Tesla Model Y 4680er Zellen und Ladekurve, Masterpläne Ladeinfrastruktur DE, AT und CH, NIO 500 kW Schnelllader, Polestar O2, Hyundai IONIQ 5
Tesla Model Y 4680er-Zellen und Ladekurve
Lange nun warten wir auf die neuen 4680er-Zellen von Tesla. Viele warten sogar mit dem Kauf ihres Tesla so lange bis in Grünheide, also der Giga-Factory Berlin, die ersten Model Y mit den neuen Zellen produziert werden. Denn die eigenständige Akkuproduktion in der deutschen Fabrik ist noch nicht angelaufen und es werden noch Akkus aus China mit dem bisherigen Zelltyp verwendet.
In den USA sind die neuen Batterien nun unterwegs und Elon Musk hat beim Battery-Day von den neuen Akkuzellen geschwärmt, doch was taugen sie in der Praxis? Die ersten Berichte vom Schnellladen sind richtig ernüchternd und entsprechen nicht den Erwartungen.
Getestet wurde das Schnellladen an einem V3-Supercharger in Firebaugh in Kalifornien, welcher in den USA wie auch in Europa bis zu 250 kW Ladeleistung abgibt. Das Laden von 0 auf 80 % dauerte beim Test demnach 32 Minuten, wobei laut Fahrzeuganzeige 362 km Reichweite nachgeladen wurden, das entspricht also knapp 9 Minuten Ladezeit für 100 km Reichweite.
Bei einem State-Of-Charge von 80 % lud das Model Y noch mit etwas mehr als 50 kW. Bei einem Test von 0 auf 97 % benötigte dasselbe Auto 52 Minuten, was eine Reichweite von 434 km bedeutet.
Diese Zeiten sind bereits besser als in einem früheren Test, wo die Ladung erst bei 9 % und nicht bei 0 % begonnen wurde. Hier dauerte das Laden von 9 auf 80 % 34 Minuten, also 2 Minuten länger und dabei wurden auch noch 9 % weniger in den Akku geladen. Im unteren Bereich bis ungefähr 50 % lädt das 4680-Model Y aber deutlich rascher, so dauerte der Ladevorgang von 9 auf 50 % nur 12 Minuten. Diese Werte sind ganz gut, jedoch keine Bestwerte. Denn der Hyundai IONIQ 5 lädt beispielsweise von 10 auf 80 % in nur 18 Minuten. Allerdings sollten Tesla-Besteller aufgrund der nicht so grandiosen Performance dennoch nicht in Panik geraten, denn erinnern wir uns zurück an die ersten Model 3 mit LFP-Akku, waren diese hinsichtlich der Ladegeschwindigkeit zu Beginn auch nicht wirklich das Wahre, wurden aber via OTA-Update deutlich verbessert. Wir denken, das wird sicher auch bei den neuen 4680er-Zellen noch zu erwarten sein. Außerdem sind nur die Daten des Ladevorgangs selbst bekannt, nicht aber, ob der Akku vor dem Laden konditioniert wurde oder auch, welche Temperatur zum Zeitpunkt des Ladevorgangs herrschte. Das sind ja auch sehr wichtige Faktoren, die die Ladegeschwindigkeit maßgeblich beeinflussen. Ein endgültiges Urteil über die Performance der 4680-Zellen zu fällen, wäre also noch deutlich zu früh und wir sollten abwarten, bis eine größere Anzahl 4680-Fahrzeuge auf den Straßen ist und auch, ob Tesla womöglich tatsächlich via Software-Update nachbessert.
Masterpläne Ladeinfrastruktur DE, AT und CH
Eines der wichtigsten Themen für die Elektromobilität wird in Zukunft die öffentliche Ladeinfrastruktur sein, denn immer mehr Menschen ohne eigene Lademöglichkeit fahren auch Elektroautos und die sind besonders stark auf ein gutes öffentliches Ladenetz angewiesen. Deswegen hat die deutsche Bundesregierung den Masterplan Ladeinfrastruktur entwickelt, welcher quasi einen Fahrplan für die Regierung und weitere Akteure darstellt. Durch die im Masterplan verankerten Ziele sollen der Aufbau und in weiterer Folge der Betrieb der Ladeinfrastruktur einfacher, komfortabler und schneller vonstattengehen. Nebenbei soll das Thema Ladeinfrastruktur auch als Geschäftsmodell attraktiver gemacht werden und Investitionen aus dem Bereich der Privatwirtschaft mobilisieren. Insgesamt enthält der Masterplan Ladeinfrastruktur 62 Maßnahmen, die zum Erfolg führen sollen. Die wichtigsten davon sind:
- Es soll bis Anfang 2023 ein Konzept entstehen, wie der Ladeinfrastrukturausbau effizient und zielgerichtet erfolgen kann. Grundlage dafür sollen bisherige Erfahrungswerte sein.
- Gemeinden könnten gesetzlich verpflichtet werden, ein Mindestmaß an Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen.
- Ein Hochleistungsladenetz, welches vor allem auch dem heutigen LKW-Verkehr gewachsen ist, soll entstehen. Wichtig sind dabei vor allem auch entsprechende Ladeleistungen.
Das hier ist nur eine kleine Auswahl jener Maßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass zukünftig niemand mehr und an keinem Ort in Deutschland die Sorge haben muss, nicht laden zu können. Das bedeutet eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte und das zum Jahr 2030.
Aber den Punkt Preistransparenz beim Laden haben wir im Dokument nicht gefunden, was für uns aber eine wesentliche Maßnahme darstellt, um Elektroautos für jeden attraktiv zu machen. Man möchte einfach, bevor man lädt, wissen, wie viel man pro kWh bezahlt, und das ohne 3 Webseiten und eine App konsultieren zu müssen - ganz einfach. Uns ist bewusst, dass es im Masterplan prinzipiell nicht um Preise geht, aber diesen Punkt hätten wir uns schon gewünscht.
Wie sieht es in Österreich und der Schweiz aus?
Dieser Masterplan gilt nur für Deutschland, aber auch in Österreich gibt es etwas Ähnliches, und zwar den Mobilitätsmasterplan 2030. Dieser zielt nicht primär auf die Ladeinfrastruktur alleine ab, sondern mehr auf den Mobilitätsbereich als Gesamtes, worin auch andere Verkehrsformen wie der Rad- und Fußverkehr mehr Bedeutung gewinnen sollen. Im PKW-Bereich sollen ab 2030 nur noch emissionsfreie PKW neu zugelassen werden können, für Taxis, Mietautos oder Carsharing-Autos soll das bereits ab 2025 gelten.
In der Schweiz gibt es so etwas zwar nicht für das gesamte Land, aber immerhin einzelne Kantone haben auch entsprechende Pläne entwickelt, so wie beispielsweise den Masterplan Elektromobilität Graubünden. Dieser sieht unter anderem vor, Hochleistungsladestationen an wichtigen Verkehrsachsen zu errichten, Lücken im Schnellladenetz zu schließen, aber auch andere Verkehrsformen wie das E-Bike sowie dazu entsprechende Ladeinfrastruktur zu berücksichtigen.
NIO 500 kW Schnelllader
NIO, das waren doch eigentlich die, die auf Akkuwechselstationen setzen wollten, und jetzt kommen sie doch mit Ultraschnellladern für bis zu 500 kW Ladeleistung. Das heißt aber natürlich nicht, dass die Akkuwechselstationen für NIO nun uninteressant sind. Im Gegenteil - der Hersteller möchte mit beiden Technologien die Marktführung übernehmen und wir blicken gespannt darauf. Es gibt derzeit zwar noch nicht einmal Autos, die mit so viel Leistung laden können, und auch NIOs ET5 und ET7 kommen nicht auf 500 kW Ladeleistung, aber wir sehen deutlich was NIO noch vor hat und wie die Zukunft aussehen könnte. NIO sollte man also im Auge behalten und das tun wir mit euch gemeinsam.
Polestar O2
Der Polestar O2 soll nun tatsächlich in Serie kommen. Das Hardtop-Cabrio bringt Polestars Vision von Performance kombiniert mit einem aufregenden Fahrerlebnis perfekt zum Ausdruck, weswegen Polestar das Modell unbedingt in Serie auf die Straße bringen will. Ob die kolportierte mitgelieferte Drohne dann auch tatsächlich mit dabei sein wird, bleibt natürlich noch offen. So wirkt das Konzeptauto recht teuer, doch Polestar hat den großen Wunsch, den O2 leistbar zu machen. Was das genau bedeuten wird, steht noch in den Sternen oder Polarsternen, müsste man eigentlich sagen. Wir rechnen mit circa 100.000 €, was ein echter Kampfpreis wäre, wenn es ein Super-Sportwagen wird, der Ferrari, Porsche und Co davonfahren wird – und mit ca. 50.000 € Kampfpreis, wenn es ein Sportwagen wird, der einem Z4, Mazda MX5 oder Toyota GT86 davonfahren kann.
Hyundai Ioniq 5
Der IONIQ 5 bekommt nun auch den größeren Akku aus dem Kia EV6, womit die Kapazität von 72,6 auf 77,4 kWh gesteigert wird. Das führt zu einer Erhöhung der Reichweite von 480 auf 507 km beim Heckantrieb und von 460 auf 481 km bei der Allradversion. Das Laden geht dann übrigens auch schneller und zwar mit bis zu 240 kW statt bisher mit 220 kW. Leider wird nicht nur die Reichweite höher, sondern auch die Preise. Und zwar bei beiden Akkus - 2000 € mehr kostet nun der IONIQ 5 mit kleiner Batterie und 4000 € mehr mit großer Batterie. Die Preise für den Heckantrieb mit 77,4 kWh Akku starten in DE nun bei 47.900 € und das Modell ist ab sofort konfigurierbar. In AT beträgt der Einstiegspreis 51.990 € und in der Schweiz 51.900 CHF.
Nissan Ariya
Der Nissan Ariya ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab sofort konfigurierbar, und zwar in 2 Frontantriebs- und einer Allrad-Version. Preislich geht es in Deutschland bei 47.490 € los für den Frontantrieb mit dem kleineren der beiden Akkuoptionen, also 63 kWh. Frontantrieb mit größerem Akku, also 87kWh, kostet mindestens 59.990 € und die Allradversion mit 87 kWh Akku kostet mindestens 62.990 €. Ausgeliefert werden ab Ende September zuerst die Fronttriebler, die Allrad-Modelle folgen erst Ende 2022.