
Neue Tesla Standard-Varianten unterhalb der bisherigen Modelle
Mit den neuen Standardversionen des Model 3 und Model Y reagiert Tesla auf die veränderten Marktbedingungen. Nach dem Auslaufen staatlicher Steueranreize in den USA und dem wachsenden Konkurrenzdruck von günstigeren E-Autos anderer Marken setzt das Unternehmen auf eine klassische Strategie: niedrigere Einstiegspreise durch vereinfachte Ausstattung. Die neuen Modelle positionieren sich unterhalb der bisherigen Basisvarianten, die fortan als „Premium“ bezeichnet werden.
In diesem Artikel erfährst du im Detail, wie sich die Standardmodelle preislich, technisch und optisch unterscheiden – und wann sie auch nach Europa kommen sollen.

Warum bringt Tesla jetzt günstigere Standardmodelle?
Tesla will mit den neuen Standardversionen die Verkaufszahlen ankurbeln und den Markteintritt für neue Käufergruppen erleichtern.
Die Einführung der neuen Standardvarianten des Model 3 (Limousine) und Model Y (Kompakt-SUV) ist ein strategischer Schritt. Nach dem Ende des US-Steuerbonus brauchte Tesla dringend einen neuen Kaufanreiz. Die bisherigen Einstiegsmodelle, die als „Standard Range“ bekannt waren und Heckantrieb mit LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat-Akkus) kombinierten, werden weiterhin gebaut – heißen nun aber „Premium“.
Die neuen „Standard“-Modelle sind also keine völlige Neuentwicklung, sondern eine bewusst vereinfachte und günstigere Variante, die preislich unter der Premium-Version liegt. Ziel ist es, wieder mehr Kunden in den Showroom zu locken, ohne ein komplett neues Fahrzeug zu entwickeln. Das ursprünglich geplante 25.000-Dollar-Modell, das als echter Volks-Tesla gedacht war, wurde dagegen auf Eis gelegt.
Übersicht: Preis und Ersparnis der Tesla-Standardmodelle (USA)
Trotz der anschaulichen Preisunterschiede lässt sich der US-Vergleich nicht 1:1 auf Europa übertragen. Die Tabelle zeigt US-Preise für Standard und Premium, während der europäische Markt mit anderen Einstiegspunkten arbeitet. In Deutschland bilden das Model 3 mit kleinem LFP-Akku und Hinterradantrieb für 39.900 Euro sowie das Model Y mit LFP-Akku und Hinterradantrieb für 42.590 Euro den preislichen Einstieg. Wenn nun zum Beispiel neue Standard-Versionen des Model Y in Europa tatsächlich um 39.900 Euro starten sollten, läge der Abstand zum bestehenden Model Y Heckantrieb bei nur rund 2.600 Euro – trotz viel einfacherer Technik und Ausstattung. Dieser geringe Preisunterschied dürfte vielen Käufern zu wenig sein; sinnvoll wäre eine deutlichere Unterbietung der heutigen Einstiegsvarianten.
Welche technischen Unterschiede gibt es zwischen den alten und neuen Tesla Modellen?
Die Standardmodelle bieten weniger Reichweite, geringere Ladeleistung und einfachere Stoßdämpfer, bleiben aber voll alltagstauglich.
Tesla hat bei den neuen Standardversionen an mehreren Stellen abgespeckt, um den Preis zu senken. Am auffälligsten sind die Unterschiede bei der Reichweite und bei der Leistung. Während das Model 3 Premium auf rund 363 Meilen (584 Kilometer) nach dem US-EPA-Standard kommt, sind es beim Standardmodell 321 Meilen, also etwa 517 Kilometer. Beim Model Y liegt die Differenz ähnlich: 357 Meilen (574 Kilometer) beim Premium, 321 Meilen (517 Kilometer) beim Standard.
Auch die Batterie ist kleiner – rund 69 Kilowattstunden nutzbare Kapazität statt der größeren Speicher der Premiumvarianten. Die Beschleunigung liegt etwas über sieben Sekunden, die Ladeleistung fällt geringer aus. Tesla äußert sich nicht zu den exakten Ladeleistungen, bestätigt aber, dass die Werte etwas niedriger liegen als bei den Premiumversionen. Statt adaptiver Dämpfer kommen einfache, passive Systeme zum Einsatz.
Welche Abstriche gibt es bei Ausstattung und Komfort der neuen Tesla Modelle?
Die Standardmodelle verzichten auf einige Komfortdetails und nutzen schlichtere Materialien, bleiben aber klar als Tesla erkennbar.
Äußerlich wirken die neuen Standardmodelle erstaunlich vertraut, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich klare Vereinfachungen. Die Farbauswahl ist auf drei Lackierungen beschränkt: „Stealth Grey“ ohne Aufpreis, „Pearl White Multi-Coat“ für 1.000 Dollar und „Diamond Black“ für 1.500 Dollar. Auch bei den Rädern wurde gespart – 18-Zoll-Felgen sind Serie, während die Premium-Modelle auf 19-Zöllern rollen.
Im Innenraum zeigen sich die größten Unterschiede beim Model Y. Hier ersetzt Tesla das bisher serienmäßige Glasdach durch ein einfaches, geschlossenes Dach und nutzt statt Kunstleder nun Stoffbezüge. Außerdem entfällt die Ambientebeleuchtung, und das Soundsystem verfügt über weniger Lautsprecher. Auch der mit dem Facelift eingeführte Bildschirm für die Fondpassagiere wurde aus Kostengründen gestrichen. Beim Model 3 fällt die Reduktion etwas milder aus: Das Glasdach bleibt erhalten, der Innenraum ist jedoch ausschließlich in Schwarz verfügbar, und auch hier wurde das hintere Display entfernt. Beide Modelle verzichten auf einige Komfortdetails, behalten aber den typischen Tesla-Stil mit zentralem Touchscreen, klaren Linien und reduzierter Bedienung.
Übersicht: Ausstattungseinschränkungen der Standardmodelle
Tesla Model Y Standard Cockpitansicht

Welche Assistenzsysteme sind in den neuen Tesla Modellen enthalten?
Nur der einfache Tempomat ist serienmäßig – wer mehr will, muss das FSD-Paket hinzubuchen.
Die neuen Standardversionen kommen ab Werk mit stark reduziertem Funktionsumfang bei den Fahrassistenzsystemen. Während beim Premium-Modell der Spurhalteassistent und andere erweiterte Systeme enthalten sind, ist beim Standardmodell lediglich ein klassischer Tempomat vorhanden. Wie bei anderen Tesla-Modellen ist das erweiterte FSD-Paket optional und kostet in den USA 8.000 Dollar, also rund 6.800 Euro. Wer automatisches Lenken, Spurwechsel oder Einparkhilfen nutzen möchte, muss dieses Zusatzpaket hinzubuchen.
Wann kommen die neuen Tesla Standardmodelle nach Europa?
Das Model Y Standard wird schon bald in Grünheide gebaut – beim Model 3 ist der Zeitplan noch offen.
Der Start in Europa steht unmittelbar bevor. Tesla-Deutschlandchef André Thierig bestätigte, dass das Model Y Standard in wenigen Wochen in Grünheide produziert und ausgeliefert werden soll. Damit würde die günstigste Version des beliebten SUVs bald auch für europäische Käufer verfügbar sein.
Beim Preis orientiert sich Tesla offenbar an der US-Struktur: Beobachter erwarten rund 39.990 Euro Einstiegspreis für das Model Y Standard, etwas weniger für das Model 3.
Das Model 3 Standard könnte ebenfalls folgen, allerdings würde es – wie alle europäischen Model 3 – aus der Gigafactory in Shanghai importiert.
Fazit: Vereinfachung als cleverer Schachzug?
Mit den Standardvarianten der Modelle 3 und Y setzt Tesla auf eine durchdachte Marktstrategie. Der Fokus liegt klar auf Volumen, nicht auf Luxus. In Deutschland könnte der Preisunterschied zwischen den neuen Standardmodellen und den bisherigen Einstiegsvarianten allerdings zu gering ausfallen, um wirklich viele Käufer zu überzeugen. Aktuell startet das Model 3 mit LFP-Akku und Hinterradantrieb bei 39.900 Euro, das Model Y mit derselben Akkuchemie und Antriebskonfiguration bei 42.590 Euro. Sollte die neue Standard-Version des Model Y tatsächlich ebenfalls bei etwa 39.900 Euro beginnen, würde es nur rund 2.600 Euro unter der nächsthöheren Heckantriebsvariante liegen – trotz spürbar einfacherer Technik, geringerer Reichweite und abgespeckter Ausstattung. Ein so kleiner Abstand bietet kaum einen echten Anreiz, auf Komfort und Leistung zu verzichten. Um den gewünschten Markteffekt zu erzielen, müsste Tesla unserer Meinung nach die Standardmodelle daher merklich günstiger positionieren.
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Simona Marino
Verkaufsleiterin
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