stufe 3 entsprechen, allerdings gibt es noch rechtliche Unklarheiten, was im Falle eines Unfalls passiert und wer die Schuld trägt, wenn der Autopilot aktiv war und der Fahrer sich vom Fahrgeschehen abgewendet hat.
Aus diesem Grund ist Teslas FSD in den USA aktuell sogar noch als Stufe 2 einzustufen - überraschend, nicht wahr?
Hier in Europa sind viele Funktionen des FSD leider nicht freigeschaltet, dennoch haben auch wir in Europa natürlich den Autopiloten, welcher im Endeffekt aber nur ein Zusammenspiel aus Lenkassistenten und Abstandstempomaten darstellt. Mittels Blinkerbestätigung können auch Fahrstreifenwechsel durchgeführt werden, allerdings wie schon gesagt, mit Blinkerbestätigung, also auch da muss der Fahrer immer alles im Blick haben. Somit ist der Autopilot von Tesla auch in Europa als Stufe 2 einzuordnen, nach unserem Ermessen dürfte es sich noch um Stufe 1 handeln.

Autonomes Fahren bei Mercedes

Werfen wir ein Blick auf Mercedes – da wird für den neuen EQS davon gesprochen, dass die Luxuslimousine auf Stufe 3 automatisiert fahren kann, bedeutet also, dass sich der Fahrer hier bereits vorübergehend von der Fahraufgabe abwenden darf, aber dennoch jederzeit eingreifen können muss.
Und tatsächlich, der Drive Pilot im EQS übernimmt alle wichtigen Funktionen in Stausituationen, denn die Funktion geht nur bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Aber hier kann man dann wirklich die Hände dauerhaft vom Lenkrad nehmen und beispielsweise am Handy eine E-Mail schreiben – legal soll das Ganze auch noch sein, allerdings geben wir keine Garantie, dass es im Falle einer Anhaltung durch die Polizei nicht zu etwas komplizierteren Erklärungsversuchen kommen könnte.
Mercedes übernimmt sogar die Haftung im Falle eines Unfalls unter Verwendung des Systems, das ist schon eine fabelhafte Sache.

Und gerade für die Situationen, wo das Selbst-Fahren wohl am meisten nervt, nämlich im Berufsverkehr auf der Stadtautobahn, genau dafür ist der Drive Pilot perfekt geeignet.
Allerdings hat das System auch noch Verbesserungen nötig, weswegen auch Mercedes noch ein Stück weit von Stufe 4 oder gar 5 entfernt ist. So funktioniert der Drive Pilot nur auf der Autobahn, kann nicht bei Regen oder nachts verwendet werden und Baustellen oder Tunnel mit mehr als 50 m Länge sind dem System auch noch zu heikel.

Jetzt mag sich manch einer fragen, was denn so schwer daran ist, Fahrspuren, Ampeln und Verkehrszeichen zu erkennen. So leicht ist es tatsächlich nicht, das Mercedes-System prüft zum Beispiel ständig 400 Fahrmöglichkeiten, das entspricht in etwa 5 Gigabyte an Daten pro Minute. Das ist in etwa so viel wie 15 Laptops gleichzeitig an Rechenleistung erzielen. In Zukunft sollen vollautonome Fahrzeuge 10 Sekunden vorausschauen und alle möglichen Szenarien durchrechnen können, da wird wohl noch etwas mehr Rechenleistung benötigt werden.
Es ist also gar nicht so leicht, ein Auto vollautonom fahren zu lassen.
Das ist natürlich im Luftverkehr durch den dreidimensionalen Raum, dem Platz und dem Nichtvorhandensein von Verkehrszeichen etwas leichter. Auch auf der Schiene ist das autonome Fahren um ein vielfaches leichter.
Im Straßenverkehr mit allen Gegebenheiten und möglichen Szenarien ist eine enorme Rechenleistung gefragt, um eben alle Eventualitäten berechnen zu können.

Autonomes Fahren bei VW und BYD

Bei VW ist derzeit die Softwareversion 3.0 verfügbar, die neben dem mittlerweile üblichen Lenkassistenten und Abstandstempomaten auch automatische Fahrstreifenwechsel wie bei Tesla gestattet, genau wie beim amerikanischen Hersteller muss der Fahrer dies auch im ID.3 und Co. Durch den Blinker bestätigen. Damit ist VW bereits sehr nahe an Tesla dran, jedenfalls bei den Funktionen, die wir hier in Europa genießen dürfen.
BYD ist da schon sehr motiviert und spricht davon, Autos zu Superhandys auf Rädern zu machen, wobei es bis 2035 soweit sein soll, dass das autonome Fahren einen dominanten Platz im Straßenverkehr eingenommen haben wird.
Aktuell soll laut BYD eine Kooperation mit Baidu schon dazu in der Lage sein, dass BYD-Autos die Stufe 4 des autonomen Fahrens erreichen können, also das vollautomatisierte Fahren.
Das lässt sich so einfach leider nicht überprüfen, aber wenn man sieht, welche Schwierigkeiten andere Herstellern noch haben, dann lässt uns das ein wenig zweifeln, vor allem, wenn man sich die Komplexität des chinesischen Verkehrs aus Sicht eines Europäers ansieht. Da wirkt es, als würde jeder fahren, wie er will; dieses Wirrwarr müsste ein Computer verarbeiten.
Wenn die Software dazu erst einmal geschrieben ist, kommt es am Ende nur auf die Rechenleistung an – dann wären auch Fahrmanöver drin, die Hunderte Menschen gemeinsam im Straßenverkehr nicht koordinieren könnten.

Der Einblick zeigt anhand des Mercedes EQS sehr gut, was grundsätzlich bereits möglich ist, aber auch, wohin die Reise gehen soll, denn eines ist sicher: Software, das kann Tesla hervorragend und da ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis wir die ersten Teslas sehen werden, die zuverlässig und auch völlig legal auf Level 4 oder gar 5 auf den Straßen unterwegs sein werden. Aber auch Mercedes ist ein Big Player beim autonomen Fahren und könnte vielleicht schon vor Tesla Level 4 erreichen.

NIO-News

Der NIO ET7 kommt nach Europa: Oftmals ist es angekündigt worden, dass er noch 2022 nach Europa kommen soll, doch sind wir ehrlich, so richtig daran geglaubt hat wohl keiner von uns, oder?
Doch jetzt wird es ernst, denn es sieht doch sehr gut aus: Die ersten ET7 sind auf dem Schiff Richtung Europa unterwegs! Nicht schlecht NIO! Deutschland zählt zu den ersten Märkten für den Europa-Marktstart, doch ein ganz genaues Datum gibt es leider noch nicht. Allerdings wird bei einer Bestellung garantiert, dass man das Auto noch in diesem Jahr erhält.

Und wir bleiben auch gleich bei NIO – der Hersteller will ja auch auf das Tauschen von Akkus setzen, sodass Nutzer nicht mehr den Akku aufladen müssen, sondern gleich einen vollgeladenen Akku in einer Akkuwechselstation bekommen. Jetzt testet NIO auch bidirektionale Akkuwechselstationen, also Stationen, die Strom auch ins Netz zurückspeisen können. Die NIO-Stationen können dann als virtuelle Kleinkraftwerke arbeiten und dem öffentlichen Stromnetz zu einem sichereren und stabileren Betrieb verhelfen. In einem Test sollen bereits 8 MWh innerhalb von 5 Tagen aus 15 solcher Stationen ins Netz eingespeist worden sein. Nicht herauszufinden war allerdings, inwieweit solche Prozesse die ständige Verfügbarkeit vollgeladener Akkus beeinträchtigen könnten.

Twike 5

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Twike 5

Das Twike 5, dessen Form ja durchaus eigenwillig ist, soll nun echtes V2G (Vehicle to Grid: Einspeisung der Akkuenergie zurück ins Netz) und V2H (Vehicle to Home: Einspeisung von Akkuenergie zurück ins Haus) beherrschen. Mittels einer CEE-Steckdose bis zu 11 kW und mittels einer Schukodose bis zu 3,5 kW.
Auch VW will im Laufe des Jahres 2022 noch allen neuen Elektroautos mit der Funktion ausstatten, dass Strom sowohl geladen als auch wieder abgegeben werden kann.

Tesla Model Y und Lieferzeiten

Tesla Model Y Hinterradantrieb in Deutschland und Österreich bestellbar:

Letzte Woche haben wir es bereits angekündigt, nun steht es fest: Das Tesla Model Y ist seit heute auch in einer Hinterradvariante in Deutschland, Österreich und der Schweiz bestellbar. Die Version hat 430 km WLTP-Reichweite, wobei noch nicht bekannt ist, wie groß denn der Akku nun wirklich ist. Jedenfalls kostet das Model Y Hinterradantrieb in Deutschland 57.470 € vor Förderung und ist damit um 3.000 € günstiger als die Version Maximale Reichweite. In Österreich ist der Hinterradantrieb um 3.800 € günstiger und in der Schweiz liegt die Ersparnis bei satten 10.000 CHF.
Und das Beste: Wer jetzt bestellt, soll die ersten Einsteiger-Model-Y sogar noch vor Jahresende erhalten.

Kürzere Lieferzeiten bei Tesla:

Tesla verkürzt seine Lieferzeiten um satte 4 Wochen, vorerst aber nur in China. Allerdings scheint das mit dem Umbau des Shanghai-Werks zu tun zu haben, wo Prozesse optimiert wurden. Da vor allem das Model 3 noch aus Shanghai zu uns nach Europa kommt, dürfen vielleicht auch wir hoffen, dass die Lieferzeiten bald besser werden. Mal sehen – bei den monatlichen Lieferzeiten-Updates gibt es die neuesten Infos dazu!

Evetta

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Evetta (Quelle: ecomento.de)

Die Preise für das deutsche Elektrofahrzeug Evetta stehen fest. Ab 19.540 € ist demnach die geschlossene Version erhältlich und ab 33.333 € gibt es die Cabrio-Version. Über die Optik kann man ja durchaus diskutieren, praktisch ist das Fahrzeug in engen Innenstädten aber allemal.
Trotzdem fragen wir uns, wer bereit ist, über 33.000 € für dieses Gefährt auszugeben.

Acura ZDX

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Acura ZDX

Die Honda Marke Acura bringt mit dem Acura ZDX ab 2024 ihr erstes Elektroauto auf den Markt. Das E-SUV wird auf der Ultium-Plattform von Honda aufbauen, wobei ab 2026 noch weitere Elektromodelle der Premium-Marke kommen sollen. Preise gibt es leider noch nicht, nur die Info, dass es offenbar auch eine Performance-Version als ZDX Type S geben soll.

Mini Concept Aceman

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Mini Concept Aceman (Quelle: bimmertoday.de)

Eine neue Studie bzw. neue Aufnahmen gibt es noch zum Schluss: Die Studie Mini Aceman gibt es aktuell bei der Gamescon zu bestaunen. Ein spannendes Konzeptauto, welches sehr schön zeigt, in welche Richtung Minis Designsprache in nächster Zeit gehen könnte.


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