CO₂-Preisschock ab 2027: Spritpreise steigen – Strompreise ungewiss

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Die EU will CO₂-Emissionen reduzieren

Ab 2027 ersetzt das EU-Emissionshandelssystem ETS2 das deutsche Brennstoffemissionshandelsgesetz. Das Ziel: fossile Brennstoffe verteuern, CO₂ reduzieren. Heise online analysiert die absehbaren Preisentwicklungen und zeigt: Die Preisspirale an der Tankstelle dreht sich sicher weiter – beim Strom für Elektroautos hingegen bleibt vieles offen. Wir sehen und heute eine Analyse von heise online etwas genauer an.

Was steckt hinter dem CO₂-Handelssystem EU ETS2?

Zertifikatehandel wird Fixpreis ersetzen – und das wird vor allem für Verbrennerfahrer teuer.

Heise online erklärt: Ab dem 1. Januar 2027 gilt in ganz Europa das neue CO₂-Handelssystem ETS2. Es ersetzt das bisherige deutsche BEHG, das aktuell einen fixen CO₂-Preis von 55 Euro pro Tonne vorsieht. Im neuen System wird die Zahl der Emissionszertifikate jährlich um rund 5,1 % verknappt. Je weniger CO₂ erlaubt ist, desto teurer wird’s – denn jedes Unternehmen muss für jede ausgestoßene Tonne CO₂ ein Zertifikat kaufen.
Aber: Der Preis ist nicht festgelegt, sondern ergibt sich am Markt. Und der reagiert bekanntlich empfindlich auf Knappheit. Laut heise wird daher ein massiver Preisanstieg für fossile Brennstoffe wie Benzin und Diesel erwartet – auch wenn niemand genau sagen kann, wie schnell das passiert.

Wie stark steigen die Spritpreise wirklich?

Von 48 bis 350 Euro pro Tonne CO₂ ist alles drin.

Laut heise zeigen wissenschaftliche Modelle einen extrem breiten Korridor für den CO₂-Preis im Jahr 2030: Von nur 48 Euro pro Tonne bis zu schmerzhaften 350 Euro. Diese Bandbreite basiert auf verschiedenen Annahmen über politische Maßnahmen, Klimaziele und Wirtschaftsentwicklung. Entscheidend: Je weniger zusätzliche Maßnahmen zur CO₂-Vermeidung kommen, desto höher fällt der Zertifikatepreis aus.

CO₂-Preisschätzungen im Jahr 2030

Preisniveau 2030 (€/tCO₂) Quelle Annahme / Modell
48 – 80 EU-Kommission (2021) Effektive Klimaschutzmaßnahmen werden angenommen
126 PIK (2023) Reformszenario mit "Fit for 55"-Maßnahmen
180 Cambridge Econometrics (2021) E3ME-Modell auf Basis von 2015-Preisen
175 – 350 Abrell u.a. (2022) CO₂-Preis als einzige Klimaschutzmaßnahme
200 – 300 MCC (2023) Keine flankierenden Maßnahmen bei Gebäuden und Verkehr
297 IfW Kiel (2023) General Equilibrium Modell DART

Wie wirken sich diese Preise an der Tankstelle aus?

Rechne mit 50 Cent oder mehr – pro Liter.

Heise zitiert eine aktuelle Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) Köln. Demnach läge der durchschnittliche CO₂-Preis bis 2035 bei 160 €/t. Für das Jahr 2027 rechnen die Forscher mit 120 €/t, was 32,1 Cent CO₂-Kosten pro Liter Diesel und 28,8 Cent für Superbenzin bedeutet. 2035 wären es dann 54,8 Cent (Diesel) und 49,2 Cent (Super). Und das alles zusätzlich zum eigentlichen Spritpreis.
Im Hinergrund sprechen Fachleute laut heise übrigens sogar von realistischeren Preisen zwischen 70 und 100 Euro pro Tonne für 2027. Sicher ist: Wer heute einen Verbrenner fährt, zahlt morgen mehr.

Wird Strom fürs E-Auto durch ETS2 billiger?

Vielleicht – aber sicher ist es nicht.

Anders als beim Sprit gibt’s beim Strom für E-Autos keine automatische Entlastung. Zwar heißt es im Koalitionsvertrag: „Die CO₂-Einnahmen geben wir an die Bürgerinnen und Bürger zurück.“ Aber wie genau das aussieht, bleibt offen. Eine ursprünglich geplante Senkung der Stromsteuer um 5 Cent pro kWh wurde bisher jedenfalls nicht umgesetzt – es fehlt schlicht das Geld.
Heise zeigt: Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis liegt 2025 laut BDEW bei 39,69 Cent/kWh – nur leicht unter dem Rekordwert von 47,01 Cent (2023). Eine staatliche Garantie auf günstigen Fahrstrom gibt es nicht. E-Auto-Fahrer können sich nicht auf sinkende Strompreise verlassen – die politische Lage bleibt ebenso ungewiss wie beim Tanken.

Wie haben sich die Strompreise entwickelt?

Von 29 auf fast 40 Cent – trotz politischer Versprechen.

Hier liefert heise die passenden Zahlen: Während der Strompreis 2015 noch bei 29,62 ct/kWh lag, kletterte er bis 2023 auf 47,01 ct/kWh. Auch 2025 ist mit 39,69 Cent noch keine echte Entlastung in Sicht. Besonders auffällig: Der Anteil von „Beschaffung & Vertrieb“ hat sich von 8,26 Cent (2015) auf über 16 Cent (2025) verdoppelt.

Strompreise Deutschland für Haushalte von 2015 bis 2025

Jahr Gesamtpreis (ct/kWh) Beschaffung & Vertrieb Netzentgelte Steuern & Abgaben
202539,6916,0410,9512,71
202347,0125,089,3512,59
202132,848,577,7316,53

Wer bekommt das CO₂-Geld eigentlich?

25 % gehen in einen EU-Topf – der Rest bleibt national.

ETS2 ist kein Steuermodell, sondern ein Umverteilungsmechanismus. Ein Viertel der Einnahmen fließt in den Klimasozialfonds der EU, mit dem auch Bürger in anderen Eu-Ländern unterstützt werden können. Die restlichen 75 % verbleiben bei den jeweiligen Mitgliedsstaaten – also z. B. Deutschland.
Laut heise steht im Koalitionsvertrag etwas von Kaufanreizen für E-Autos und Förderprogrammen für Haushalte mit mittlerem oder kleinem Einkommen. Konkrete Maßnahmen? Noch Fehlanzeige. Die Expertin Katja Schumacher vom Öko-Institut plädiert zum Beispiel für „Social Leasing“ und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs statt pauschaler E-Auto-Prämien.

Gibt es Schutzmechanismen gegen Preisschocks?

Ja – aber sie greifen nur bei extremen Ausschlägen.

ETS2 enthält eine sogenannte Marktstabilitätsreserve. Beispiel: Für den Zeitraum 2027–2030 sind vier Milliarden Zertifikate vorgesehen. Wenn die Preise durch die Decke gehen, könnten 600 Millionen zusätzliche Zertifikate freigegeben werden. Aber: Die Hürden dafür sind hoch – es müsste z. B. zu einer kurzfristigen Preisvervielfachung kommen.
Heise merkt an, dass es hinter den Kulissen bereits erste politische Diskussionen gibt, wie man ETS2 entschärfen könnte. Deutschland gehört laut heise zu den Ländern, die entsprechende Vorschläge („Non-paper“) in Brüssel eingebracht haben.

Fazit: Die Richtung stimmt, aber es muss noch nachgeschärft werden.

ETS2 bringt ab 2027 ein neues CO₂-Kostenregime – mit steigenden Preisen für fossile Brennstoffe. Der Strompreis bleibt politisch unberechenbar. Wer langfristig plant, sollte beide Entwicklungen im Blick haben. Auf die Politik kommen jedenfalls wichtige Entscheidungen zu, die einen großen Enfluss auf die weitere Entwicklung der Treibstoff- und Stormpreise haben werden.

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