Megawatt-Laden: Schaden 1000 kW deinem Akku?

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Ist Megawatt-Laden schlecht für den Akku?

Megawatt-Laden klingt spektakulär, bringt aber mehr Probleme als Vorteile.

Vielleicht hast du’s auch schon mal gehört: Laden mit 1000 kW – also einem Megawatt – soll das neue Nonplusultra für Elektroautos werden. „Voll in 5 Minuten“ klingt nach einer Revolution. Hersteller wie BYD experimentieren damit bereits, und auch große Anbieter wie Ionity rüsten auf. Aber: Was sich spektakulär anhört, ist für normale Fahrer in der Realität kaum relevant – und kann deinem Akku sogar schaden. Warum das so ist, erfährt du in unserem Beitrag.

Warum Megawatt-Laden nur auf dem Papier glänzt

Die meisten Elektroautos auf dem Markt schaffen technisch nicht mal annähernd die hohe Ladeleistung. Und selbst wenn sie es könnten, wäre ein dauerhafter Betrieb mit solchen Peaks extrem belastend für die Batteriechemie. Der Experte Marco Masur vom Energiekonzern EnBW bringt es auf den Punkt: „Es bringt mehr, wenn dein Auto konstant hoch lädt, als wenn es für ein paar Sekunden einen kurzen Peak schafft.“

Noch dazu sind Megawatt-Ladepunkte extrem teuer, aufwendig im Aufbau und für viele Standorte gar nicht realisierbar. Es fehlt schlicht am Netzanschluss – oder er müsste mit großem Aufwand nachgerüstet werden. Die logische Folge: Die Megawatt-Idee bleibt vorerst eine PR-Nummer.

Warum können heutige E-Autos gar nicht mit 1000 kW laden?

Die Fahrzeugtechnik ist noch nicht so weit – und das gilt selbst für Premium-Modelle.

Selbst bei Fahrzeugen der Oberklasse stößt man bei der Ladeleistung an Grenzen. Der Porsche Taycan gilt als Benchmark und schafft rund 270 kW – allerdings im Idealfall und bei perfekten Bedingungen. Hyundai IONIQ 5 und 6, Audi Q6 e-tron oder Tesla Model Y mit LFP-Akku – sie alle zeigen: Die Kunst ist nicht der Peak, sondern das konstante Halten einer hohen Ladeleistung über längere Zeit hinweg.

Aber 1000 kW? Keine Chance. Die Akkus sind noch nicht darauf ausgelegt. Eine solch extreme Ladeleistung erzeugt nicht nur enorme Hitze, sondern führt auch zu starker Zellbelastung. Für normale E-Autos ist das schlicht nicht praktikabel – und ökonomisch erst recht nicht sinnvoll.


Übersicht Elektroautos mit hoher Ladeleistung

Modell Max. Ladeleistung Konstante Leistung (über Minuten)
Porsche Taycan 270 kW ca. 250 kW
Hyundai IONIQ 5/6 220 kW ca. 200 kW
Tesla Model Y (LFP) 170 kW >150 kW

Warum sind 1000 kW Ladepunkte schwer realisierbar?

Solche Ladeleistungen brauchen gewaltige Stromanschlüsse – und verursachen hohe Kosten.

Was bringt dir ein 1000-kW-Lader, wenn weder dein Auto noch die Infrastruktur mithalten kann? Die meisten Ladeparks sind heute auf 150 bis 300 kW ausgelegt. Das reicht für fast alle Modelle – und oft teilen sich zwei Fahrzeuge eine Station. EnBW geht hier mit gutem Beispiel voran: Statt auf Megawatt setzt man dort auf einen ausgewogenen Mix von 300 bis 400 kW. Diese Ladeleistung ist hoch genug für aktuelle und kommende Fahrzeuge – und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll planbar.

Denn für 1000 kW brauchst du nicht nur einen riesigen Netzanschluss, sondern auch teure Absicherungen, Transformatoren – und viel Platz. Alternativ müsste ein Speicherpuffer installiert werden, wie es BYD plant. Doch auch dieser Ansatz ist extrem kostenintensiv und kompliziert im Betrieb.

Die Folge: Nur wenige, ausgewählte Standorte könnten überhaupt Megawatt-Lader installieren – mit riesigem Aufwand und ohne echten Alltagsnutzen für die meisten Nutzer.

Was bringt stattdessen wirklich schnelle Ladezeiten?

Nicht der Peak zählt – sondern die Konstanz über mehrere Minuten.

Der größte Irrtum beim Schnellladen ist die Jagd nach Maximalwerten. Viel wichtiger ist die Ladeleistung, die dein Fahrzeug über längere Zeit halten kann. Ein kurzes Peak von 1000 kW bringt dir nichts, wenn die Ladeleistung nach wenigen Sekunden stark einbricht. Besser ist ein Fahrzeug, das konstant mit 150 bis 250 kW lädt – wie etwa der Taycan oder der IONIQ 6.

Das bedeutet: Auch wenn dein Auto „nur“ 170 kW schafft, kannst du im echten Leben schneller laden als ein anderes Fahrzeug mit einem 250-kW-Spitzenwert, der nur Sekunden dauert. Die Entwicklung muss also dahin gehen, dass Akkus hohe Ladeleistungen möglichst lange halten – ohne thermische oder chemische Probleme.

Fazit: Lohnt sich Megawatt-Laden für dich?

Nein – für heutige E-Autos ist es reine Zukunftsmusik und derzeit nicht sinnvoll.

Natürlich klingt „Megawatt“ imposant. Aber in der Realität ist diese Technik aktuell einfach überdimensioniert. Für dich als E-Auto-Fahrer zählt vor allem ein zuverlässiges, gut geplantes Ladenetz, das dir konstante Ladeleistung bietet – ohne hohe Kosten, ohne übermäßige Akku-Belastung. EnBW, Tesla Supercharger oder Ionity zeigen: Mit 300 bis 400 kW bist du mehr als gut versorgt.

Wenn du ein Fahrzeug willst, das heute schon effizient lädt, dann schau dir den Porsche Taycan, den Audi Q6 e-tron oder den Hyundai IONIQ 6 an. Auch das Tesla Model Y LFP überrascht durch seine stabile Ladeperformance. Aber 1000 kW? Die brauchst du nicht – und dein Akku schon gar nicht.

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